Fußball-Bundesliga Beim 1. FC Köln ruhen die Hoffnungen auf Terodde

KÖLN · Der Torjäger Simon Terodde trifft derzeit zwar nicht, gilt aber als Leitfigur des 1. FC Köln vor dem Schlüssel-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05.

 Simon Terodde ist seit 300 Minuten ohne Torerfolg.

Simon Terodde ist seit 300 Minuten ohne Torerfolg.

Foto: picture alliance / Daniel Reinha

Mit einem Hinweis auf Vergangenes hat Stefan Ruthenbeck den Blick seiner Spieler auf Künftiges gelenkt. Am Samstag, beim Duell der Abstiegskandidaten gegen Mainz, müsse die Mannschaft zurückfinden zu Leistungen wie beispielsweise in den ersten 40 Spielminuten gegen Stuttgart. Damals hatte sein Team den Gegner förmlich an die Wand gespielt und war schnell in Führung gegangen. So soll auch die Marschroute für das Kellerduell aussehen.

Die Medaille dieses vorletzten Heimspiels hatte allerdings eine äußerst negative Kehrseite. Individuelle Fehler führten letztlich zu Gegentoren und einer 2:3-Niederlage. Persönliche Fehler oder zumindest unglückliche Aktionen gab es damals aber nicht nur in der Defensive, sondern auch im Angriff. „Da habe ich auch ein, zwei Chancen ausgelassen, mit denen ich der Mannschaft hätte helfen können“, meinte Simon Terodde jetzt rückblickend.

Auf ihn und seiner Leistung ruhen große Hoffnungen der Kölner. Dabei erwartet der FC-Trainer gar nicht einmal in erster Linie Treffer von dem Torjäger. Vielmehr soll der 30-Jährige als Leitfigur im Hinblick auf Kampf und Einsatz vorneweg marschieren. „Er ist ein Viech“, meint Stefan Ruthenbeck. Wobei dieser animalische Vergleich durchaus positiv und wohlwollend gemeint war. Denn der Fußballlehrer schätzt am Spiel des Stürmers dessen robusten Körpereinsatz, mit dem er für sich selbst Raum und Chancen erarbeitet, mit dem er aber auch Platz für seine Nebenleute schafft.

Terodde will sich für die Mannschaft reinschmeißen

Und dann ist da noch der Torriecher des Angreifers. Vor allem in den ersten fünf Einsätzen nach seiner Verpflichtung in der Winterpause stellte er diesen unter Beweis, erzielte fünf Treffer. Danach aber herrschte Flaute. Seit 300 Spielminuten ist Simon Terodde ohne Erfolg. In den letzten beiden Spielen hatte er zudem gar keine Möglichkeit zu treffen, weil muskuläre Probleme einen Einsatz verhinderten.

„Ich versuche jetzt, mich im Training anzubieten. Ich glaube, dass ich dann meine Spielminuten bekomme“, sagte der nach Jahren bei Union Berlin, beim VfL Bochum und dem VfB Stuttgart zum 1. FC Köln zurückgekehrte Stürmer. Er werde sich „voll für die Mannschaft reinschmeißen, was hoffentlich besser funktioniert als zuletzt“.

Simon Terodde ist optimistisch und erklärt, warum: „Wir haben schon öfters nach verlorenen Spielen bewiesen, dass wir zurückkommen können. Jetzt wartet ein Heimspiel vor ausverkauftem Haus bei 20 Grad und Sonnenschein auf uns. Etwas Schöneres gibt es doch nicht. Wir freuen uns auf das Spiel, und ein Sieg ist Pflicht, besonders, weil wir ein Heimspiel haben.“ Es werde eine Begegnung auf Augenhöhe gegen eine Mainzer Mannschaft, die in ihren letzten sechs Spielen außer beim 0:3 in Frankfurt nur zwei Gegentore zugelassen hat, also äußerst stabil sei.

Spielt Cordoba?

Während der 30-Jährige von seinem Trainer eine Einsatzgarantie erhielt, dürfte es interessant sein, wer an seiner Seite stürmt. Vieles spricht für Yuya Osako, der als Vorbereiter in der Rückrunde schon ebenso gefiel, wie als Torschütze.

Interessant wäre auch ein Einsatz von Jhon Cordoba. Den hatte der ehemalige Sportchef Jörg Schmadtke für unglaubliche 17 Millionen Euro im letzten Sommer von den Mainzern verpflichtet. Dabei wies der Kolumbianer nur jeweils fünf Treffer in zwei Spielzeiten beim FSV vor. Sieht aus, als würde er das beim FC unterbieten: In 13 Einsätzen und 824 Spielminuten hat er bislang kein einziges Tor erzielt.

Dennoch nimmt ihn Stefan Ruthenbeck in Schutz. Denn aufgrund muskulärer Probleme, die ihn seit dem Saisonstart lange behinderten, habe Jhon Cordoba nie seine Schnelligkeit, die er aber für sein Spiel benötige, ausspielen können. Erst in der Vorwoche hätten Messungen ergeben, dass der Stürmer wieder so fit sei, dass er maximale Leistungen wie Sprintgeschwindigkeiten von um die 35 Stundenkilometer erreichen könnte.

Damit würde er zu den schnellsten Spielern der Bundesliga gehören. Vielleicht wäre er damit ein fulminanter Joker gegen seine ehemaligen Kollegen.

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