Bonner SC Zillken erwartet gefährliche Ahlener

BONN · Rot-Weiss Ahlen macht selten halbe Sachen. Der in den letzten Zügen der Planinsolvenz steckende nächste Gast des Fußball-Regionalligisten Bonner SC (Sonntag, 15 Uhr, Sportpark Nord) setzt lieber Ausrufezeichen – früher wie heute. Schon beim Ligastart sorgte die Mannschaft des neuen Trainers Mircea Omiseniuc für Knalleffekte.

 Vorerst Zuschauer: Adis Omerbasic wurde für zwei Spiel gesperrt.

Vorerst Zuschauer: Adis Omerbasic wurde für zwei Spiel gesperrt.

Foto: hempel

In Ahlen gelang ein 4:0-Coup. Aufsteiger Sprockhövel fertigte der einstige Zweitligist mit 5:0 ab. Am dritten Spieltag fuhren die Rot-Weißen als Tabellenführer nach Wiedenbrück, um dort mit 1:5 unterzugehen. „Gar nicht gut“, fand BSC-Trainer Daniel Zillken. „Die werden bei uns das schiefe Bild wieder gerade rücken wollen.“

Richtig schief lief es für Ahlen am Ende der abgelaufenen Spielzeit. Nach einem offenen Brief des Teams an die Vereinsführung wegen angeblich offener Gehaltsforderungen wurden einen Spieltag vor Schluss kurzerhand Trainer Marco Antwerpen und Kapitän Felix Backszat vor die Tür gesetzt. Trotzdem gelang mit dem 2:1-Erfolg bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach der Klassenerhalt.

Dass der morgige Gegner des BSC sowohl sportlich als auch finanziell wieder Land sieht, dokumentiert die Verpflichtung von Nurettin Kayaoglu in dieser Woche. Der 24-jährige gebürtige Duisburger gehörte zuletzt dem Kader des in die 3. Liga abgestiegenen MSV Duisburg an. Gehörigen Respekt hat der BSC-Trainer vor René Klingenburg und Gianluca Marzullo. „Beide verkörpern viel Offensivqualität.“ Mit richtig populären und vor allem richtig guten Kickern kennt sich Ahlen sowieso aus. In der Zweitligasaison 2008/2009 spielten Kevin Großkreutz und Marco Reus für die Rot-Weißen. Für beide der Start in eine bekanntlich äußerst erfolgreiche Profikarriere.

Am Ende der Regionalligasaison 1999/2000 war Ahlen erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelungen – damals firmierte der Club sponsorengerecht unter LR Ahlen. Ähnlich wie beim BSC einige Ligen tiefer, folgten sportlich wie finanziell turbulente Zeiten. Nach dem Abstieg aus der 2. Liga 2006, dem Rückzug des Sponsors mit anschließender Umbenennung des Vereins von LR in Rot-Weiß Ahlen und dem nächsten Intermezzo in Liga zwei von 2008 bis 2010 folgte im Mai 2011 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und der Absturz in die fünftklassige NRW-Liga. Seit der Saison 2014/15 sind die Westfalen wieder viertklassig. Verzichten muss der BSC auf Adis Omerbasic, der nach seinem Platzverweis gegen Rödinghausen für zwei Spiele gesperrt wurde.

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