1. FC Köln Auf der Suche nach Stabilität

KÖLN · Der 1. FC Köln kassierte 15 Gegentore in den letzten sieben Spielen. Den Innenverteidigern Subotic und Maroh fehlt die Spielpraxis. Am Dienstagabend kommt Eintracht Frankfurt.

 Zum Haareraufen, wie es Dominique Heintz zeigt, war so manches Kölner Abwehrverhalten.

Zum Haareraufen, wie es Dominique Heintz zeigt, war so manches Kölner Abwehrverhalten.

Foto: Benjamin Horn

Sie sind Tabellennachbarn, gehören zu den positiven Überraschungen der Liga und litten nach der Winterpause unter dem gleichen Problem: Die Defensive war plötzlich nicht mehr so sattelfest, wie man es zuvor gewohnt war. Während Eintracht Frankfurt angesichts der letzten beiden Spiele ohne Gegentreffer offenbar zu alter Stabilität zurückgefunden hat, sucht man beim 1. FC Köln diese Kompaktheit noch, nachdem es in den letzten sieben Spielen 15 Gegentore gab.

Was dabei die Abwehrreihe betrifft, so besitzt der FC ein Luxusproblem: Man verfügt über vier einsatzfähige Innenverteidiger. Allerdings mangelt es den beiden Routiniers Dominic Maroh (30) und Neven Subotic (28) an Spielpraxis, nachdem sie lange Zeit verletzt gefehlt hatten. Vor allem der von Borussia Dortmund bis zum Saisonende ausgeliehene Neven Subotic soll aber möglichst immer spielen, um wieder seine alte Sicherheit und Klasse zurückzugewinnen.

Das ist nicht nur im Interesse des Spielers, sondern auch in dem des Vereins. Schließlich versuchten die Kölner bereits im letzten Sommer, den serbischen Nationalspieler zu verpflichten. Jetzt unternimmt man hinsichtlich der kommenden Saison einen neuen Anlauf. Deshalb muss Subotic zu seinen Stärken zurückfinden, um dann der erhoffte Führungsspieler zu werden.

Der war Dominic Maroh bis zum Beginn dieser Saison. Dann wurden ihm zuerst das Schlüsselbein, kurz nach seiner Rückkehr zwei Rippen gebrochen. Seit dem Rückrundenbeginn versucht der 30-Jährige an die frühere Form anzuknüpfen. In Hamburg wurde er zur Halbzeit ausgewechselt, nachdem er Zweikämpfe im Strafraum wie vor dem 0:1 verloren hatte.

„Wir müssen kompakter stehen, konsequenter in die Zweikämpfe gehen“, fordert Dominique Heintz von sich und seinen Mitspielern. Da sei man in Hamburg vor allem in der Schlussphase nicht mit der notwendigen Entschiedenheit zur Sache gegangen, wodurch die Gastgeber Aufwind bekamen und in letzter Minute das Siegtor erzwangen. Der 23-jährige Heintz fehlte bisher nur bei zwei Bundesligaspielen in dieser Spielzeit, beim Saisonauftakt und im letzten Heimspiel gegen Berlin, als er eine Gelbsperre absaß. Auch sein eineinhalb Jahre älterer Kollege Frederik Sörensen war fast immer dabei. Der lange Däne wäre ebenfalls eine Option für die Startelf gegen die Frankfurter.

Er werde die Spieler beginnen lassen, von denen er überzeugt sei, dass sie für die Aufgabe bereit seien, kündigte Trainer Peter Stöger an. Vor allem gehe es darum, die Konsequenz im eigenen Spiel wiederzufinden. „Wobei wir wissen, dass wir vor allem vor eigenem Publikum in der Lage sind, richtig gute Spiele zu machen. Wir haben in den letzten zwölf Monaten nur einmal zu Hause verloren, uns eine Heimstärke erarbeitet. Die wollen wir fortsetzen“, sagte der Trainer.

Und dann verriet er noch, warum der heutige Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel kaum ein Thema innerhalb der Mannschaft gewesen sei: „Das wäre anders gewesen, wenn wir in Hamburg gewonnen hätten. Aber so mussten wir uns in erster Linie mit der Aufarbeitung der Niederlage beschäftigen. Wir sind jedoch schon stolz, dass die Kanzlerin zu uns ins Stadion kommt. Wir hoffen natürlich, dass sie Glück bringt – allerdings nur für uns.“

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