1. FC Köln feiert Karnevalsparty Bauarbeiter Stöger lässt die Muskeln spielen

KÖLN · Nicht der Fußball, sondern Prinz Karneval bestimmte am Dienstagabend das Geschehen beim 1. FC Köln. Zwischen den Spielen gegen Schalke und Leipzig feierte die FC-Familie im Kölner Maritim Hotel ein rauschendes Fest bei ihrer Kostümsitzung.

 Trainer Peter Stöger auf der Karnevalssitzung des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln.

Trainer Peter Stöger auf der Karnevalssitzung des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln.

Foto: dpa

„Heute Abend steht eindeutig der Spaß im Vordergrund“, sagte der als Harlekin kostümierte Jörg Schmadtke. Der Sportchef suchte nach den hoch schlagenden Wellen des 40-Millionen-Angebots für Anthony Modeste sowie einer Managertagung am Nachmittag etwas Entspannung beim närrischen Treiben.

Da ließ Trainer Peter Stöger als Bauarbeiter mit reichlich aufgepolstertem Oberkörper die Muskeln zugunsten des FC spielen, während seine Lebensgefährtin Ulrike Kriegler als US-Polizistin den Schlagstock schwang. Im passenden Partnerlook kamen derweil Anthony Modeste und seine Frau Maeva als Wolf und Rotkäppchen. Laura Wontorra stach als bildhübsche Indianerin ihren als Cowboy daher kommenden Ehemann Simon Zoller klar aus. Und Yuya Osako und Ehefrau Miwa Asami bildeten ein hübsches Minion-Pärchen.

Während an Weiberfastnacht das Training wieder im Vordergrund steht, dürfen die Spieler nach dem Wochenende zum Rosenmontagszug. Voraussichtlich nicht dabei sein wird Sehrou Guirassy. Der junge Franzose, den man im letzten Sommer vom OSC Lille verpflichtet hatte, befindet sich in der Heimat. Letztmals zum Einsatz gekommen war er Mitte Dezember beim 1:1 in Bremen. Danach fiel der Stürmer mit muskulären Problemen aus.

Karnevalssitzung des 1. FC Köln
14 Bilder

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Während der Nachwuchsspieler fast unbemerkt an seiner Rückkehr aufs Spielfeld arbeitet, steht sein französischer Landsmann Modeste momentan mehr denn je im Blickpunkt. Rund 40 Millionen Euro als Ablöse für einen sofortigen Wechsel hatte der chinesische Erstliganeuling Tianjin Quanjian angeboten, bei Verhandlungen wäre wohl noch mehr gezahlt worden. Doch die lehnten die Verantwortlichen des 1. FC Köln nach etwa halbstündiger Beratung ab.

„Es geht um mehr als nur um Geld. Wir hätten ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen und unsere sportlichen Ziele gefährdet“, begründete Jörg Schmadtke. Das unterstrich auch Peter Stöger. „Wenn ein Spieler unbedingt weg will, der Zeitpunkt dafür und das Drumherum passen, dann wird man in unserem Verein versuchen, eine Lösung zu finden. Aber hier war ganz klar, dass die Rahmenbedingungen nicht passten.“

Anthony Modeste selbst mochte nichts zu dem Vorgang sagen. Im letzten Sommer hatte er ein erstes China-Angebot abgelehnt. Kulturelle Probleme wurden genannt, vor allem die Versorgung seines eineinhalbjährigen Sohnes, der aufgrund einer Allergie eine spezielle Nahrung benötige, sei in China nicht gesichert. „Es war ein Mega-Angebot. Aber Geld ist nicht alles, meine Familie ist wichtig“, hatte der Stürmer gesagt.

Während er gestern trotz der schweren Schulterprellung am Mannschaftstraining teilnahm, kehrte mit Timo Horn ein Langzeitverletzter zu den Kollegen auf den Übungsplatz zurück. Dreieinhalb Monate nach seiner Meniskusoperation bewegte er sich zwischen den Pfosten. „Schön, dass er wieder Handschuhe an hat“, freute sich Trainer Stöger, auch wenn es noch Zeit bis zur Bundesligarückkehr brauche. Möglicherweise kommt der Torhüter erst Mitte März wieder zum Einsatz.

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