1. FC Köln FC baut gegen Bayern München auf die Heimstärke

KÖLN · Seit fast elf Monaten ist der 1. FC Köln in Heimspielen unbesiegt. Diese Serie soll auch am Samstag gegen den FC Bayern München halten.

 Führt die Elf des 1. FC Köln am Samstag wahrscheinlich als Kapitän aufs Feld: Torwart Thomas Kessler. FOTO: DPA

Führt die Elf des 1. FC Köln am Samstag wahrscheinlich als Kapitän aufs Feld: Torwart Thomas Kessler. FOTO: DPA

Foto: dpa

Wer will diese Bayern stoppen? 5:1 gegen Arsenal, 8:0 gegen den HSV und jetzt 3:0 gegen eine Schalker Elf, die vor drei Wochen an gleicher Stelle den Münchnern noch ein 1:1 abgetrotzt hatte. „Woche für Woche will einer den Bayern ein Bein stellen. Jetzt sind wir an der Reihe“, meinte FC-Trainer Peter Stöger am Donnerstag. Im Hinspiel wäre es seiner Elf fast gelungen, doch in den Schlussminuten vergab Simon Zoller für den 1. FC Köln eine Großchance, sodass es beim 1:1 blieb.

Nun also das Rückspiel. Auf das freuen sich Kölns Trainer und seine Spieler nach eigenem Bekunden „riesig“, weil es etwas Besonderes ist, sich mit den Besten zu messen. Auch wenn die Kölner am letzten Samstag beim Tabellenzweiten in Leipzig mit 1:3 verloren haben, sehen sie sich gegen den Primus nicht chancenlos. Als Grund verweisen sie auf ihre Heimbilanz, die in dieser Spielzeit makellos ist. Saisonübergreifend ist der FC am Samstag seit 327 Tagen in Müngersdorf unbesiegt.

Auch wenn man sich auf solch eine Statistik nicht verlassen könne, so sorge sie doch für ein positives Gefühl, so Stöger. Die letzte Niederlage datiert vom 10. April 2016, als man Leverkusen mit 0:2 unterlag. In den folgenden zwölf Heimspielen gab es sechs Siege und sechs Unentschieden bei einem Torverhältnis von 19:6. Dabei kam man gegen Spitzenmannschaften wie Leipzig, Dortmund, Leverkusen und Schalke jeweils zu einem 1:1. Zudem wurde Hoffenheim im Pokal nach Verlängerung besiegt.

Peter Stöger macht allerdings keinen Hehl daraus, dass die Heimbilanz auch dem Umstand mit zu verdanken ist, dass die Bayern in der Zwischenzeit nicht in Köln gastierten. Denn die Klasse dieser Mannschaft sei schon außergewöhnlich. „Wenn die Bayern einen guten Lauf haben, erledigen sie die Dinge relativ einfach. Wenn es für sie etwas schwieriger wird, reparieren sie es mit individueller Qualität knapp vor dem Ende“, meinte Kölns Trainer.

Schlecht für das Selbstbewusstsein sei es freilich, wenn man früh in Rückstand gerate. Genau das ist in dieser Saison häufiger passiert, seit Dezember allein viermal. In Hoffenheim (0:4) in der achten Minute, im Pokalspiel in Hamburg (0:2) und jetzt in Leipzig (1:3) nahm das Unheil jeweils in der fünften Spielminute seinen Lauf, im Heimspiel gegen Schalke (1:1) bereits nach 65 Sekunden.

Ungewöhnlich sprachlos war Stöger, als er gefragt wurde, welcher Spieler am Samstag die Kapitänsbinde tragen werde, sollte Matthias Lehmann nach über dreimonatiger Verletzungspause nicht von Beginn an dabei sein. Denn Jonas Hector, sein erster Vertreter, fehlt gelbgesperrt, und Timo Horn ist noch verletzt.

Blieben aus dem Mannschaftsrat, der den Kapitän stellt, noch Dominic Maroh und Thomas Kessler. Da der Torhüter mit 31 Jahren der Ältere von beiden ist, dürfte er den FC erstmals in der Bundesliga aufs Feld führen. Wirklich wichtig aber ist diese Frage für Peter Stöger nicht, wie seine Reaktion zeigte: „Ich habe mir noch keine Gedanken dazu gemacht. Wir haben eine flache Hierarchie im Team. Einer wird schon vorangehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort