Neue Spieler kein Thema Sportdirektor beschwört Zusammenhalt beim Bonner SC

Bonn · Sportdirektor Schmitz beschwört den Zusammenhalt im Team. Der Verein befindet sich aktuell in einer sportlichen Krise, was auch das Spiel gegen Rot-Weiß-Oberhausen wieder unter Beweis stellte.

Der Bonner SC befindet sich in der Fußball-Regionalliga im freien Fall. Der letzte Punktgewinn datiert vom 8. September mit dem 1:1 gegen Wattenscheid. Danach folgten sechs Niederlagen. Der letzte Sieg gelang am vierten Spieltag mit dem 4:1 gegen Wiedenbrück.

Dass die Bonner sich in einer handfesten sportlichen Krise befinden, stellt auch Thomas Schmitz fest. „Da gibt es kein Vertun“, sagte der BSC-Sportdirektor. Symptomatisch für die derzeitige Verfassung des Tabellen-15.: das 0:4 bei Rot-Weiß Oberhausen vor laufenden Kameras am Montagabend. Nach gutem Beginn reichte das Oberhausener 1:0 durch Rafael Garcia (32.), um das Mannschaftsgefüge des BSC zum Einsturz zu bringen. „Da war keine gegenseitige Unterstützung. Jeder schaute nur auf sich, wollte bloß keine Fehler machen“, meint der BSC-Sportdirektor. „Die Verunsicherung in den Köpfen der Spieler war nicht zu übersehen.“

Mit den im Fußball üblichen Konsequenzen. Oberhausen hatte spätestens nach dem 2:0 durch Philipp Gödde (38.) leichtes Spiel, ließ Ball und Gegner laufen und führte die Gäste regelrecht vor. „Das war zeitweise ein Klassenunterschied“, meinte Schmitz. „Zum Glück hat RWO nach dem 4:0 das Tempo rausgenommen.“ Insbesondere das einst so gefürchtete Umschaltspiel der Elf von Chefcoach Daniel Zillken findet kaum noch statt. Marcel Kaiser, einer der wenigen BSC-Akteure mit Normalform, und Vojno Jesic tauchten jeweils nur einmal im gegnerischen Strafraum auf. „Das ist zu wenig und typisch für unsere aktuelle Verfassung“, findet Schmitz. Und Spieler wie der am Montag gelb gesperrte Kapitän Dario Schumacher oder die verletzten Daniel Somuah und Günter Mabanza kann der BSC nicht adäquat ersetzen.

Ab Januar 2018 können neue Spieler engagiert werden

Wie also lässt sich der bedenkliche Negativtrend stoppen? „Wir müssen aufstehen, das Erfolgserlebnis erzwingen und endlich wieder einmal in Führung gehen“, so Schmitz. Am besten am Samstag im Kellerduell gegen den TuS Erndtebrück. Im Gegensatz zum BSC ist die Erinnerung beim Aufsteiger an den letzten Dreier noch frisch. Am Samstag gewann Erndtebrück gegen die U 21 des 1. FC Köln mit 3:1. Der Aufsteiger sitzt dem BSC deshalb im Nacken, hat ebenfalls elf Punkte auf dem Konto und damit wie der BSC fünf Zähler Rückstand auf den rettenden 14. Platz. „Unsere Stärke war und ist das Kollektiv“, erklärte der BSC-Sportdirektor. „Die Spieler müssen sich wieder gegenseitig Mut zusprechen. Nur so kommen wir da wieder raus.“

Kurzfristig an Akteure heranzukommen, die insbesondere die Angriffsmisere des BSC beheben, schließt Schmitz aus. „Aktuell sind mir die Hände gebunden. Mir sind keine vertragslosen Spieler angeboten worden.“ Erst mit dem Beginn der Wechselperiode am 1. Januar 2018 könne der Verein nachbessern.

Die Arbeit von Cheftrainer Daniel Zillken und seines Betreuerstabs stellt Schmitz, wie er schon mehrfach betont hat, auch jetzt nicht in Frage. „Ich führe keine Trainerdiskussion. Wer vor dem Spiel in Oberhausen dabei war, hat bemerkt, mit welchem Feuer der Trainer auf die Jungs einwirkt. Bleibt zu hoffen, dass Erfolg und Selbstbewusstsein so schnell wie möglich ins Team zurückkehren.“

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