Hängende Köpfe beim Bonner SC "Wir müssen und werden uns wieder berappeln"

Bonn · Nach dem 0:1 gegen Wuppertal war die Enttäuschung beim Bonner SC groß. Am Freitag kommt Alemannia Aachen zur nächsten Flutlichtpartie in den Sportpark Nord.

Daniel Zillken kann es eigentlich nicht mehr hören. Aber er musste. Wohl oder übel. „Das war ein unfassbar intensives Spiel. Wir sind sehr froh, dass wir hier gewonnen haben“, sagte Adrian Alipour, der Trainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, gegen den der Coach des Bonner SC gerade mit seiner Mannschaft trotz ansprechender Leistung mit 0:1 (0:0) verloren hatte. Und der WSV-Coach rührte weiter in der Wunde seines Kollegen. „Eine Punkteteilung wäre verdient gewesen. Bonn hat eine Top-Leistung gezeigt. Wir wünschen euch viel Glück nächste Woche gegen Aachen.“

Dem BSC-Übungsleiter blieb nicht viel anderes übrig, als sich für die netten Komplimente seines Kollegen zu bedanken und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. „Zum x-ten Mal verlieren wir ein Spiel mit nur einem Treffer Unterschied“, meinte der 51-Jährige später. „Und wieder einmal hat uns das Quäntchen Glück gefehlt, das du in solch einer engen Partie nun einmal brauchst. Wir haben uns leider wieder einmal für ein gutes Spiel nicht belohnen können.“

Den Spielverderber gab WSV-Mittelstürmer Christopher Kramer, der in der 66. Minute per Kopf das Tor des Abends erzielt hatte. Dabei hatte Kramer wenig Mühe, stand nach einer Flanke von Kevin Hagemann völlig frei vor BSC-Schlussmann Alexander Monath. „Vor allem die Entstehung können wir besser verteidigen“, stellte der Bonner Coach fest. Zillken wusste, wovon er sprach. Bis 2 Uhr am Samstagmorgen hatte er sich die Partie nochmals in voller Länge auf Video angeschaut. Für Kramer war es der elfte Saisontreffer. Womit der 29-Jährige Platz eins in der Torschützenliste weiter ausbaute. „Kramer hat in diesem Spiel den Unterschied gemacht“, meinte Zillken. „Bis auf die eine Szene haben wir ihn aus dem Spiel genommen. Aber leider war dieser eine Moment entscheidend.“

Dabei mussten die Gäste, die erst nach dem Seitenwechsel ihre wahre Klasse gezeigt hatten, bis zum Schluss zittern. Die Hausherren, die schon in der ersten Hälfte nach Chancen von David Bors und Shunya Hashimoto in Führung hätten gehen können, fuhren auch im zweiten Durchgang immer wieder gefährliche Konter.

In der 60. Minute jubelten die BSC-Anhänger zu früh, denn der Schuss von Adis Omerbasic hatte das WSV-Tornetz nur von außen getroffen. „Auch ich dachte, der Ball sei drin“, meinte WSV-Trainer Alipour. Wenig später zielte Omerbasic nach einem schnellen Konter zu hoch. „Der Ball muss aufs Tor kommen“, fand Zillken. Auch nach dem 0:1 ließen die Gastgeber nicht locker, wurden aber immer wieder geblockt.

Entsprechend traf Zillken in der Kabine auf durchweg hängende Köpfe. „Natürlich sind die Jungs nach so einem Spiel tief enttäuscht“, berichtete der BSC-Trainer. „Aber es hilft nichts. Wir müssen und werden uns wieder berappeln.“ Schließlich steht am kommenden Freitag das dritte Flutlichtspiel in Folge auf dem Plan.

Bis dahin haben die Bonner Physiotherapeuten alle Hände voll zu tun. Hashimoto, Omerbasic und Bernard Mwarome trugen Blessuren davon. Zu Gast im Sportpark Nord ist am Freitag dann Alemannia Aachen. Die Kaiserstädter verloren in letzter Sekunde bei der U23 von Borussia Mönchengladbach mit 1:2. „Wieder so ein Kracher“, sagte Zillken, der inständig hofft, dass ihm diesmal Lobeshymnen des gegnerischen Trainers, aber auch eine weitere Niederlage erspart bleiben.

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