Derby zum Bundesliga-Auftakt Der 1. FC Köln startet gegen Mönchengladbach

KÖLN · Zum Bundesliga-Auftakt tritt der 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach an. Für Marcel Risse kommt das Derby womöglich noch zu früh.

 Seine Qualitäten stellte Marcel Risse im Pokal mit vier Torvorlagen unter Beweis.

Seine Qualitäten stellte Marcel Risse im Pokal mit vier Torvorlagen unter Beweis.

Foto: Benjamin Horn

116 Pflichtspiele hat Marcel Risse für den 1. FC Köln bisher bestritten. Dabei gelangen dem Außenstürmer 23 Treffer, weitere 20 bereitete er direkt vor und etwa so viele leitete er auch ein; so wie allein vier Treffer beim 5:0-Pokalsieg am Wochenende. Umso bitterer war sein Ausfall in der Vorsaison am 13. Spieltag, als er sich in Sinsheim beim 0:4 gegen Hoffenheim einen Kreuzbandriss zuzog. Inzwischen ist er genesen und sagt wenige Tage vor dem Bundesligastart: „Von mir aus kann es jetzt losgehen.“

Ob der 27-Jährige am Sonntag beim Derby in Mönchengladbach dabei ist, liegt nun im Ermessen des Trainers. Er stellte nach dem Pokalspiel in Bremerhaven zunächst fest, dass es für ihn wichtig gewesen sei zu sehen, wie fit sein Schützling ist. Die 90 Spielminuten habe er unter Wettkampfbedingungen durchgestanden, „jetzt muss Marcel das Gefühl dafür bekommen, dass sein Körper auch für ein Bundesligaspiel bereit ist“.

Im Verlauf der Woche wird der Trainer mit ihm über die Möglichkeit eines Einsatzes sprechen. „Es geht darum, ob es für seinen Körper gut ist und ob es Sinn macht“, begründet Peter Stöger. Schließlich habe man eine lange Saison vor sich, durch die Risse gesund hindurch kommen soll. Andererseits, so Stöger, werde er „sich nicht wehren, wenn alle Zeichen für einen Einsatz sprechen“.

Nun könnte man natürlich sagen, dass es der spielstarke Rechtsaußen nach der mehr als achtmonatigen Zwangspause und angesichts des umfangreichen Spielprogramms der Kölner zunächst vorsichtig angehen lassen könnte. Doch die Auftaktpartie verbindet gerade mit ihm extrem viele Erinnerungen und Emotionen. Schließlich war es Marcel Risse, der am nächsten Wochenende vor genau neun Monaten mit seinem Freistoßtreffer aus 34 Metern in der letzten Spielminute den 2:1-Erfolg des FC in Mönchengladbach herbeiführte.

Damit gewann der Blondschopf die ARD-Wahl zum Tor des Monats November ebenso wie die Wahl zum Tor des Jahres 2016. Die dafür erhaltenen Medaillen haben einen Ehrenplatz in seiner Sammlung, „aber eine Vitrine habe ich dafür nicht gebaut“ sagt er lachend. Im Nachhinein sei das Tor für ihn „irreal“ sagte Marcel Risse im Interview mit dieser Zeitung vor vier Wochen: „Es wirkt nach, die Menschen sprechen mich immer noch darauf an. Ich hätte nie gedacht, dass das so lange ein Thema ist.“

Als vor etwa einem Monat die Spielansetzungen der 55. Bundesliga-Saison bekanntgegeben wurden, habe er geschmunzelt. Ausgerecht zum Liga-Auftakt geht es für den FC und ihn nach Mönchengladbach. Dorthin, wo er seinen letzten Treffer vor der schwerwiegenden Verletzung erzielte.

Deshalb würde es natürlich passen, wenn er am Sonntag ab 18 Uhr im mit 54 000 Zuschauern ausverkauften Borussia Park dabei sein könnte. Er würde sich auch zutrauen, einen Freistoß zu schießen, wenngleich ein Versuch im Pokalspiel noch hoch über das gegnerische Tor ging.

„Mir fehlt noch etwas das Gefühl für die Schüsse“, gibt Marcel Risse zu und liefert auch eine Erklärung: „Während der Vorbereitungszeit hatte ich einige muskuläre Probleme. Deshalb habe ich fast ganz darauf verzichtet, Freistöße zu üben. Letzte Woche konnte ich unsere Torhüter aber schon etwas fordern. In den nächsten Tagen wird das sicherlich noch einmal intensiviert, und dann schauen wir mal.“

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