1. FC Köln FC hofft gegen Borussia Dortmund auf Spiel der Emotionen

KÖLN · Der 1. FC Köln empfängt am Samstag (15.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion Borussia Dortmund. Die Kölner bangen vor dem Duell weiter um die Stürmer Modeste und Zoller.

 Als Mittelstürmer könnte Artjoms Rudnevs den angeschlagenen Anthony Modeste vertreten.

Als Mittelstürmer könnte Artjoms Rudnevs den angeschlagenen Anthony Modeste vertreten.

Foto: Benjamin Horn

Über welche fußballerischen Qualitäten Borussia Dortmund derzeit verfügt, davon konnte sich ein Millionen-Publikum am Mittwochabend beim Gastspiel der Schwarz-Gelben bei Real Madrid ein Bild machen. Selbst ein 0:2-Rückstand verunsicherte die BVB-Elf nicht; am Ende hieß es 2:2. Daran sieht man, welche Mammutaufgabe morgen auf den 1. FC Köln als Gastgeber der Dortmunder wartet. „Natürlich kommt da einiges auf uns zu“, sagte Trainer Peter Stöger – vor allem angesichts der Angriffswucht der Dortmunder. 31 Treffer erzielten sie in den 13 Bundesligaspielen, sogar 21 in nur sechs Champions-League-Partien.

Allein diese nackten Zahlen würden vieles, wenn nicht gar alles über die enorme Qualität im Offensivbereich des samstäglichen Gegners aussagen, meinte der FC-Trainer. Sie zeigten auch die hohe Abschlussstärke, die gepaart sei mit Schnelligkeit und Kreativität. Und an der Spitze dieser Sturm-und-Drang-Abteilung steht mit Pierre-Emerick Aubameyang der treffsicherste Torschütze der Liga. 15 Bundesligatore schmücken sein Saisonkonto, „weil er überdurchschnittlich effizient ist“, begründet Peter Stöger.

Gleiches treffe im Übrigen auf Kölns Torjäger Anthony Modeste zu, der bislang zwölf Mal erfolgreich war. Die sehr gute Quote hebe die beiden über die anderen Angreifer der Liga. Wobei sich der FC-Trainer weiter Sorgen um den Gesundheitszustand seines Mittelstürmers macht. Gegen Hoffenheim hatte der sich bei einem Torschuss ohne gegnerische Einwirkung frühzeitig verletzt, war behandelt worden, wollte aber weiterspielen und hielt auch bis zum Ende durch.

Ob der Franzose, der wie auch der im Schulterbereich verletzte Simon Zoller in dieser Woche nur individuelle Übungseinheiten absolvierte, gegen Dortmund eingesetzt werden kann, entscheidet sich womöglich erst am Spieltag.

Als Alternative steht Artjoms Rudnevs bereit. Der lettische Nationalstürmer ist jedoch ein ganz anderer Spielertyp. Während Anthony Modeste oft im Strafraum lauert oder mit Tempo direkt auf das Tor zugeht, bewegt sich der vom HSV gekommene Stürmer viel von allen Seiten stromernd vor dem gegnerischen Tor. „Er ist für die gegnerischen Abwehrspieler schwierig zu kontrollieren“, lobte Peter Stöger diese Spielweise.

Worauf Artjoms Rudnevs bei bislang neun, wenngleich zuweilen kurzen Einsätzen, noch wartet, ist sein erster Pflichtspieltreffer für den FC. Am nächsten dran war er beim Saisonauftakt gegen Darmstadt. Nur der Pfosten stand einem Torerfolg im Weg. Außerdem bereitete er den Treffer von Anthony Modeste zum 2:0-Endstand vor. „Unser Trainer hat mir gesagt, dass meine Zeit noch kommen wird. Das glaube ich auch“, hofft Artjoms Rudnevs, den die Kollegen nur Rudi rufen, auf erfolgreiche Zeiten.

Von solchen kann man bei den Kölnern sprechen, wenn sie gegen die Dortmunder Borussen spielten. Seit dem Wiederaufstieg haben sie jedenfalls noch nicht verloren, kamen in der Fremde zu Unentschieden und gewannen die hochemotionalen Heimspiele jeweils mit 2:1.

Auf diesen positiven Effekt hoffen die Gastgeber auch an diesem Samstag. Sowohl die Kölner Fans als auch seine Mannschaft würden sich der aus ihrer Sicht großartigen Spiele erinnern – und möglicherweise könne diese Begegnung erneut von einer hohen Emotionalität leben, meinte Peter Stöger. Die FC-Profis würfen jedenfalls alles in die Waagschale, egal, wer von ihnen zum Einsatz komme. Mit dem entsprechenden Einsatz, einer guten Organisation und der notwendigen Robustheit könne man auch einem Gegner mit überragenden Offensivqualitäten Paroli bieten.

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