Kein Telefonat mit Lukas Podolski Arsenals Trainer Wenger im Interview

Vor dem Europa-League-Duell mit dem 1. FC Köln äußert sich Arsenal-Trainer Arsène Wenger über Lukas Podolski, den FC und seine Gefühle, erstmals international eine Klasse tiefer antreten zu müssen.

Ohne Mesut Özil wird Arsenal London am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1) das Auftaktspiel der Europa League gegen den 1. FC Köln bestreiten. Der deutsche Fußball-Nationalspieler erhält eine Pause. Das bestätigte Arsenal-Trainer Arsène Wenger in einer Medienrunde nach dem Abschlusstraining.

Herr Wenger, Köln hat die drei ersten Meisterschaftsspiele verloren. Wie sehen Sie das?

Arsène Wenger: Das macht sie gefährlich. Denn es ist nach solchen Niederlagen immer günstig, in einem anderen Wettbewerb zu spielen. Dort steht man nicht unter dem Druck, den man in der Meisterschaft hat. Sie haben nichts zu verlieren.

Wie sehen Sie den 1. FC Köln?

Wenger: Als einen großen Verein, der immer interessant war. Sie hatten große Spieler wie Overath und Podolski, der ja dann zu uns gekommen ist.

Haben Sie jetzt im Vorfeld des Spiels mit ihm telefoniert?

Wenger: Nein, ich habe Poldi nicht angerufen. Aber er ist ja so etwas wie der zweite Bürgermeister von Köln.

Was schätzen Sie an der jetzigen Kölner Mannschaft?

Wenger: Sie ist sehr beweglich.

Bei Ihnen werden einige Spieler aus der Elf vom letzten Meisterschaftsspiel fehlen...

Wenger: Ja, einige hatten schon viele Spiele durch ihre Nationalmannschaften und manche haben ein paar Probleme. Denen wollen wir eine Pause geben, sie etwas schonen.

Wer gehört dazu?

Wenger: Özil und Ramsay werden nicht dabei sein. Und natürlich Koscielny, weil er gesperrt ist.

Ein anderer Spieler, der nicht mehr so im Fokus stand, ist Jack Wilshere. Er hat seit Mai 2016 nicht mehr im Emirates-Stadion gespielt. Wie sind seine Chancen?

Wenger: Er muss einfach weiter fokussiert trainieren. Es lag ja immer ein großer Druck auf ihm, schnellstmöglich nach seiner Verletzung zurückzukehren. Wenn er ruhig bleibt, sich auf seinen Job fokussiert, ist er auf einem sehr guten Weg. Jedes Spiel ist eine Chance für ihn.

Wird er starten?

Wenger: Ich gebe die Aufstellung erst vor dem Spiel bekannt.

Manchester United hat sich in der Vorsaison durch den Sieg in der Europa League für die Champions League qualifiziert. Ist das auch Ihr Ziel?

Wenger: Nein, das ist zwar eine Chance, aber die beste Möglichkeit ist, sich über die Meisterschaft zu qualifizieren. Das ist uns fast 20 Jahre lang gelungen. Wir kalkulieren also nicht damit, dass das hier der beste Weg in die Champions League ist.

Ist es ein Problem für Ihr Ego, nur in der Europa League zu spielen?

Wenger: Nein. Es ist natürlich eine Enttäuschung, erstmals nicht unter den ersten Vier in der Meisterschaft gewesen zu sein. Wir hatten zwar 75 Punkte, aber am Ende war es einer zu wenig. Aber ich will weiterhin alles gewinnen, also auch die Europa League.

Was würde das für Sie bedeuten?

Wenger: Darf ich Sie daran erinnern, dass wir erst das erste Spiel bestreiten! Und gegen Köln haben wir eine schwierige Aufgabe vor uns. Aber natürlich will ich immer gewinnen. Dafür bin ich Fußballer. Aber wir gehen Schritt für Schritt, Spiel für Spiel. Dann werden wir sehen. Natürlich können wir den Wettbewerb gewinnen.

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