Peruanischer Neuzugang Claudio Pizarro bleibt zunächst Joker beim 1. FC Köln

KÖLN · Der VfB Stuttgart und der 1. FC Köln eröffnen am Freitag den achten Bundesliga-Spieltag. Warum FC-Neuzugang Claudio Pizarro trotz der Verletzung von Sturmkollege Jhon Cordoba zunächst auf der Bank sitzen wird.

 Gute Laune verbreitete Claudio Pizarro (r.) an der Seite von (v.l.) Marco Stöger, Pawel Olkowski und Dominic Maroh bei seinem FC-Debüt auf der Ersatzspielerbank.

Gute Laune verbreitete Claudio Pizarro (r.) an der Seite von (v.l.) Marco Stöger, Pawel Olkowski und Dominic Maroh bei seinem FC-Debüt auf der Ersatzspielerbank.

Foto: dpa

Die Freitagabendbegegnungen der Fußball-Bundesliga sind in dieser Saison bisher ein Garant für Torerfolge: In sechs Spielen wurden 18 Treffer erzielt, drei pro Partie, was klar über dem Gesamtdurchschnitt von knapp 2,5 Toren pro Spiel liegt. Ob sich dieser Trend an diesem Freitag fortsetzt? Mit dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die bislang mit Treffern geizten: Die Schwaben trafen vier Mal, die Rheinländer gar nur zwei Mal.

Zwei der vier VfB-Treffer wurden daheim erzielt und mit ihnen jene sieben Punkte gewonnen, die auf dem Stuttgarter Konto stehen. Zwei 1:0-Siege und ein torloses Remis – minimale Ausbeute für fast maximalen Ertrag.

Auf solch eine Relation würde der 1. FC Köln gerne verweisen. Die Realität sieht aber so aus, dass zuletzt meist ordentlich gespielt, noch immer aber nicht gewonnen wurde. Und nun fällt mit Jhon Cordoba aufgrund seines im Heimspiel gegen Leipzig erlittenen Faserrisses der etatmäßige Mittelstürmer aus. Wird Claudio Pizarro ihn vertreten?

„Wir werden Claudio nicht von Beginn an reinwerfen“, verneint Peter Stöger diese Frage. Der einstige Torjäger, der vor knapp zwei Wochen als Hoffnungsträger aus der Arbeitslosigkeit geholt wurde, benötige noch einige Wochen, um die notwendige Fitness aufzubauen. Wenn der 39-Jährige nach mehr als vier Monaten ohne Mannschaftstraining athletisch so gut drauf wäre wie seine Spieler, dann hätte er etwas falsch gemacht und wäre nicht mehr FC-Trainer, meinte Peter Stöger.

Nur wenn die Mannschaft ohne Pizarro nicht gut „performe“, sprich sich nicht ordentlich präsentiere, werde der Stürmer mehr Spielanteile als vereinbart erhalten. Somit wird der Peruaner, der 191 Bundesligatore für Bremen und München erzielte, in Stuttgart zu den Kölner Einwechselspielern gehören – also weiter in der Jokerrolle bleiben.

Sammer: "Das war eine gute Verpflichtung"

Wenn auch noch nicht für dieses Spiel, so doch für die nahe Zukunft sieht Matthias Sammer die Verpflichtung von Claudio Pizarro als einen womöglich entscheidenden Schritt dafür an, dass der 1. FC Köln in der Tabelle wieder Anschluss findet. Der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern und frühere Nationalspieler sowie Trainer des VfB Stuttgart sagte als Experte von Eurosport: „Das war eine gute Verpflichtung. Da bringst du einen, der weiß, wie es geht. Er wird positiven Einfluss auf die Gruppe nehmen. Was Claudio im Strafraum kann, da werden die Jungs beim 1. FC Köln noch mit den Ohren schlackern. Das ist so etwas von außergewöhnlich. Er ist ein echter Torjäger, ein fantastischer Fußballer, ein wunderbarer Mensch und ein kleines Schlitzohr im positiven Sinne.“

Zudem lobte Sammer in hohem Maße Peter Stöger. Der habe „grandiose Arbeit beim FC abgeliefert“. Deshalb und wegen seines außerordentlich menschlichen Umgangs „muss Stöger jetzt gestützt und gestärkt werden“. Man müsse mit ihm durch „dieses kleine Tal durchmarschieren“. Der Trainer sei „für die Bundesliga etwas Besonderes“. Dessen Aussage, dass es der nächste große Schritt in seiner Karriere wäre, unbeschadet mit der Mannschaft aus dieser Lage herauszukommen, sei nicht hoch genug einzuschätzen.

Die Negativphase möglichst in Stuttgart zu beenden, dazu möchte Yuya Osako beitragen, auch wenn dies unter für ihn erschwerten Bedingungen geschieht. Denn der Stürmer kehrte erst am Mittwochnachmittag von Länderspielen aus Japan zurück. Trotz der Reisestrapazen und der Probleme mit der Zeitumstellung steht der 27-Jährige, der zuletzt beim 1:2 gegen Leipzig traf, für die Startelf zur Verfügung.

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