Bonner SC Vollprofis gegen Feierabendkicker

Bonn · Auftritt im Stadion Rote Erde: Der Bonner BC freut sich auf eine große Herausforderung in Dortmund.

 Einstand nach Maß: Thiemo-Jerome Kialka (links, mit Gjorgli Antoski und Connor Krempicki) traf für den BSC im Pokal gegen Arnoldsweiler. Die schlechte Nachricht: Er verletzte sich kurz vor Spielende.

Einstand nach Maß: Thiemo-Jerome Kialka (links, mit Gjorgli Antoski und Connor Krempicki) traf für den BSC im Pokal gegen Arnoldsweiler. Die schlechte Nachricht: Er verletzte sich kurz vor Spielende.

Foto: Hempel

Daniel Zillken spricht beim Blick auf die nächsten Gegner gerne von Profis und „uns“. Dirk Mazurkiewicz, der Präsident des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, sprach jüngst nach dem 4:0-Coup gegen Alemannia Aachen gar von den „besten Feierabendfußballern Europas“.

Die Mannschaft von Borussia Dortmund 2, mit der es der BSC am Samstag im alt-ehrwürdigen Stadion Rote Erde zu tun bekommt, bezeichnet der BSC-Trainer als „Vollprofis“. Für Zillken hebt sich das Team von Ex-BSC-Spieler Daniel Farke sogar noch ein Stück weit ab vom Rest der Zweitvertretungen der Lizenzvereine. Der 49-Jährige gerät regelrecht ins Schwärmen. „Dortmund verfügt über eine unheimliche spielerische Qualität, die sogar die von Viktoria Köln und Borussia Mönchengladbach 2 überragt.“

Für den BSC-Trainer sind die Voraussetzungen vor der Partie also völlig klar. „Dortmund ist haushoher Favorit.“ Dass diese Konstellation den Aufsteiger eher noch beflügelt, zeigen die Resultate gegen die Topteams der Liga: 2:2 gegen den BVB im Hinspiel, der 2:1-Auswärtserfolg in Mönchengladbach und das 4:0 gegen Alemannia Aachen. Einziger Ausreißer in dieser Statistik: die 0:5-Niederlage gegen Viktoria Köln. Auch der 2:1-Sieg am Mittwochabend mit dem 1B-Team im Viertelfinale des Verbandspokals gegen Viktoria Arnoldsweiler spricht für die gute Form des BSC. „Wir haben in der Liga zehn Siege eingefahren. Das ist eine Super-Quote“, sagt Zillken. „Dortmund ist eine große Herausforderung, auf die wir uns unheimlich freuen.“

Dass der BSC unter der Woche ranmusste, während das Nachholspiel des BVB bei den Sportfreunden Siegen zum dritten Mal abgesagt werden musste, sieht der BSC-Trainer nicht als Nachteil. Zumal mit Dario Schumacher, Connor Krempicki und Ugur Dündar zunächst nur drei Spieler aus der Stammelf aufliefen. „Das muss ich von meinen Spielern erwarten dürfen, dass sie einer solchen Belastung Stand halten.“

Psychologisch dürfte die Belastung für die Akteure des Aufsteigers mehr und mehr abnehmen. Zwar pocht Zillken weiterhin vehement auf die Notwendigkeit, wichtige Punkte gegen den Abstieg einfahren zu müssen, aber mit 33 Zählern nach 24 Spielen ist der BSC in dieser Hinsicht auf einem sehr guten Weg. Da dürften es die Schwarz-Gelben sogar noch ein wenig schwerer haben. BVB-Coach Daniel Farke hat klare Vorgaben. Die Zweitvertretung des Tabellendritten der Bundesliga und Champions-League-Viertelfinalisten gehört in die 3. Liga. Derzeit steht die Farke-Elf auf Platz drei. Bei zwei Spielen weniger fehlen aktuell drei Punkte auf Spitzenreiter Viktoria Köln. Das magere 1:1 am vergangenen Samstag beim SC Wiedenbrück tat den Dortmundern nach Zillkens Einschätzung weh. „Die werden am Samstag richtig Vollgas geben“, meint der BSC-Trainer. „Aber wir werden mit Vollgas dagegenhalten.“

Mit Neuzugang Thiemo-Jerome Kialka verfügte Zillken am Mittwoch erstmals über eine weitere Option im Sturm. Den Ex-Profi, der auf 33 Drittliga- und 120 Regionalligaspiele unter anderem für Fortuna Köln und Jahn Regensburg zurückblicken kann, hatte der BSC am Dienstag bis zum Saisonende verpflichtet.

Insgesamt drei Wochen hatte der 28-Jährige bereits mit der Mannschaft trainiert. Im Pokalspiel am Mittwoch führte sich der Neuzugang gleich mit einem Tor gut ein, musste aber kurz vor Schluss mit einem Muskelfaserriss den Platz verlassen und dürfte für drei Wochen ausfallen.

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