Anfeindungen gegen Hoffenheim-Mäzen Hopp schaltet den DFB-Präsidenten ein

Köln · Am Freitagabend gab es im Kölner Stadion Anfeindungen gegen den Mäzen der TSG Dietmar Hopp: Nach den Schmähungen durch Kölner Ultras ermittelt der Verband erstmals wegen Beleidigung.

 Wegen beleidigender Transparente und Schmähgesängen gegen Dietmar Hopp in Köln ermittelt der DFB-Kontrollausschuss.

Wegen beleidigender Transparente und Schmähgesängen gegen Dietmar Hopp in Köln ermittelt der DFB-Kontrollausschuss.

Foto: dpa

Ermittlungen wird es wegen der Schmähgesänge und der beleidigenden Transparente, die es beim Spiel zwischen dem 1. FC Köln und der TSG Hoffenheim gegen Dietmar Hopp gab, seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geben. Dr. Anton Nachreiner, Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses kündigte gegenüber der „Bild am Sonntag“ an: „Wir nehmen Anfang der Woche die Ermittlungen in der Sache auf.“

Solch einen Vorgang hatte es zuvor noch nicht gegeben. Dem DFB aber blieb nun offenbar keine andere Wahl mehr. Denn Dietmar Hopp hatte sich als Mehrheitsbesitzer der TSG Hoffenheim wegen der Vorgänge in Köln am Samstag in einer E-Mail an DFB-Präsident Reinhardt Grindel gewandt.

Parallel dazu hatte Reinhard Rauball, Präsident von Borussia Dortmund und Chef der Deutschen Fußball Liga, die Schmähgesänge („Dietmar Hopp, du Sohn einer Hure“) und Plakate (u.a. Dietmar, morgen ins Maritim? Dein Vater wäre stolz!), eine Anspielung auf den AfD-Parteitag in Köln, „auf das Schärfste missbilligt“.

Das taten die FC-Verantwortlichen bereits am Freitagabend. Vereinspräsident Werner Spinner entschuldigte sich in einer Stellungnahme und tat dies auch in einem Telefonat gegenüber dem daheim gebliebenen Dietmar Hopp. FC-Trainer Peter Stöger erklärte unmittelbar nach dem Spiel: „Diese Beleidigungen braucht kein Mensch.“ Als eine „Ansage“ bewertet er die Pfiffe, die es seitens der Kölner Fans gegen die Schmähungen aus dem Block der Südtribünen-Ultras gab.

Sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann fand es „schlimm, wie Menschen teilweise miteinander umgehen. Das ist unterste Schublade“. Erst wenige Tage sei das furchtbare Bomben-Attentat von Dortmund vorbei, und schon würde einem wieder Hass entgegenschlagen. Anfang des Jahres waren bei einer vom DFB-Kontrollausschuss verhängten Sammelstrafe gegen den FC in Höhe von 34 000 Euro erstmals verbale Äußerungen – aus dem Hinspiel in Hoffenheim – geahndet worden. Nun droht dem Club zum ersten Mal ein separater Strafantrag wegen Beleidigungen gegen Dietmar Hopp. Damit würde seitens des DFB ein Zeichen gesetzt. Bislang hatte der Milliardär, dessen Vater SA-Truppführer war, in einem Schreiben an DFB und DFL vergeblich alle bundesweiten Beleidigungen gegen ihn aufgeführt.

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