Abstieg aus Bundesliga FC verabschiedet sich mit Niederlage in Wolfsburg

Wolfsburg · Der 1. FC Köln hat sich ohne den erhofften Punktgewinn in Wolfsburg und folglich mit 22 Punkten und seinem damit schwächsten Abschneiden in der Bundesliga in Richtung 2. Liga verabschiedet.

Dagegen kann der VfL Wolfsburg noch auf den Klassenerhalt hoffen. Der um mindestens ein Tor zu hoch ausgefallene 4:1-Erfolg sicherte den „Wölfen“ das Relegationsduell mit dem Zweitliga-Dritten Holstein Kiel.

Recht unterschiedlich gingen beide Trainer die Partie an. Kölns Stefan Ruthenbeck setzte in seinem vorerst letzten Bundesligaeinsatz im Angriff erstmals auf die Doppelspitze Simon Terodde/Claudio Pizarro. Zuvor hatten sie zweimal gemeinsam begonnen, der Peruaner aber stets am Flügel statt durch die Mitte gespielt.

Bei den Hausherren hoffte Bruno Labbadia nicht auf personelle Rotation, sondern auf einen Wechsel der Mannschaftsbank. Dort, wo sonst die Gäste Platz nahmen, saßen nun er und seine Wechselspieler.

Daran aber lag es nicht, dass Joshua Guilavogui bereits nach 41 Sekunden die Führung für den VfL erzielte. Nach einem Ballverlust von Marco Höger hatte Josip Brekalo von links geflankt und der Torschütze aus 16 Metern abgezogen.

Bereits in der fünften Minute besaß Simon Terodde die Ausgleichschance, zielte aber in Rückenlage aus fünf Metern drüber. Vogelwild wie von Beginn an spielten beide Mannschaften weiter. In der siebten Minute rettete Timo Horn mit dem rechten Fuß gegen Divock Origi. In der 18. Minute war der Schlussmann von Brekalo bereits ausgespielt, doch diesmal bekam Marcel Risse den rechten Fuß rettend vor den Ball.

Zwischen diesen beiden Szenen war die Partie für Kölns Ex-Wolfsburger Jannes Horn und für deren Paul Verhaegh beendet (12.). Beim Kopfballduell zogen sie sich klaffende und stark blutende Platzwunden zu. Der Ex-Kölner Yannick Gerhardt kam unter den Pfiffen des Kölner Anhangs ebenso aufs Feld wie Leonardo Bittencourt, der den FC wohl in Richtung Bremen oder Hoffenheim verlassen wird.

Apropos FC-Fans: Zwar waren 3000 Karten verkauft worden, mit sogar 4000 Anhängern war von Kölner Vereinsseite kalkuliert worden. Tatsächlich aber waren nur etwa 2000 Fans im Gästeblock, darunter keine Ultras. Wie schon bei anderen Rückrundenspielen boykottierten sie die Auswärtspartie beim von ihnen verachteten Werksverein.

So blieben auch Störungen durch Pyrotechnik, die von FC-Seite nicht zuletzt wegen des vorerst letzten Bundesligaauftritts befürchtet worden waren aus.

Statt Bengalos gab es in der 32. Minute den Ausgleich, und was für ein schönes Tor. Nach einem Doppelpass mit Milos Jojic, spielte Jonas Hector sich und den Ball im Rückwärtsgang zwischen zwei Wolfsburgern hindurch und überwand Schlussmann Koen Casteels mit einem Lupfer aus spitzem Winkel!

Die um die Relegations-Chance zitternden Gastgeber aber ficht das nicht an. Sie suchten weiter mit wilden Angriffen die Offensive.

So auch im zweiten Spielabschnitt, in dem Wolfsburg in der 54. Minute erneut in Front ging. Eine Hereingabe von Yunus Malli konnte Divock Origi locker eindrücken. Zwar reklamierten die Kölner ein vermeintliches Foulspiel, doch der Video-Assistent entschied auf Toranerkennung.

Keine Debatten gab es in der 71. Minute. Sowohl der Freistoß nach einem Foul von Vincent Koziello war berechtigt als auch das Kopfballtor von Robin Knoche einwandfrei erzielt. Der Innenverteidiger übersprang Jorge Meré.

Damit war die Partie entschieden, das Spielgeschehen beschränkte sich auf Mittelfeldduelle. In der Nachspielzeit sorgte dann Josip Brekalo für den 4:1-Endstand.

Wolfsburg: Casteels; Verhaegh (16. Gerhardt), Knoche, Brooks, William; Guilavogui; Steffen (70. Blaszczcykowski), Malli (84. Rexhbecaj), Arnold, Brekalo; Origi.

Köln: T.Horn; Risse, Meré, Heintz, J.Horn (16. Bittencourt); Höger, Koziello; Jojic (62. Clemens), Hector; Pizarro (72. Osako), Terodde. – SR: Schmidt (Stuttgart).

Tore: 1:0 Guilavogui (1.), 1:1 Hector (32.), 2:1 Origi (54.), 3:1 Knoche (71.), 4:1 Brekalo (90.+1).

Zuschauer: 26.112. – Gelbe Karten: Steffen, Arnold – Koziello, Hector.

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