Vor dem Bundesliga-Start Der 1. FC Köln mit Fragezeichen im Angriff

KÖLN · Am Freitag beginnt die 55. Saison der Fußball-Bundesliga. Der 1. FC Köln startet am Sonntag mit dem Derby bei Borussia Mönchengladbach - ein Situationsbericht vor dem Auftaktspiel der Kölner.

 Kölns Trainer Peter Stöger geht optimistisch in die neue Bundesligasaison.

Kölns Trainer Peter Stöger geht optimistisch in die neue Bundesligasaison.

Foto: dpa

Wenn der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach mit dem Derby am Sonntagabend den ersten Spieltag der 55. Bundesligasaison beschließen, haben auch sie die 13-wöchige erstligafreie Zeit beendet.

Eine so lange wettkampflose Phase bringt es mit sich, dass selbst die Beteiligten nicht genau wissen, wie es um ihre Form bestellt ist. Testspiele und Trainingseindrücke zeigen jedoch Tendenzen. Dabei wurde deutlich, dass sich viele Mannschaftsteile auf bisherigem Niveau bewegen.

Torhüter: Auch ohne sich während der Vorbereitung durch spektakuläre Paraden groß auszeichnen zu können, darf man bei Stammtorwart Timo Horn gewiss sein, dass er die Zuverlässigkeit in Person und damit gesetzt ist. Als Vertreter steht Sven Müller zur Verfügung, der den an der rechten Hand verletzten Thomas Kessler vertritt.

Innenverteidiger: Drei Etablierte mit Dominic Maroh, Dominique Heintz und Frederik Sörensen sowie ein Neuer mit Jorge Meré kämpfen um die zwei Plätze. Denn man darf davon ausgehen, dass es zunächst keine Dreierkette gibt. Im Pokalspiel erhielt das in der Rückrunde eingespielte Duo Heintz/Sörensen den Vorzug, mit den beiden Zuverlässigen darf erneut gerechnet werden. Während Dominic Maroh bewährte Leistungen zeigt, wirkt Jorge Meré noch zurückhaltend und auf der Suche nach Bestform und Sicherheit im neuen Umfeld.

Außenverteidiger: Auf der rechten Seite sind Lukas Klünter und Pawel Olkowski die Rivalen. So forsch Klünter im Hochgeschwindigkeitstempo zur umjubelten Entdeckung der letzten Saisonspiele wurde, so zurückhaltend trat er in der Vorbereitung auf. Dagegen wirkte Olkowski angriffsmutiger und energischer. Links hat Konstantin Rausch mit Jannes Horn einen sehr talentierten Konkurrenten. Der 20-Jährige ist enorm schnell, flankt präzise und wirkt energischer.

Mittelfeldzentrale: Gleich fünf Spieler bewerben sich für die Doppelposition, auf der Matthias Lehmann und Jonas Hector gesetzt sind. Sie sollen wie in der Rückrunde dem FC-Spiel Impulse geben. Marco Höger vermittelt den Eindruck, als habe er mit seinem Muskelabbau nicht nur Gewicht, sondern auch Dynamik verloren. Sahin Özcan muss ebenso auf seine Chance warten wie der äußerst begabte Nikolas Nartey.

Außenstürmer: Das Kölner Offensivspiel wird weiter über die Flügel belebt. Leonardo Bittencourt präsentiert sich so stark wie selten. Einen selbstbewussten Eindruck vermittelt auch Simon Zoller, während man bei Marcel Risse schauen muss, ob er nach der achtmonatigen Pause wegen eines Kreuzbandrisses mit vollem Risiko in die Zweikämpfe geht. Blass waren bislang die Auftritte von Christian Clemens.

Angriffszentrum: Hier gibt es nach dem Weggang von Anthony Modeste das einzige Fragezeichen. Als Mittelstürmer dürfte zunächst Jhon Cordoba gesetzt sein, auch wenn er noch nicht überzeugte. Aufgrund des Ausfalls von Yuya Osako wird der spiel- und lauffreudige Milos Jojic sein Zuträger sein. Kampfstark, selbstbewusst und torgefährlich präsentierte sich Sehrou Guirassy, allerdings auch etwas egoistisch mit einem Hang zur Verschleppung des Spiels. Seiner Form hinterher lief bislang Artjoms Rudnevs.

Sportliche Führung: In bekannter und bislang bewährter Weise haben Sportdirektor Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger als die für den sportlichen Bereich beim FC Verantwortlichen den Kader umgebildet. Angesichts der zusätzlichen Belastung durch die Europapokal-Auftritte wurde die Anzahl der Spieler von 24 auf 27 erhöht. Im Vordergrund steht jedoch die Kontinuität. So sind noch neun Spieler dabei, die vor drei Jahren die Bundesligarückkehr in Angriff nahmen. Jeder von ihnen hat sich wie fast alle, die nach ihnen dazu kamen, unter Peter Stöger fußballerisch weiterentwickelt. Jetzt geht es darum, auch die Neuen wieder zu integrieren und wie die gesamte Mannschaft auf ein höheres Niveau zu bringen.

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