Siegesserie der Geißböcke Wie der 1. FC Köln sich in der Zweiten Liga einfand

Köln · Die Bundesliga-Absteiger Hamburger SV und 1. FC Köln haben sich in der 2. Liga etwas vom Verfolgerfeld abgesetzt. FC-Trainer Markus Anfang warnt vor der Ausgeglichenheit der Liga.

 Emotionaler Trainer: Zuletzt lief es gut für Markus Anfang und den 1. FC Köln. Doch seiner Meinung nach wird es weiter eng zugehen in der 2. Liga.

Emotionaler Trainer: Zuletzt lief es gut für Markus Anfang und den 1. FC Köln. Doch seiner Meinung nach wird es weiter eng zugehen in der 2. Liga.

Foto: picture alliance/dpa

Die Hinrunde der Fußball-Zweitliga-Saison 2018/19 ist am kommenden Montag Geschichte. Wenn der 1. FC Köln sein Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (20.30 Uhr/Sky) beendet hat, sind 17 Spieltage absolviert und der Herbstmeister gekürt. Ein Titel, der nett klingt, aber doch nicht mehr als einen Wegweiser zum eigentlichen Ziel markiert. Das heißt für den aktuellen Tabellenzweiten 1. FC Köln „Rückkehr in die Bundesliga“ und bleibt allein durch einen mit Spielern wie Jonas Hector, Timo Horn und Anthony Modeste hochkarätig besetzten Kader die reine Pflicht.

Die Geißböcke haben ein Weilchen gebraucht, um richtig in dieser Zweiten Liga anzukommen. Nicht unbedingt von der Platzierung her, sondern eher von der Art und Weise die allgemeine Forderung nach dominantem Auftreten auf dem Platz realisieren zu können. Zuletzt gab es vier Siege in Folge, bei einem Torverhältnis von 18:2. Und das alles, obwohl die Rückholaktion von Torjäger Anthony Modeste abseits des Platzes für mächtig Wirbel gesorgt hat und wohl auch weiter sorgen wird. Die jüngste Siegesserie hat dazu geführt, dass sich die Kölner vor Abschluss der Hinrunde zusammen mit der anderen Zweitliga-Großmacht Hamburger SV im Tableau etwas abgesetzt haben. Nur noch die beiden Bundesliga-Absteiger sind für die Halbzeitmeisterschaft nominiert.

"Jeder kann jeden schlagen"

Das kommt nun wahrlich nicht unerwartet, ist für Markus Anfang aber noch lange kein Grund, von einer Mehrklassen-Gesellschaft in Liga zwei zu sprechen. Für den FC-Trainer hat sich trotz fünf Punkten Vorsprungs auf den Dritten Union Berlin nichts an der Beschaffenheit des deutschen Fußball-Unterhauses verändert: „Ich finde nach wie vor, dass die Liga sehr eng ist und dass jeder jeden schlagen kann“, ließ er wissen. Und führte sogleich den 1. FC Heidenheim als Beispiel an: „Nach unserem Spiel gegen Heidenheim (1:1, Anmerkung der Reaktion) hat jeder gesagt: ‚Die musst du doch aus dem Stadion schießen!‘ Aber wenn man ehrlich ist, klopft Heidenheim gerade in der Tabelle oben an.“

Stimmt, die Heidenheimer rangieren nur zwei Zähler hinter Union Berlin auf Rang drei, sind eben auch schon sieben Punkte von den Kölnern entfernt. Und besitzen bei aller Liebe nicht die individuelle Qualität, die es im Kader des FC zuhauf zu entdecken gibt. Markus Anfang bleibt aber betont vorsichtig und erinnert sich an die Zeit vor gut einem Monat, als es vor dem 8:1-Heimsieg gegen Dynamo Dresden erste ernsthafte Diskussionen über seine Zukunft als Trainer des 1. FC Köln gab: „Wir sind aktuell ganz vernünftig unterwegs und haben mit guten Ergebnissen und gutem Fußball die schwere Phase hinter uns gelassen.“ Das soll natürlich so bleiben, zumal das schwer zu ertragende Fußballjahr 2018 für die Kölner mit den beiden Heimspielen gegen Abstiegskandidat Magdeburg und den VfL Bochum günstig endet und angenehmere Aussichten für 2019 verspricht. Zwei weitere Kölner Siege vorausgesetzt und die „enge Liga“ würde an der Tabellenspitze weiter ihrem jüngsten Trend folgen, dass sich alles dorthin sortiert, wo man es auch erwarten durfte.

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