Bonner SC gegen BVB II Viel Ballbesitz für den BSC, aber kein Treffer

Bonn · Der Bonner SC verliert bei Borussia Dortmund II mit 0:2. Trainer Daniel Zillken zieht dennoch ein positives Fazit.

 Aller Einsatz von Lucas Musculus (rechts) nützte nichts: Der BSC zog in Dortmund den Kürzeren. FOTO: HEMPEL

Aller Einsatz von Lucas Musculus (rechts) nützte nichts: Der BSC zog in Dortmund den Kürzeren. FOTO: HEMPEL

Foto: Boris Hempel

Daniel Zillken, Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, hatte Borussia Dortmund II vor der Partie im Stadion Rote Erde gegen „seinen“ BSC zum hohen Favoriten erklärt. Dieser Rolle wurde die Elf von Trainer Daniel Farke vor 542 Zuschauern beim 2:0 (2:0)-Erfolg insbesondere in den ersten 45 Minuten gerecht. Bereits vor dem Pausenpfiff hatten BVB-Toptalent Jonas Arweiler und der nun 15-fache Torschütze Hamadi Al Ghaddioui den Dreier für die Gelb-Schwarzen dingfest gemacht.

Für das Lob von BVB-Coach Farke – „so viel Ballbesitz wie der BSC in der zweiten Halbzeit hatte hier noch keine Mannschaft“ – konnten sich die Gäste nichts kaufen. Dennoch hatte Zillken seinen Spielern nichts vorzuwerfen: „Auch wenn der Dortmunder Sieg in Ordnung geht, können wir erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Wir haben nach der Pause auf schwerem Boden Spiel und Gegner bestimmt, uns aber nicht belohnt.“

Trösten konnte sich der BSC zumindest mit dem Ergebnis aus Gelsenkirchen, wo die Schalker Zweitvertretung – nächster Gegner des BSC am kommenden Sonntag im Sportpark Nord – gegen den SC Wiedenbrück mit 1:2 verlor. Damit verfügt der Aufsteiger nun auf die „kleinen Knappen“ und Platz 15 über ein üppiges Punktepolster von zwölf Zählern.

Vor der Partie in Dortmund war Zillken gezwungen, die Erfolgself der vergangenen Wochen zu ändern. Für Kapitän Ricardo Retterath, der mit einer Achillessehnenreizung nicht zum Kader gehörte, durfte Winterneuzugang Günter Mabanza zum ersten Mal von Beginn an ran. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte der BSC-Trainer. „Retterath steigt nächste Woche wieder ins Training ein.“ Auch Neuzugang Thiemo-Jerome Kialka konnte nach seinem Muskelfaserriss aus dem Pokalspiel gegen Arnoldsweiler nicht mitwirken.

Mabanza reihte sich in der BSC-Viererkette auf die linke Seite ein. In der 14. Minute aber trottete der Ex-Siegener mit gesenktem Haupt gemeinsam mit seinen konsternierten Kollegen bereits Richtung Mittelkreis. Kurz zuvor hatte Atakan Karazor von der halblinken Position auf Jonas Arweiler geflankt. Der Linksfuß bedankte sich für die Vorarbeit mit seinem vierten Saisontor zum 1:0 – ein Treffer, gegen den BSC-Schlussmann Martin Michel keine Chance besaß. „In dieser Situation müssen wir besser verteidigen“, meinte Zillken. „Arweiler hatte zu viel Platz.“

Nur zwei Minuten später verzeichneten die Gäste ihre erste Torgelegenheit. Aber der Freistoß von Dario Schumacher strich knapp am Dortmunder Gehäuse vorbei. In der 17. Minute parierte BVB-Schlussmann Hendrik Bonmann in höchster Not gegen Lucas Musculus. Während Bonns bester Torschütze seinen 19. Saisontreffer nur knapp verpasste, durfte auf der anderen Seite Hamadi Al Ghaddioui in der 24. Minute über sein 15. Tor in dieser Spielzeit jubeln. Dabei scheiterte die BSC-Abwehrkette mit dem Versuch, den Marokkaner ins Abseits zu stellen. „In dieser Szene müssen wir uns taktisch besser verhalten“, sagte Zillken. Der völlig frei vor Michel auftauchende Al Ghaddioui ließ sich diese Chance mit einem platzierten Schuss ins lange Eck nicht entgehen. Weiteres Ungemach blieb den Gästen bis zum Pausenpfiff erspart. Zu verdanken hatte der BSC diesen Umstand vor allem Martin Michel, der gegen Al Ghaddioui (32.) und Massih Wassey (45.) parierte.

In Halbzeit zwei verwalteten die Hausherren die Führung weitestgehend. Der BSC, der nach der Auswechslung von Adis Omerbasic mit einer Dreierkette agierte, bestimmte zwar das Geschehen, tauchte aber nur noch zweimal gefährlich vor dem Tor von Bonmann auf. In der 67. Minute rettete der BVB-Keeper zum zweiten Mal gegen Musculus. Vier Minuten später zielte Connor Krempicki per Freistoß nur um Zentimeter am Dortmunder Gehäuse vorbei.

Zillkens Fazit fiel dennoch positiv aus: „Auch wenn es zu keinem Treffer mehr gereicht hat, hat meine Mannschaft alles gegeben und eine gute Mentalität gezeigt.“

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