1. FC Köln FC spielt trotz starker Leistung nur Remis

Köln · Eine taktische, spielerische und kämpferische starke Leistung hat der 1. FC Köln nicht zum Erfolg gegen die TSG Hoffenheim nutzen können. Denn in der dritten Minute der Nachspielzeit glich Kerem Demirbay die 1:0-Führung von Leonardo Bittencourt aus der 58. Minute noch aus.

Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen wegen des AfD-Parteitags und jüngster Terror-Angriffe gab es beim Betreten des Stadions keine nennenswerten Behinderungen oder Probleme.

Für letztere sorgten allerdings viele Kölner Ultras. So diffamierten sie einmal mehr Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp durch unflätige Rufe. Hinzu kam ein während der ersten Halbzeit ausgerolltes Transparent, auf dem in Anspielung auf den Tagungsort der AfD stand: „Dietmar, morgen ins Maritim? Dein Vater wäre stolz!“

Noch während des Spiels entschuldigte sich FC-Präsident Werner Spinner dafür bei Dietmar Hopp und den Hoffenheimern.

Angesichts der Maßnahmen, dass nur Taschen bis DIN-A-4-Format ins Stadion mitgenommen werden durften, muss die Frage gestellt werden, wie solch ein Transparent ohne Kontrolle auf die Tribüne kam und dann auch nicht von Ordnern entfernt wurde. Die Aufrufe von Stadionsprecher Michael Trippel zur Mäßigung fanden bei den Chaoten leider kein Gehör.

Mit einer taktischen Variante verblüffte Peter Stöger zu Spielbeginn. Wie die Hoffenheimer setzte er auf einer Dreierkette, bei der Matthias Lehmann den Mittelmann zwischen den Innenverteidigern spielte. Statt seiner beorderte er Jonas Hector ins zentrale Mittelfeld an die Seite des offensiven Milos Jojic.

Davon und von dem Pressing-Spiel der Kölner waren die Gäste so überrascht, dass sie in den ersten Spielminuten fast nur in der Defensive anzutreffen waren. Nach etwa einer Viertelstunde variierten die Hausherren dann auf die zuletzt obligatorische Viererkette und einem Dreier-Mittelfeld mit Kapitän Lehmann im Zentrum.

So kam es zu einem munteren Spiel ohne hochkarätige Chancen. An den besten für die Heimmannschaft war ausgerechnet Innenverteidiger Dominique Heintz beteiligt. Nach einem Eckball von Milos Jojic (40. Minute) war er etwas zu früh zum Kopfball gestartet, so dass der Ball in seinem Rücken an ihm vorbei flog. An die sofort folgende vierte Ecke kam der Abwehrspieler dann mit dem Kopf heran, traf aus kurzer Distanz aber nur den linken Pfosten.

Zwei Minuten später tankte sich Dominique Heintz auf der linken Seite bis in den Hoffenheimer Strafraum durch. Seinen scharfen Rückpass nahm Yuya Osako mit vollem Risiko volley und schoss weit am Tor vorbei.

Dominique Heintz stand auch zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder im Blickpunkt. Nach einer Gelben Karte vor der Pause und einigen Ermahnungen durch Schiedsrichter Marco Fritz teilte Matthias Lehmann seinem Trainer mit, dass der Innenverteidiger Rot-gefährdet sei. Deshalb nahm ihn Peter Stöger vom Platz und brachte Neven Subotic.

Nach knapp einstündiger Spielzeit schloss dann der bis dahin blass auftretende Leonardo Bittencourt den besten FC-Angriff zum 1:0 ab. Von Frederik Sörensen eingeleitet lief der Ball über Lukas Klünter zu Jonas Hector, dessen feinen Querpass Bittencourt ins leere Tor schob.

In der Folgezeit behielten die Hausherren den Vorwärtsgang bei, drängten auf ein zweites Tor, wobei sie aber stets die Ordnung in der Defensivarbeit beibehielten. Bis auf die Nachspielzeit: Ein Ballverlust von Yuya Osako im Strafraum verwertete Kerem Demirbay zum 1:1, nachdem die Kölner in der 90. Minute zu dritt den alles entscheidenden zweiten Treffer nicht erzielt hatten.

Köln: Horn; Sörensen, Lehmann, Heintz (52. Subotic), Klünter, Jojic, Hector, Rausch (82. Höger); Bittencourt (68. Özcan), Modeste, Osako. – Hoffenheim: Baumann; Süle, Vogt, Bicakcic; Toljan (72. Rupp), Rudy, Zuber; Demirbay, Kramaric (57. Amiri); Wagner, Szalai (62. Uth). – SR: Fritz (Korb). – Tore: 1:0 Bittencourt (58.), 1:1 Demirbay (90.+3). – Zuschauer: 49.600. – Gelbe Karten: Heintz, Osako.

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