Pressekonferenz in London 1. FC Köln mit Vorfreude auf die Partie gegen Arsenal

London · 25 Jahre hat der 1. FC Köln auf die Rückkehr in den europäischen Wettbewerb gewartet. Nun geht es gegen den FC Arsenal. Die Vorfreude ist den Geißböcken anzumerken.

Die gute Nachricht: Peter Stöger kann noch in Ruhe schlafen. Der Trainer des 1. FC Köln wirkt trotz der angespannten Lage in der Bundesliga gewohnt entspannt, als er gut 24 Stunden vor dem ersten Auftritt der Geißböcke auf internationalem Boden vor die Presse tritt. „Ich habe ja schon einige internationale Spiele als Spieler, aber auch als Verantwortlicher erlebt“, so Stöger. „Und doch ist es etwas Besonderes, das jetzt mit dem 1. FC Köln zu erleben.“

Ein Vierteljahrhundert haben die Fans des 1. FC Köln auf diesen Moment gewartet. Die Spieler vermutlich nicht ganz so lange. Und doch war ihnen am Mittag die Vorfreude im Gesicht anzusehen, als sie in dunkelblauen Anzügen den Charterflieger vor den Toren Londons verließen. Kein Wunder: Neben Mailand ist Arsenal das Top-Los der Europa-League. „Es hat schon gekribbelt. Wir sind froh, wenn wir die Fußballschuhe anziehen dürfen. Natürlich ist das jetzt etwas ganz anderes“, sagt FC-Kapitän Matthias Lehmann. „Das sieht man ja schon daran, dass wir nun nicht Hunderte Kilometer mit dem Bus durch die Gegend fahren, sondern in ein anderes Land fliegen.“

England ist es also geworden. Nun, Stunden später ist die Stille im Emirates fast schon gespenstig. In roten Trainingsjacken absolvieren die FC-Profis das Abschlusstraining. Die Ruhe vor dem Sturm. In 24 Stunden wird die Situation eine andere sein. Entgegen erster Befürchtungen ist das Stadion restlos ausverkauft. Das Emirates ist für die brillante Stimmung bekannt. „Wir haben auch in Deutschland tolle Stadien und vor vollem Haus gespielt“, relativiert Stöger. „Da werden wir nicht in Ehrfurcht versinken.“

Das wird auf Seiten des Gegners nicht anders sein. Im Gegenteil. Zwar lobt Trainer Arsene Wenger die Qualität des FC, er wird aber dennoch mit einer besseren B-Elf auflaufen. „Özil und Ramsey haben eine Pause verdient“, sagt Wenger, der voraussichtlich auf sieben Stammspieler verzichten wird. „Da rücken dann andere nach“, sagt Lehmann. Für den FC Arsenal ist die Europa League nicht mehr als ein Zwischenstopp. Der Dorn der verpassten Champions League-Quali sitzt in der Gunners-Seele noch tief. „Natürlich ist es eine Enttäuschung, nicht unter den besten Vieren gelandet zu sein.“, so Wenger. „Ich bin aber glücklich, dass wir in diesem Wettbewerb spielen.“ Denn das Trostpflaster könnte für die Gunners noch einen wichtigen Nebenaspekt haben. Sollte Arsenal die Champions League über die Liga verpassen, gäbe es immer noch die Chance, die Königsklasse über den Gewinn des „kleineren“ Pokals zu erreichen. „Darüber will ich gar nicht reden. Es steht erst das erste Spiel bevor und das wird schwer genug“, sagt Wenger.

Das sieht man auf Seiten des FC ähnlich. „Ich bin guten Mutes“, lächelt Stöger. „Wir haben in der Bundesliga gegen Mannschaften auf ähnlich hohem Niveau ebenfalls positive Ergebnisse erzielt. Und genau das ist der Ansatz.“ Vorfreude ja, Sorgen nein. „Ich kann noch ruhig schlafen“, sagt Stöger, bevor er lächelnd die Pressekonferenz verlässt.

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