1. FC Köln Geheimtraining mit Kevin Vogt

KÖLN · Vor dem Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln sperrt Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann die Zaungäste aus. Einsatz von Marco Höger ist gefährdet.

 In der Vorsaison Kollegen, jetzt Gegner wie zuletzt im DFB-Pokal: Kölns Anthony Modeste und Hoffenheims Kevin Vogt.

In der Vorsaison Kollegen, jetzt Gegner wie zuletzt im DFB-Pokal: Kölns Anthony Modeste und Hoffenheims Kevin Vogt.

Foto: Benjamin Horn

So unspektakulär und torlos das Kölner Heimspiel am letzten Wochenende gegen den FC Augsburg war, so speziell und mitreißend könnte das Duell zwischen der TSG Hoffenheim und dem 1. FC Köln am Samstag werden. Schon die Pokalpartie beider Clubs vor fünf Wochen bot temporeichen Fußball, und nun sinnen die Gastgeber auf Revanche, nachdem sie damals in der Verlängerung mit 1:2 verloren hatten.

Diese Niederlage ist im Übrigen die einzige der Hoffenheimer in dieser Saison. In der Meisterschaft stehen sie noch mit einer weißen Weste da. Allerdings sind sie mit sieben Punkteteilungen auch die Remis-Könige, was sie in den letzten drei Begegnungen unterstrichen.

Vogt vor Comeback

Gerade deshalb setzt Trainer Julian Nagelsmann alles daran, den sechsten Saisonerfolg zu feiern, womit man an den Kölnern vorbeiziehen würde. Für dieses Vorhaben muss er aller Voraussicht nach zwar auf den offensivstarken Kerem Demirbay (Muskelverletzung) verzichten, kann aber wieder auf den Einsatz von Kevin Vogt hoffen. Der im Sommer von Köln nach Hoffenheim gewechselte Defensivspieler hatte am letzten Wochenende wegen einer Adduktorenzerrung pausieren müssen. Inzwischen kehrte er ins Mannschaftstraining zurück, das in dieser Woche erstmals komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Neue Erkenntnisse hätte Peter Stöger durch eine Observierung mittels eines Beobachters aber wohl kaum gewonnen. Er und seine Mitarbeiter kennen die Strategie von Julian Nagelsmann und deren Umsetzung durch seine junge Mannschaft bereits sehr genau. „Gute Einzelspieler hatten sie immer schon.“

Moderner Libero

Probleme hatten sie früher allerdings in der Defensive. Inzwischen haben sie mehr Balance in ihrem Spiel“, beschrieb der FC-Trainer. Erheblichen Anteil an diesem stabileren Spiel besitzt ausgerechnet der den Kölnern abtrünnig gewordene Kevin Vogt. Ihn machte Julian Nagelsmann zum neuen Abwehrchef seiner Dreierkette und sagte gestern über ihn: „Er hat sich auf einer für ihn neuen Position sehr gut entwickelt und trägt gut zur Stabilität des gesamten Teams bei.“ Der 25-Jährige sei ein Wortführer auf dem Platz, der vor allem die jungen Spieler leite.

Das tut Kevin Vogt als Mittelspieler der Dreierkette, eine Position, die Peter Stöger mit der des früheren Liberos vergleicht: „Wenn man sich dieses Abwehrspiel ansieht, treten tatsächlich vermehrt Ähnlichkeiten auf. Der zentrale Abwehrspieler übernimmt ebenso Aufgaben seiner Nebenleute, wie er sich um die Spieleröffnung kümmert.“

Fragezeichen bei Höger

Eine Entwicklung, die auch beim 1. FC Köln seit der Rückrunde der Vorsaison zur Anwendung kommt. Im Gegensatz zu den Hoffenheimern beginnt die Stöger-Elf aber in der Regel mit der Viererkette, um – falls mehr Druck auf den Gegner ausgeübt werden soll – auf die Dreierkette umzustellen.

Ob er es auch diesmal so halten wird, mochte Peter Stöger nicht verraten. Wenngleich das Kölner Training bis zum Mittwoch für jeden Zaungast geöffnet war, möchte sich der FC-Trainer nicht alle Geheimnisse entlocken lassen.

Dazu gehört auch die Frage, ob Marco Höger noch eingesetzt werden kann, oder ob auf den zentralen Mittelfeldspieler verzichtet werden muss. Wie schon zuvor in dieser Woche nahm er aufgrund seiner Knieprobleme gestern erneut nicht am Mannschaftstraining teil. Damit sinken die Hoffnungen auf sein Mitwirken, steigen die Chancen für das Startelfdebüt des jungen Salih Özcan.

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