Bonner SC Mit erhöhtem Adrenalinspiegel gegen Wattenscheid

BONN · Der Bonner SC freut sich in der Regionalliga auf das Flutlichtspiel gegen Wattenscheid. Die Bonner werden zweimal live auf Sport1 gezeigt.

 Flutlichtspiele haben ihren Reiz, manchmal geht es auch überhart zur Sache. In diesem Fall ist BSC-Spieler Dario Schumacher der Leidtragende. FOTO: HEMPEL

Flutlichtspiele haben ihren Reiz, manchmal geht es auch überhart zur Sache. In diesem Fall ist BSC-Spieler Dario Schumacher der Leidtragende. FOTO: HEMPEL

Foto: Hempel

Daniel Zillken mag Flutlichtspiele. „Da ist mehr Adrenalin drin – auf dem Platz und auf der Tribüne. Die Partien sind einfach intensiver“, sagt der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, der an diesem Freitagabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) auf die SG Wattenscheid 09 trifft. Ob sich allerdings die Hoffnung erfüllt, freitags mehr Zuschauer in den Sportpark zu locken, bleibt abzuwarten.

Der einstige Bundesligist Wattenscheid, aktuell von der Insolvenz bedroht, leidet unter Zuschauerschwund. Kaum mehr als 500 Fans verloren sich in der Lohrheide, als die Mannschaft von Trainer Farat Toku mit dem 1:0 gegen die U23 des 1. FC Köln den ersten Saisonsieg einfuhr. „Mein Kollege hat diesen Sieg als Brustlöser bezeichnet. Und ich bin mir sicher, dass die Wattenscheider gegen uns da weitermachen, wo sie gegen den FC aufgehört haben.“ Zillken findet es regelrecht erstaunlich, dass die SG bislang nur vier Punkte einfahren konnte. „Ob die finanziellen Probleme damit zu tun haben, weiß ich nicht. Aber ich habe die Mannschaft gesehen und weiß, welch großes Potenzial in diesem Team steckt. Farat Tokus Jungs machen richtig Alarm. Da erwartet uns ein harter Brocken im Sportpark.“

Spieler wie Jonas Erwig-Drüppel gehören zum Besten, was die Liga zu bieten hat. „Er kann auch am Freitag den Unterschied ausmachen. Wir müssen auf der Hut sein.“ Zillken erwartet im Gegensatz zum vergangenen Samstag einen mitspielenden Gegner. „Vielleicht liegt uns das sogar mehr“, meint der BSC-Trainer. In der abgelaufenen Saison zog der BSC gegen Wattenscheid allerdings beim 2:3 in Bonn und beim 0:3 in der Lohrheide zweimal den Kürzeren.

Zillken bleibt gelassen

Natürlich fand der 50-Jährige die eigenen Leistungen beim 1:1 gegen Köln und beim torlosen Remis beim Aufsteiger Wegberg-Beeck nicht sonderlich berauschend. „Aber wir haben nach wie vor kein Spiel verloren. Und Frankreich hat auch gegen Luxemburg nur 0:0 gespielt. Wenn man mal einen schlechten Tag erwischt, dann sollte man zumindest einen Zähler holen. Das haben wir jeweils geschafft“, sagt Zillken im Brustton der Überzeugung. Nun sei es wichtig, wieder einmal dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen. Eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Fußball, die gegen Köln und Wegberg beim BSC nur selten zu erkennen war.

Ob personelle Wechsel ein Mittel zum Erfolg sind, will Zillken wie gewohnt kurzfristig entscheiden. Vor allem in der Offensive könnte sich das Personalkarussell wieder einmal schneller drehen. Nach wie vor fehlen wird Aleksandar Pranjes, für den ein Einsatz nach überstandenem Muskelfaserriss laut Zillken noch zu früh käme. Wieder einsatzfähig meldete sich dagegen Adis Omerbasic, der sich nach dem Warmmachen in Wegberg-Beeck verletzt abgemeldet hatte. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, meint der BSC-Coach.

Auf die im Umfeld gemachten Äußerungen, der BSC müsse nun als Tabellenvierter höhere Ziele als nur den Klassenerhalt verfolgen, reagierte Zillken indes gelassen. „Die Fans schauen gerne auf die Tabelle. Und daher wachsen auch die Ansprüche. Das ist normal. Aber wir haben mit Connor Krempicki, Kelvin Lunga und Lucas Musculus drei überdurchschnittliche Regionalligaspieler verloren. Und die Neuen brauchen noch Zeit, sich zu integrieren. Wichtig ist, dass wir wieder unangenehmer, ja ekliger werden. Wir müssen am Freitag gegen Wattenscheid liefern.“

Daniel Zillken darf sich im Übrigen auf weitere Flutlichtspiele freuen. Die Partien gegen Alemannia Aachen (16. Oktober) und bei Rot-Weiß Oberhausen (23. Oktober) finden jeweils montags um 20.15 Uhr statt – vor den TV-Kameras von Sport 1.

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