Rheinisches Derby Der FC kämpft gegen Leverkusen weiter ums Überleben

KÖLN · Obwohl der Weg des 1. FC Köln in die zweite Liga vorgezeichnet ist, rechnet Bayer 04 mit harter Gegenwehr. Dominic Maroh vor dem Abschied von den Geißböcken.

 Der 7. November 2015: Derbyheld Dominic Maroh schießt den 1. FC Köln mit zwei Treffern zum 2:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen. Nach sechs gemeinsamen Jahren stehen die Zeichen nun auf Abschied.

Der 7. November 2015: Derbyheld Dominic Maroh schießt den 1. FC Köln mit zwei Treffern zum 2:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen. Nach sechs gemeinsamen Jahren stehen die Zeichen nun auf Abschied.

Foto: picture alliance / dpa

Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist nicht genau bekannt, ob Dominic Maroh gerne den „Höhnern“ lauscht, in dieser Woche aber passt der Hit der kölschen Band aus dem Jahr 2007 bestens zur Stimmungslage des 31-Jährigen. Nach der Verletzung von Frederik Sörensen (Nasenbeinbruch) spricht nämlich vieles dafür, dass der Abwehrspieler des 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz unter dem neuen Trainer Stefan Ruthenbeck kommt. Zumal der Routinier allerbeste Erfahrungen mit der Werkself gemacht hat. Am 7. November 2015 führten seine beiden Tore den FC beim 2:1 in Leverkusen zum bislang letzten Derbysieg.

Es liegt nahe, dass Maroh den Platz des frisch operierten Sörensen in der Dreierkette einnimmt. Der Deutsch-Slowene ist erfahren, war in seinen sechs Jahren beim FC stets die Zuverlässigkeit in Person und steht nach seiner im Europa League-Heimspiel gegen Arsenal London erlittenen Muskelverletzung im Herbst seit Mitte Januar wieder voll im Saft.

Was naheliegt, muss aber nicht unbedingt eintreffen. Als Ruthenbeck am Freitagmittag im Geißbockheim gefragt wird, ob Maroh am Sonntag im Derby aufläuft, reagiert der FC-Coach sehr verhalten: „Dominic ist eine Option. Wir müssen sehen, wen wir für das Derby mit in den Kader nehmen. Leverkusen hat viel Geschwindigkeit in seinen vorderen Reihen.“ Ein Empfehlungsschreiben liest sich anders. Vielmehr muss „Dome“ nach diesen Worten um seinen Platz im 18er-Spieltagskader bangen.

Aussagen Marohs klingen nach Abschied

Unter der Woche hat sich sogar angekündigt, dass Maroh, dessen Vertrag zum 30. Juni 2018 ausläuft, auch in den Zukunftsplanungen des FC keine Rolle mehr spielt. Nach Informationen des „Kicker“ ist eine erste Verhandlungsrunde zwischen dem Fußball-Bundesligisten und Marohs Berater ergebnislos verlaufen. „Aus den Entwicklungen der vergangenen Wochen, die für mich sportlich sehr enttäuschend verliefen, ziehe ich meine Schlüsse“, zitiert das Fachmagazin den gebürtigen Franken. Klingt doch alles sehr nach Abschied, obwohl der FC gerade bei Maroh mit einer Vertragsverlängerung nichts falsch machen würde.

Der Innenverteidiger hat sich den Geißböcken gegenüber immer loyal verhalten, er ist erfahren, kennt den FC und kennt die 2. Liga. Dorthin wird der Weg der Kölner schließlich führen, nachdem sie zuletzt auch gegen Stuttgart und Bremen ohne Punkte geblieben sind. Zwei Niederlagen, bei denen der FC sechs Tore gegen allenfalls mittelmäßige Bundesliga-Mannschaften kassiert hat. „Wir müssen ehrlich sein. Stabil sind wir in der Defensive nicht“, räumte auch Stefan Ruthenbeck am Freitag ein.

Klünter weitweg von Startelfeinsatz

Eine Erkenntnis, die Maroh eigentlich einen Platz in der Startelf für das Derby garantieren müsste. Der Kölner Trainer hat aber wohl die Tempodefizite des Nürtingers im Hinterkopf, wenn es gegen die pfeilschnellen Bayer-Angreifer um Turbo-Sprinter Leon Bailey geht.

„Da liegt im Übrigen auch ein Fehler in den Planungen für diese Saison, dass wir keinen so schnellen Spieler haben“, kritisiert Ruthenbeck. Außer Lukas Klünter, der allerdings laut Trainer aktuell aufgrund „anderer Defizite“ weit weg von einem Startelfeinsatz ist. Ruthenbeck wird deshalb am Sonntag wohl mit einer Viererkette spielen lassen, in der Marcel Risse rechts und Jonas Hector links agieren werden. Für Derbyheld Dominic Maroh ist da kein Platz, weder für das Spiel am Sonntag, noch für die restlichen Spiele dieser Saison und schon gar nicht für die nächste Spielzeit.

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