1. FC Köln Ansturm auf die Idole

Köln · Hunderte FC-Fans drängelten sich am Montag auf dem Trainingsplatz des 1. FC Köln, um Autogramme und Fotos ihrer Stars zu bekommen. Für Trainer Peter Stöger stand derweil die Vorbereitung auf das Spiel gegen Hertha BSC im Mittelpunkt.

 Geduldig schrieben die FC-Profis, wie hier Frederik Sörensen, Autogramme für die Fans.

Geduldig schrieben die FC-Profis, wie hier Frederik Sörensen, Autogramme für die Fans.

Foto: Schmidt

Montagnachmittag am Geißbockheim. Mehrere hundert Menschen drängen sich, teils in Zweier- und Dreierreihen, rund um den Trainingsplatz des 1. FC Köln. Für 15 Uhr war die erste Übungseinheit der Woche angesetzt. Doch auch um Viertel nach drei ist der Rasen noch verwaist. Dennoch harren die Fans, angesichts der Herbstferien vor allem Eltern mit ihren auf Autogrammjagd befindlichen Kindern, aus. Um kurz vor halb vier dann ein aufgeregter Kinderruf aus vorderster Reihe an der Umzäunung: „Da kommen sie!“

Kleinkinder werden von ihren Vätern in die Höhe gerissen und zwecks besserer Sicht auf die Schultern gesetzt. Traditionelle Kameras klicken, unzählige Mobiltelefone werden in die Höhe gereckt, sammeln geräuschlos Schnappschüsse. Oftmals schiefe Bilder von gemessenen Schrittes auf den Platz schreitenden Fußballern.

Die Mehrzahl der FC-Profis aber fehlt. Denn begleitet vom Trainerteam kommen nur jene zehn Profis aus dem Kabinentrakt, die am Samstag zu Kurzeinsätzen kamen oder aber gar nicht eingesetzt wurden. Ihre Kollegen radeln derweil zwecks Entspannung durch den Grüngürtel. Doch auch für die Ersatzkräfte dieses Wochenendes gibt es vereinzelten Applaus und anerkennende Worte. Schließlich sind Leonardo Bittencourt, Simon Zoller und Co. ja auch Tabellenzweite.

"Gefühlt ein Spitzenspiel"

Gewohnt locker ist die Übungseinheit. Am Ende berichtet Trainer Peter Stöger den vor den anstürmenden Fans aus ihrer Interviewzone geflüchteten Journalisten, dass alle Spieler ihre Einsätze ohne Blessuren überstanden hätten. Man könne der Vorbereitung auf das Gastspiel am Samstag in Berlin zuversichtlich entgegensehen.

Die Begegnung des Tabellenzweiten beim Vierten sei für ihn und seine Mannschaft „zumindest gefühlt ein Spitzenspiel“, erklärt der Wiener. Jede Partie, die er aus einer Position im obersten Tabellendrittel absolviere, gehöre für ihn zur Topkategorie – egal, wie der Gegner heiße.

Aber natürlich sei es schon eine ungleich schwierigere Aufgabe, bei den heimstarken Berlinern anzutreten. Unter seiner Regie konnte man noch nicht gegen sie gewinnen. In der Vorsaison verlor der FC dort mit 0:2, daheim mit 0:1. Über das Leistungsvermögen der Herthaner spricht Peter Stöger voller Bewunderung: „Da ist die klare Handschrift von Pal Dardai zu sehen. Seine Mannschaft spielt kompakt, ist gut organisiert, zweikampfstark, sehr fleißig und besitzt viel Raffinesse in der Offensive. Das wird schwierig für uns.“ Und lächelnd schiebt er hinterher: „Aber auch für die Hertha wird es nicht ganz so einfach. . .“

Wie für die um Autogramme anstehenden kleinen und großen FC-Fans. Immerhin wird ihre Geduld belohnt. Denn anders als sonst kommen auch jene Spieler, die mit den Rädern unterwegs waren, noch an den Zaun, schreiben und lassen sich fotografieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort