Bonner SC Wenn alles wie von selbst gelingt

Bonn · Der Bonner SC gewinnt mit 5:0 bei der Zweitvertretung des FC Schalke 04 und stockt das Punktekonto auf 15 Zähler auf. Trainer Daniel Zillken lobte seine Mannschaft.

 War mit zwei Treffern einer der zentralen Spieler: BSC-Angreifer David Bors.

War mit zwei Treffern einer der zentralen Spieler: BSC-Angreifer David Bors.

Foto: Boris Hempel

Fußball-Regionalligist Bonner SC kann auch auswärts gewinnen. Und wie. Nach den knappen und recht unglücklichen Niederlagen bei Rot-Weiss Essen (1:2) und Alemannia Aachen (2:3) setzte sich der Aufsteiger beim FC Schalke 04 II in der mit 280 Zuschauern gewohnt spärlich gefüllten Mondpalast-Arena zu Herne nach starker Leistung mit 5:0 (2:0) durch. Die Tore für den BSC erzielten Dario Schumacher bereits in der 1., David Bors per Doppelpack in der 18. und 86., Connor Krempicki in der 68. und Lucas Musculus mit seinem siebten Saisontreffer in der 73. Spielminute.

Die Elf von Trainer Daniel Zillken stockte damit ihr Punktekonto auf 15 Zähler auf. In der Tabelle festigte der BSC den vierten Platz. Während Schalkes Trainer Jürgen Luginger vor allem die Einstellung seiner Schützlinge bemängelte ("So wird man niemals Profi"), waren der blitzsaubere Auftritt und der erste Auswärtsdreier der Lohn für die harte und konzentrierte Trainingsarbeit in den letzten beiden Wochen. "Die Jungs haben sich perfekt vorbereitet und über 90 Minuten läuferisch und taktisch sehr diszipliniert gearbeitet. Gefreut hat mich vor allem, dass die Spieler aus den Fehlern in der Partie gegen Aachen gelernt haben. Der Sieg war vielleicht um ein oder zwei Treffer zu hoch, aber dennoch absolut verdient", meinte Zillken.

Der BSC-Coach setzte diesmal auf Offensive. Erstmals von Beginn an mischte David Bors mit, der es kaum erwarten konnte, neben dem sechsfachen Torschützen Lucas Musculus gegen die jungen Knappen auf Torejagd zu gehen. Bei der frühen Bonner Führung bereits in der 1. Spielminute waren beide allerdings nur begeisterte Zuschauer. Das 1:0 für den BSC besorgte ausgerechnet der Ex-Schalker Dario Schumacher, der den Abwehrschlag von Schalkes Kapitän Sascha Dum aus rund 18 Metern so abblockte, dass der Ball unhaltbar für den verdutzten Schalker Schlussmann Alexander Nübel ins Tor flog. In der 11. Minute war erstmals BSC-Keeper Martin Michel gefordert, der aber den Schuss von Fabian Reese über die Latte lenken konnte. Die zweite Chance für die Knappen vergab Joeph Boyamba, der in der 16. Minute knapp am langen Eck des Bonner Tores vorbeischoss.

Mut zum Risiko wird belohnt

"Bei dieser Qualität lässt sich nicht alles verteidigen", meinte Zillken. Zwei Minuten später sollte sich sein Mut zum Risiko auszahlen. Nachdem David Bors mit einem Schuss aus der Nahdistanz zunächst an Nübel gescheitert war, prallte der Ball im zweiten Versuch vom Innenpfosten zum 2:0 für den BSC ins Schalker Tor.

Auf direktem Weg ging es nach dem Seitenwechsel für die Gäste Richtung Dreier weiter. So konnte FC-Torhüter Nübel den leicht abgefälschten Schuss von Schumacher nur mit Mühe über die Latte lenken (54.). David Bors (58.) und Schumacher mit einem direkten Freistoß (60.) schrieben die Geschichte der Bonner Torgelegenheiten nahtlos fort. Ernst machte dann Connor Krempicki, einst an der Seite von Nationalspieler Max Meyer mit Schalke Deutscher Meister bei der U 19, der in der 68. Minute mit einem platzierten Schuss vom linken Strafraumeck zum 3:0 dem bedauernswerten Alexander Nübel im Schalker Gehäuse keine Abwehrchance ließ. "Damit war der Deckel drauf", meinte Zillken. "Denn danach wurden die Räume für uns natürlich größer. Aber auch das musst du erst einmal richtig ausspielen", lobte er das eigene Umschaltspiel.

Zum Zungeschnalzen sowohl in der Entstehung als auch in der Ausführung für die gut 100 mitgereisten Bonner Fans geriet das 4:0 in der 73. Minute. Nach einem sehenswerten Sololauf des nimmermüden Ugur Dündar über die rechte Seite leitete Krempicki dessen Zuspiel per Hacke auf Musculus weiter, der volley in den linken Torwinkel vollstreckte. Genauso sehenswert das 5:0 durch Bors, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm und aus der Drehung volley versenkte. "In einem solchen Spiel funktioniert dann auch alles", sagte Zillken. Restlos bedient war naturgemäß dessen Kollege auf Schalker Seite. "Im Vergleich zu den Bonnern hat meine Mannschaft viel zu wenig abgeliefert. Die Jungs haben ohne Herz und Leidenschaft gespielt", meinte Jürgen Luginger. (ga)

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