1. FC Köln Hoffen auf das Außergewöhnliche

KÖLN · Gegen Werder Bremen macht sich Kölns Trainer Peter Stöger vor allem Gedanken um Max Kruse, den treffsicheren Stürmer der Norddeutschen. Der FC geht mit Zuversicht in die letzten drei Saisonspiele, in denen er sich für die Europa League qualifizieren will.

 Auf Bremens Max Kruse (vorne) werden sich die Abwehrbemühungen von Frederik Sörensen und den Kölnern besonders konzentrieren.

Auf Bremens Max Kruse (vorne) werden sich die Abwehrbemühungen von Frederik Sörensen und den Kölnern besonders konzentrieren.

Foto: picture alliance / Carmen Jasper

Alles braucht seine Zeit, findet Peter Stöger. Spieler brauchen ihre Zeit, die Entwicklung einer Mannschaft natürlich und auch so eine Saison in der Fußball-Bundesliga. 34 Spieltage dauert dieser Prozess Jahr für Jahr, und wenn es dann im Mai dem Ende entgegen geht, ist es eben an der Zeit, über Möglichkeiten zu sprechen. In seinem dritten Bundesliga-Jahr als Trainer des 1. FC Köln besitzt Stöger das Privileg, über Dinge zu sprechen, die ihm in den vergangenen beiden Jahren schlichtweg unmöglich waren. Vor dem Duell am Freitag (20.30 Uhr) mit Werder Bremen im ausverkauften Rheinenergiestadion sind die Geißböcke nämlich Teilnehmer am Rennen um die Plätze in der Europa League.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich diese Dinge anzuschauen. Das ist eine spannende Geschichte, total interessant. Wir gehen zuversichtlich daran. Wir wollen eine Saison, die richtig gut ist, noch mit etwas Außergewöhnlichem bereichern“, so Stöger. Gewinnt sein Team gegen Bremen, in Leverkusen und gegen Mainz, ist es definitiv in der Europa League.

„ Die kommenden Wochen können das Leben eines Sportlers verändern“, sagte Stöger. Der Österreicher redete entspannt über diese Dinge und baute einem möglichen Scheitern der Mission mit Humor vor: „Platz acht wäre eine riesige Enttäuschung“, erklärte der 51-Jährige und ergänzte mit Blick auf die Journalisten: „Für Euch.“

Bevor es soweit ist und über diesen achten Platz oder Anderes diskutiert werden muss, steht die Aufgabe gegen das zweitbeste Rückrundenteam an. Werder Bremen ist seit elf Partien ungeschlagen und hat neun dieser Spiele gewonnen: „Sie haben sich in einer schwierigen Phase befunden und sind mit Ruhe und Konstanz da rausgekommen“, zollt Stöger dem Tabellensechsten seinen „höchsten Respekt“. Mit der Systemumstellung auf eine Dreierkette und viel Vertrauen für den zu Beginn seiner Amtszeit glück- und sieglosen Trainer-Novizen Alexander Nouri hat sich Werder zu einem Kandidaten für die Europa League gemausert.

Neben einer stabileren Defensive ist Max Kruse einer der Garanten für den Aufschwung. 14 Tore hat der skandalumwitterte Nationalspieler inzwischen für die Norddeutschen erzielt. „Für uns wird es wichtig sein, dass er möglichst wenig Bälle bekommt, denn wenn er den Ball hat, weiß er etwas damit anzufangen“, warnte Stöger vor der Kreativität und Torgefahr des Stürmers. Der FC-Coach gehört aber trotzdem zu denen, die Kruse seinen aktuellen Erfolg gönnen: „Ich finde es schön, dass er jetzt wieder solche Schlagzeilen auf seiner Seite hat. Das hat er absolut verdient.“ Kruse lebt vor allem vom schnellen Umschalt- und Konterspiel seines Teams. „Wir werden ihre Konterstärke sicher das eine oder andere Mal zur Kenntnis nehmen müssen. Sie holen momentan das Optimum aus ihren Möglichkeiten heraus“, findet der FC-Coach Peter Stöger.

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