Erneut Ärger mit Video-Schiri 1. FC Köln verliert auch gegen Frankfurt

Köln · Weiter ohne Erfolgserlebnis, wieder ohne Treffer und einmal mehr durch einen individuellen Fehler auf die Verliererstraße gekommen – der 1. FC Köln dreht sich in der Negativspirale der letzten Wochen weiter nach unten.

 Kölns Konstantin Rausch (l), Matthias Lehmann (M), Torwart Timo Horn (2.v.r.) und Schiedsrichter Martin Petersen diskutieren den Elfmeter.

Kölns Konstantin Rausch (l), Matthias Lehmann (M), Torwart Timo Horn (2.v.r.) und Schiedsrichter Martin Petersen diskutieren den Elfmeter.

Foto: dpa

Mit 0:1 verlor der Tabellenletzte aus Köln durch einen umstrittenen Elfmetertreffer (22. Minute) des Frankfurters Sebastian Haller. Er müsse nicht Spieler „herausrotieren“, weil sie der Belastung der Englischen Wochen nicht standhalten könnten, hatte Peter Stöger tags zuvor erklärt. Vielmehr gehe es um die mentale Frische. Angesichts der punktlosen Situation gelte es, psychisch starke Spieler auf dem Platz zu haben. Die Folge war, dass er vier der zehn Feldspieler gegenüber der Startformation vom Sonntagabend in Dortmund auswechselte.

Mit Dominic Maroh (Saisondebüt), Frederik Sörensen und Konstantin Rausch für Jorge Meré, Lukas Klünter und Jannes Horn (diesmal nicht im Kader) tauschte er seine Vierer-Abwehrkette fast komplett aus. Nur Dominique Heintz war wie immer dabei. Zudem spielte Simon Zoller anstelle von Marcel Risse.

Auch dieser Formation war der psychische Druck anzumerken, unter dem man derzeit beim 1. FC Köln steht. Immerhin bildeten die FC-Fans den erhofften Rückhalt, feuerten ihre Mannschaft vom Anpfiff weg an, nachdem sie in Dortmund die eigene Truppe am Ende verhöhnt hatte.

Nach zähem Beginn beider Mannschaften stabilisierte sich das Spiel der Gastgeber. Langsam tasteten sie sich an das Frankfurter Tor heran. Genau in diese Phase hinein gelang der Eintracht ein Konter, den Dominic Maroh geklärt zu haben schien. Doch dann unterlief ihm ein zu kurzer Rückpass. Mijat Gacinovic ersprintete sich den Ball und stürzte dann über den herausgeeilten Timo Horn. Alle Kölner Proteste halfen nichts, der Elfmeter war die Folge, den Sebastian Haller zur Führung (22.) nutzte.

Die Hausherren schüttelten sich nach dem neuerlichen Rückstand und antworteten mit einer Großchance (27.). Dabei trat Jhon Cordoba zunächst kurz vor dem Eintracht-Tor über den Ball, eroberte ihn aber zurück, legte quer auf Simon Zoller, und dessen Volleyschuss traf den auf der Torlinie stehenden Makoto Hasebe am Hals.

War es in dieser Szene Pech, so hatten die Kölner beim nächsten Angriff auch noch Schiedsrichter Martin Petersen gegen sich. Als Leonardo Bittencourt von Simon Falette im Strafraum von hinten umgestoßen wurde, griff der Mann aus Stuttgart nicht ein. Wenig später ahndete er eine vergleichbare Szene im Mittelfeld zugunsten des FC.

Aus Sicht des früheren deutschen Rekordschiedsrichters Markus Merk, heute Experte bei Sky, seien es zwei Fehlentscheidungen des Unparteiischen gewesen, der sein Bundesligadebüt gab. Dabei hatte der frühere deutsche Schiedsrichterchef Herbert Fandel als Schiedsrichterbeobachter vor der Partie gemeint: „Vielleicht tut es dem Jungen gut, einen alten Hasen hinter sich zu wissen.“

Nach der Pause führten die Kölner die Zweikämpfe noch verbissener als zuvor. Dennoch spürte man mit jeder Minute, die es näher auf den Abpfiff zuging, wie die Verkrampfung zunahm. Zwar besaß der FC ein optisches Übergewicht, doch klare Chancen blieben Mangelware.

Die beste ergab sich für Yuya Osako in der 79. Minute. Von links drang er in den Strafraum ein, kam frei zum Schuss, doch zielte über das Gehäuse von Lukas Hradecki. Der Eintracht-Schlussmann musste zwar häufiger eingreifen, wurde aber kaum vor schwierige Aufgaben gestellt.

Köln: T.Horn; Sörensen (60. Klünter), Maroh, Heintz, Rausch; Höger (60. Jojic), Lehmann; Zoller (46. Risse), Bittencourt; Osako, Cordoba. – Frankfurt: Hradecky; Abraham, Hasebe, Tawatha; Chandler, Fernandes, Falette; Gacinovic (90. Russ), Rebic (68. De Guzman); Boateng (74. Wolf), Haller. – SR: Petersen (Stuttgart). – Tor: 0:1 Haller (22., Foulelfmeter). – Zuschauer: 49.000. – Gelbe Karten: Lehmann, Rausch - Tawatha

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