Partie gegen Essen Traditionsclub zu Gast beim Bonner SC

Bonn · BSC Coach Daniel Zillken hofft am Samstag auf mehr als 2000 Zuschauer bei der Partie gegen Rot-Weiss Essen. Für das Spiel hat er zwei vielversprechende Optionen im Sturm.

Weniger das solide 4:1 gegen den SC Wiedenbrück als vielmehr die mit 750 Besuchern eher maue Zuschauerzahl beschäftigte in den letzten Tagen das Umfeld des Fußball-Regionalligisten Bonner SC. Die Diskrepanz zwischen der prächtigen Stimmung im mit knapp 10 000 Zuschauern ausverkauften Sportpark Nord beim Pokalspiel gegen den Bundesligisten Hannover 96 und die leeren Ränge beim Liga-Alltag eine Woche später gegen die Ostwestfalen erschien vielen Fans und Funktionsträgern als zu groß.

„Wiedenbrück ist nicht gerade ein Zuschauermagnet“, erklärt BSC-Trainer Daniel Zillken. „Die spielen zu Hause vor 300 oder 400 Zuschauern. Nur wenige Anhänger fahren zu den Auswärtsspielen. Wäre Rot-Weiss Essen schon in der letzten Woche zu Gast gewesen, hätten wir uns sicherlich über eine erheblich größere Kulisse freuen können“, glaubt Zillken. Nun kommt der Traditionsclub aber an diesem Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord).

Und die Aussichten auf einen ordentlichen Besuch sind für den Coach nach wie vor gut. „Von allen Vereinen in der Regionalliga West hat RWE die besten Voraussetzungen: tolle Fans, ein schönes Stadion, einen hohen Etat und sehr viel Tradition. Die Grenze von 2000 Besuchern sollten wir am Samstag knacken. Zumal beide Vereine am vergangenen Samstag ihre Spiele gewinnen konnten“, meint der 50-Jährige.

Das weitere Neuzugänge kommen ist unwahrscheinlich

Sportlich sieht Zillken seine Mannschaft nach drei Punktspielen – das Spiel gegen die U 23 des 1. FC Köln wird am kommenden Dienstag (19.30 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) nachgeholt – absolut im Soll. „Sieben Punkte aus den Partien in Wuppertal, gegen Uerdingen und Wiedenbrück hätte ich vorher blind unterschrieben“, sagt er. Dabei sind die Zähler laut BSC-Trainer das Resultat harter Arbeit und keineswegs Zufall. Besonders zufrieden war Zillken mit der „brutalen Effizienz“ gegen Wiedenbrück. „Wir haben die Wiedenbrücker Geschenke angenommen, in vielen Situationen schnell umgeschaltet und hinten stabil gestanden.“

Vor allem Letzteres verlangt Zillken von seinen Schützlingen in jedem Spiel. Gegen Essen, das nach dem 3:0 über die U 23 des 1. FC Köln mit breiter Brust nach Bonn kommen dürfte, müsse seine Mannschaft „aggressiv und kompakt spielen“. Spieler wie Kai Pröger, der laut Zillken enormes Tempo mitbringt, oder Marcel Platzek, der in der abgelaufenen Saison bei den beiden 2:1-Erfolgen gegen den BSC zweimal einnetzte, forderten volle Konzentration. „Fast alle bei RWE machen Alarm. Und das ist gut so“, sagt Zillken. Das 1:0 gegen den KFC Uerdingen tauge dabei durchaus als Vorbild.

Respektsbekundungen kommen aber auch aus Essen. „Ich habe die Bonner gegen Wuppertal und Wiedenbrück gesehen. Uns erwartet eine Mannschaft, die sehr gut gestartet ist und die im Pokal gut gegen einen Bundesligisten aufgetreten ist“, meinte RWE-Coach Sven Demandt gegenüber „Reviersport“.

Hinsichtlich des Personals muss sich sein Bonner Kollege gegenüber der Partie vom vergangenen Samstag einiges durch den Kopf gehen lassen. Aleksandar Pranjes, der beim 4:1 gegen Wiedenbrück sein Startelfdebüt feierte, fällt mit einem Muskelfaserriss definitiv aus. Für ihn stehen Sebastian Hirsch oder Daniel Somuah als Alternativen bereit.

Mehrere Optionen im Sturm

Mehrere Optionen hat Zillken auch im Sturm. Hannover-Torschütze Lars Lokotsch, der sich vor der letzten Partie mit einer Erkältung im Abschlusstraining beim Trainer als nicht spielfähig abgemeldet hatte, ist wieder fit. „Ein feiner Charakterzug von ihm“, kommentiert Zillken das Geständnis des 21-Jährigen.

Aber auch David Bors, der zum 1:0 gegen Wiedenbrück traf, und Neuzugang Marco Ban, der den Elfmeter herausholte, den Dario Schumacher zum 4:1 verwandelte, spielten sich in den Vordergrund. „Mehrere Optionen zu haben, ist wichtig und bringt uns weiter“, sagt der Trainer des aktuellen Tabellenvierten.

Dass der BSC bis zum Transferschluss personell noch nachlegt, hält Zillken für wenig wahrscheinlich, aber nicht für ausgeschlossen. „Es besteht kein großer Bedarf mehr, aber wir wären dumm, wenn wir eine Möglichkeit, uns nochmals zu verbessern, nicht nutzen würden.“

BSC live: Nachdem der BSC zuletzt im Rahmen des DFB-Pokals gegen Hannover 96 live im TV zu sehen war, überträgt nun Sport1 am Montag, 16. Oktober, live die Heimpartie des BSC gegen Alemannia Aachen. Anstoß ist zur Prime Time um 20.15 Uhr.

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