Trotz Europa-League-Auslosung FC-Profis haben nur das HSV-Spiel im Fokus

Köln · Am Freitagabend erwartet der 1. FC Köln den Hamburger SV. Nur rund zwei Stunden vor Anpfiff entscheidet sich, gegen wen die Kölner in der Gruppenphase der Europa League spielen.

FC-Trainer Peter Stöger hätte auf den ersten Paragrafen des kölschen Grundgesetzes zurückgreifen können, als er am Donnerstag gefragt wurde, wie es bei ihm um die Europa-League-Auslosung am Freitag bestellt sei. „Et is, wie et is“, heißt es dort. Man soll es also hinnehmen, wie es das Schicksal einem vorbestimmt hat. Lieber hätten er und die Spieler diese Entscheidung entspannt daheim verfolgt, angesichts des abendlichen Heimspiels gegen den Hamburger SV werden sie nun aber im Mannschaftshotel sein und sich auf die Begegnung vorbereiten.

„Bei uns ist das aber auch weniger ein Thema als bei den Fans“, sagte der Wiener. Jeder habe so seine Wunschgegner, darüber habe man sich ausgetauscht, aber „darüber hinaus redet bei uns kaum jemand davon“. Der Fokus von allen liege einzig und allein auf dem Gegner der abendlichen Partie.

Stöger bedauert Müllers Verletzung

In der erwarte er einen schwierig zu bespielenden Gegner, der nach seinem 1:0-Auftakterfolg gegen den FC Augsburg durch einen Punktgewinn bis zum Samstag die Tabellenspitze der Bundesliga übernehmen könnte. „Das ist eine nette Randerscheinung, mit der wir uns aber nicht beschäftigen“, sagte HSV-Trainer Markus Gisdol vor der Abreise nach Köln.

Was dagegen ein wesentliches Thema seiner Überlegungen war, ist der Ausfall von Nicolai Müller. Der hatte sich bekanntlich im Freudentaumel nach seinem Siegtreffer gegen Augsburg einen Kreuzbandriss zugezogen, der ihn bis zum Frühjahr außer Gefecht setzt. Pikanterweise ließ sich der Offensivspieler zur Wochenmitte bei FC-Vereinsarzt Dr. Peter Schäferhoff in der Kölner Mediapark Klinik operieren. Sein gesamter Kader sei nun gefordert, die spielerische Lücke zu schließen, die Müller hinterlassen habe, sagte Gisdol.

Sein Kölner Kollege betonte währenddessen, dass es ihm sehr leidtue für den HSV-Profi, den er für einen großartigen Spieler halte und den er menschlich schätze. Über ein Verbot für die spezielle Art des Jubels, die der kreiselnde Müller präsentierte, habe er noch nicht nachgedacht, meinte Stöger, und fügte mit einer Portion Sarkasmus hinzu: „Am ersten Spieltag bestand diesbezüglich bei uns keine Gefahr.“

Rausch und Kessler fehlen

Damit sprach er das 0:1 in Mönchengladbach an, bei dem von seiner Mannschaft zwar „vieles ordentlich gemacht“ worden sei, aber eben nicht alles. Darüber habe man während der Woche gesprochen, daran sei in den letzten Tagen gearbeitet worden. Nun werde man am Freitagabend (20.30 Uhr/live über den Eurosport-Player) mit der Ausrichtung ins Spiel gehen, es zu gewinnen.

Verzichten muss er nur auf Konstantin Rausch (Gehirnerschütterung) und Ersatztorwart Thomas Kessler (rekonvaleszent), während Timo Horn und Yuya Osako zur Verfügung stehen. Der Stammtorhüter hatte einen Tag mit dem Training ausgesetzt, der Stürmer ist erstmals nach über dreiwöchiger Pause wegen einer Bänderverletzung dabei.

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