Sorgenkinder und Leistungsträger Hector steht beim FC vor der Rückkehr

KÖLN · Am 2. Januar beginnt der FC mit der Vorbereitung auf die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga. Trainer Stefan Ruthenbeck rechnet damit, dass ihm einige Langzeitverletzte wieder zur Verfügung stehen.

 Nach mehr als drei Monaten Verletzungspause steht Jonas Hector (l.) vor dem Comeback.

Nach mehr als drei Monaten Verletzungspause steht Jonas Hector (l.) vor dem Comeback.

Foto: picture alliance / dpa

Wenn am nächsten Dienstag beim 1. FC Köln die Vorbereitung auf die in zwei Wochen beginnende Bundesliga-Rückrunde aufgenommen wird, könnten einige Kurz-, Mittel- und Langzeitverletzte wieder dabei sein. Trainer Stefan Ruthenbeck rechnet damit, dass ihm drei Routiniers, ein Nachwuchsspieler sowie der sicherste Schütze wieder zur Verfügung stehen.

„Ich gehe davon aus, dass Jonas Hector, Simon Zoller, Claudio Pizarro, Sehrou Guirassy und Nikolas Nartey beim Trainingsauftakt dabei sein werden. Außerdem hoffe ich, dass Marcel Risse zumindest einen Teil unseres Programms mitmachen kann“, weckte der FC-Trainer leise Hoffnungen hinsichtlich des größten Kölner Sorgenkindes.

Denn seit bald 13 Monaten befindet sich der Außenstürmer fast dauerhaft im Verletztenstand. Zuerst riss Anfang Dezember 2016 beim Spiel in Sinsheim ein Kreuzband, dann folgte im letzten September ein Meniskusschaden. Jetzt gestand der 28-Jährige: „Die Zeit und die Arbeit in der Rehabilitation sind hart. Glücklicherweise weiß ich, wofür ich es tue. Tag für Tag arbeite ich am Comeback.“

Fiel in 21 Spielen aus

Erschwert wird der Prozess der Rückkehr ins Mannschaftstraining durch die katastrophale sportliche Situation der Mannschaft. Das drückt natürlich auch bei einem aufs Gemüt, der wie Risse zum Zuschauen verdammt ist. „Es ist für uns alle keine leichte Situation“, meinte der 28-Jährige. Dennoch sei es auch sein Saisonziel, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Um dabei mitzuhelfen, will er möglichst schnell fit werden.

Wie auch Jonas Hector. Nach seinem Syndesmoseriss im rechten Sprunggelenk beim Europa-League-Spiel in London fiel er in den folgenden 21 Pflichtspielen des 1. FC Köln aus. Sollte der Defensivstratege zum Rückrundenauftakt am 14. Januar im Derby gegen Mönchengladbach dabei sein, wäre es sein erstes Spiel nach 118-tägiger Zwangspause. Damit wäre der Nationalspieler, der im Sommer an der WM in Russland teilnehmen möchte, deutlich länger ausgefallen als das im Schnitt bei einem Riss der Syndesmose der Fall ist; rund 95 Tage betrug in den letzten acht Jahren die Ausfallzeit bei Bundesligaprofis mit dieser Verletzung.

Jonas Hector ist mit der Zwangspause von 21 Begegnungen vor Marcel Risse (20 Spiele), Nikolas Nartey (17) und Jhon Cordoba (14) der FC-Profi mit der längsten Ausfallzeit in dieser Saison. Im Schnitt fehlten den Kölnern pro Spiel etwa sechs Spieler; im Maximum waren es bis zu 14. In der letzten Begegnung des Jahres, dem DFB-Pokalspiel auf Schalke, musste Stefan Ruthenbeck auf 13 Akteure verzichten.

Trainer setzt auch junge Spieler ein

Unabhängig von einer Entspannung bei den Verletzten will der Trainer an seiner harten Linie festhalten und nur auf jene Spieler setzen, die ihn in Training und Spiel überzeugen. „Ich habe kein Problem damit, harte Entscheidungen zu treffen. Die Leistungen müssen stimmen“, stellte Ruthenbeck unmissverständlich klar.

Mit einer größeren Zahl von Spielern kommt es wieder zu einem Konkurrenzkampf im Training. Der war zuletzt angesichts von meist nur noch elf einsatzfähigen Profis im Feldspielerbereich nicht mehr gegeben. Jedoch schürte ihn der neue Trainer insofern, als er Nachwuchsspieler in den Profi-Kader holte und die jungen Leute auch einsetzte.

Einer von ihnen, Chris Führich, soll wohl für die gesamte Rückrunde im Profikader bleiben. Der offensive Mittelfeldspieler, der am 9. Januar 20 Jahre jung wird, spielte bereits in den Jugendmannschaften von Schalke 04, Borussia Dortmund und VfL Bochum. „Den Jungen gebe ich nicht mehr her. Und neben ihm werden wir noch andere Nachwuchsspieler dabei haben, wenn wir am nächsten Dienstag das Training aufnehmen“, kündigte Ruthenbeck an.

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