Transfer perfekt Claudio Pizarro wechselt zum 1. FC Köln

Köln · Was sich zunächst wie ein Aprilscherz im Herbst anhörte, bekam am Donnerstagabend mehr und mehr Gewissheit: Der 1. FC Köln verpflichtet Claudio Pizarro. Das bestätigte Sportdirektor Jörg Schmadtke am Donnerstagabend bei "Sport1".

Die Verpflichtung von Claudio Pizarro ist perfekt. Nach bestandener sportmedizinischer Untersuchung präsentierte sich der Stürmer am frühen Freitagnachmittag im Müngersdorfer Stadion bei einer Pressekonferenz.

„Ich wollte nach der letzten Saison bei Werder gerne noch ein Jahr in der Bundesliga spielen. Es gab einige Angebote, aber aus meiner Sicht war das richtige nicht dabei. Jetzt aber hat es gepasst, und deshalb war ich mich schnell einig mit Jörg Schmadtke und Peter Stöger“, sagte der Peruaner.

Es sei für ihn eine interessante Herausforderung. Er sei sehr gespannt und wolle seine Torquote weiter ausbauen. In 430 Bundesligaspielen für Bayern München und Werder Bremen erzielte er 191 Tore. Damit ist er der erfolgreichste ausländische Torjäger der Bundesliga. „Diese Quote möchte ich ausbauen, zumal Robert Lewandowski sich weiter verbessert“, sagte Claudio Pizarro. Bayern-Torjäger Lewandowski erzielte bislang 158 Bundesligatore.

Vor einer Woche hatte Jörg Schmadtke Kontakt zu ihm aufgenommen, Anfang dieser Woche traf man sich und wurde sich über den bis zum Saisonende laufenden Vertrag schnell einig. Damit war die Verpflichtung unabhängig vom Weggang von Artjoms Rudnevs. Der lettische Nationalstürmer, der in den letzten Wochen erkrankt war und sich einer Nasennebenhöhlen-Operation unterziehen musste, bat den 1. FC Köln um die Auflösung seines Vertrages.

„Wir haben dem sofort entsprochen, weil wir die Dringlichkeit gespürt haben. Er hat damit seine Karriere beendet und kehrt in seine lettische Heimat zurück. Wir hoffen, er bekommt seine Probleme in den Griff“, sagte Jörg Schmadtke. Einzelheiten zu dem überraschenden Karriereendet des 29-jährigen Familienvaters wollte er mit Rücksicht auf die Privatsphäre des Spielers nicht machen.

Peter Stöger zeigte sich einerseits auch betroffen über die Situation von Artjoms Rudnevs, freute sich andererseits aber natürlich über die Verpflichtung des erfahrenen Stürmers. Er werde nach den Trainingseinheiten am Freitag und Samstag mit dem Spieler darüber sprechen, ob eine Kadernominierung für die Partie am Sonntag gegen Leipzig sinnvoll oder noch zu früh sei.

„Wir dürfen natürlich nicht von ihm erwarten, dass er 30 Spiele und jeweils 90 Minuten lang das Feld rauf und runter beackert. Claudio hat andere Qualitäten“, sagte Peter Stöger. Er sieht den schlitzohrigen Stürmer vor allem als einen Torjäger im gegnerischen Strafraum, womöglich befreit von jenen Defensivaufgaben, die er normalerweise auch von einem Mittelstürmer verlangt. „Manchmal ist Erfahrung mehr wert als 90 Minuten Vollgas geben.“

Deshalb darf davon ausgegangen werden, dass Claudio Pizarro am Sonntag dabei ist. Fit gehalten habe er sich vor allem durch Läufe. „Ich kenne in und um München inzwischen jeden Wald“, meinte der in der kommenden Woche 39 Jahre alt werdende Stürmer. Er habe zwar von seinem letzten Verein, dem SV Werder Bremen, auch einen Fitnessplan mit auf den Weg bekommen, „aber ich weiß am besten, was für mich gut ist“.

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