Regionalligaspiel im Sportpark Nord Schwerstarbeit für die Bonner SC-Abwehr

BONN · Rödinghausen kommt am Samstag mit dem Ex-Bonner Kelvin Lunga und der Empfehlung von 43 Toren zum Regionalligaspiel in den Sportpark Nord. Der Vorstand macht klar: Es gibt keinen finanziellen Spielraum für Neuverpflichtungen.

 Einsatz noch ungewiss: Aleksandar Pranjes (r.) ist nach seinem Muskelfaserriss wieder im Training.

Einsatz noch ungewiss: Aleksandar Pranjes (r.) ist nach seinem Muskelfaserriss wieder im Training.

Foto: Hempel

Arie van Lent, der Trainer des Fußball-Regionalligisten Borussia Mönchengladbach U23, fing damit an. Auch Jan Siewert, Coach der U23 von Borussia Dortmund, fand ähnliche Worte. Stefan Vollmerhausen, Trainer des Wuppertaler SV, tat es seinen Kollegen am vergangenen Sonntag gleich. Alle Trainer verließen den Bonner Sportpark Nord als Sieger. Und alle Übungsleiter durften sich dabei über jeweils vier geschossene Tore ihrer Schützlinge freuen. Und jeder der genannten Trainer ließ es sich trotzdem nicht nehmen, der geschlagenen Mannschaft des Bonner SC eine engagierte Leistung zu attestieren.

Die Herren van Lent, Siewert und Co. glauben also an das Potenzial des BSC und an den Klassenerhalt des aktuell Tabellen-14., der nach dem Zwischenhoch gegen Erndtebrück und Fortuna Düsseldorfs U23 zuletzt gegen Dortmund und Wuppertal mit 0:4 respektive mit 1:4 den Kürzeren zog. Daniel Zillken dürften die sicher gut gemeinten Worte seiner Kollegen noch in den Ohren klingen. Denn kaufen kann sich der BSC-Trainer davon nichts. Zuletzt gegen Wuppertal hielt das Mannschaftsgefüge 69 Minuten lang, um dann nach dem ersten Gegentreffer zusammenzufallen.

„Es ist uns nicht mehr gelungen, gefährliche Konter zu setzen. Außerdem hatten wir Probleme, die zweiten Bälle nach den meist langen Schlägen der Wuppertaler zu erobern und zu verteidigen“, meinte Zillken. Verliert der BSC auch das Nachholspiel am Samstag (18 Uhr, Sportpark Nord) gegen den SV Rödinghausen und punktet die U23 des 1. FC Köln am Samstagnachmittag bei Alemannia Aachen, steht der BSC wieder auf einem Abstiegsplatz. Und nach Rödinghausen folgt am 1. Dezember der schwere Gang zum Tabellenzweiten KFC Uerdingen.

„Natürlich ist die Situation, in der wir uns befinden und in der wir auch bis zum Saisonende bleiben werden, nicht einfach“, sagt Zillken. „Aber wir müssen und werden immer wieder aufstehen, und das Tabellenmittelfeld ist ja weiterhin in Reichweite. Wer will, kann sich ja auf dem Trainingsplatz anschauen, wie engagiert die Jungs bei der Sache sind.“

Den nächsten Gegner stuft Zillken allerdings in die Kategorie „besonders schwierig“ ein. Die Rödinghausener, bei denen Ex-BSC-Angreifer Kelvin Lunga bislang 13 Mal zum Einsatz kam, kommen mit der Empfehlung von 43 Treffern in den Sportpark. Ligabestwert – genauso viele Tore schoss bislang nur Spitzenreiter Viktoria Köln. Simon Engelmann und Marius Bülter trafen jeweils zehnmal. Tobias Steffen steuerte acht, Konstantin Möllering sechs Treffer bei. „Da kommt also einiges auf uns zu“, sagt der BSC-Trainer. „Vor allem hohes Tempo und reichlich Spielkultur.“

Große Hoffnungen setzt der 50-Jährige auf die Rückkehr des zuletzt verletzten und schmerzlich vermissten Trios Nico Perrey, Daniel Somuah und Günter Mabanza. „Alle drei sind seit geraumer Zeit wieder im Mannschaftstraining und zumindest eine Option für Samstag“, meint Zillken. Ob und ab wann einer von den Dreien spielen kann, will der BSC-Trainer kurzfristig entscheiden. Auch Aleksandar Pranjes kehrte nach seinem Muskelfaserriss ins Mannschaftstraining zurück. Am weitesten scheint Perrey, der gegen Wuppertal bereits zum Kader zählte, aber nicht zum Einsatz kam. Der Innenverteidiger verfügt laut Zillken über eine sehr gute Spieleröffnung und könnte in dieser Hinsicht Dario Schumacher entlasten. Der mit vier Treffern beste Bonner Torschütze und BSC-Kapitän musste zuletzt von sehr weit hinten die Angriffe inszenieren und fehlte weiter vorne als Anspielstation und Ballverteiler.

Wie sehr die BSC-Offensive derzeit an verwertbaren Zuspielen krankt, zeigte die Partie gegen Wuppertal. Abgesehen vom Freistoßtor von Vojno Jesic kam kaum einer der in der Offensive eingeteilten Akteure zum Abschluss. Während David Bors zumindest in der Rückwärtsbewegung ackerte und rackerte, lief das Spiel an Marco Ban und Lars Lokotsch fast komplett vorbei. „Der Kader braucht Impulse“, sagte BSC-Sportvorstand Thorsten Nolting unter der Woche. Allerdings gäbe es im Budget, was Neuverpflichtungen im Winter anbetrifft, keinen Spielraum. „Ablöse zahlen wir keine. Wenn, müssten wir uns von dem einen oder anderen Spieler trennen“, sagte Nolting.

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