Fußball Löw fühlt sich sicher - Boateng: Familie nicht ins Stadion

Évian-les Bains · Mit Blick auf die Sicherheitslage während der EM in Frankreich gibt sich Bundestrainer Löw äußerlich gelassen. Aus Sorge vor möglichen Anschlägen möchte Nationalspieler Boateng seine Familie nicht in die Stadien kommen lassen. Der DFB investiert eine beträchtliche Summe.

 Jérôme Boateng will sich bei der EM ganz auf den Fußball konzentrieren.

Jérôme Boateng will sich bei der EM ganz auf den Fußball konzentrieren.

Foto: Jörg Carstensen

Joachim Löw fühlt sich nach der Ankunft im EM-Ausrichterland Frankreich sicher, Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng will mit Blick auf die Sicherheitslage seine Familie aber lieber nicht in die Stadien kommen lassen.

"Das Risiko ist mir einfach zu groß", sagte der Innenverteidiger der "Sportbild". Es seien zuletzt viele Dinge passiert, die einen nachdenklich machten.

"Ich für meinen Teil will mich bei der EM allein auf den Fußball konzentrieren können, und da fühle ich mich einfach wohler, wenn meine Familie nicht im Stadion sitzt", sagte der 27-Jährige, der Zwillingstöchter hat.

"Das ist ein Abwägungsvorgang, den jeder für sich und seine Familie persönlich entscheiden muss. Ich respektiere das, möchte das aber nicht kommentieren", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel am Mittwoch in Évian-les Bains. "Ich kann ganz allgemein sagen, dass wir nach wie vor Vertrauen in die Arbeit der französischen Sicherheitsbehörden haben." Außerdem stehe man mit den Behörden in Deutschland in Kontakt. Bis zum Mittwochvormittag hätten keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung der EURO 2016 vorgelegen, sagte Grindel.

Der DFB gibt nach seinen Angaben deutlich mehr Geld für Sicherheitsmaßnahmen aus als bei vergangenen Turnieren. Die Kosten bezifferte Grindel auf 800 000 Euro für die Europameisterschaft.

"Keiner fühlt sich unsicher, wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit", sagte Löw. "Die Lage ist bei uns völlig entspannt, wir fühlen uns sicher in unserem Kreis." Man wisse, dass genügend Sicherheitsmaßnahmen getroffen seien, führte der Bundestrainer aus. "Wir kennen das aus Brasilien, wir kennen das aus Südafrika." Bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften 2010 und 2014 war dem Thema Sicherheit ebenfalls ein großer Stellenwert eingeräumt worden.

Beim letzten Länderspiel der Nationalmannschaft in Frankreich war es im vergangenen November in Paris im Umfeld des Stadions zu mehreren terroristischen Anschlägen mit zahlreichen Todesopfern gekommen.

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