Reaktionen zum Pokal-Los des BSC Hannover 96 ist "ein gutes Los“ für Bonn

BONN · Im Vereinslokal "Op de Miel" verfolgten die Anhänger der Rheinlöwen die Auslosung der ersten DFB-Pokalhauptrunde via Livestream. Als Hannover 96 als Gegner gezogen wurde, brannte Jubel auf. Ein Stimmungsbericht.

Es ist kurz vor halb sieben an diesem Sonntagabend, als sich das Vereinslokal des Bonner SC, die Traditionsgaststätte „Op de Miel“, langsam, aber kontinuierlich leert. Bei angenehmen Temperaturen zieht es die Fans der Rheinlöwen dann doch eher an die frische Luft. Nach Hause gehen wenige. Zufrieden wird über die vergangenen Minuten diskutiert. In der Gaststätte wurde soeben die Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals via Livestream übertragen.

Eine Stunde vorher sieht die Gefühlswelt der Anwesenden noch ganz anders aus. Die Anspannung ist in der vollbesetzten Kneipe greifbar. Nur noch wenige Minuten, und der Bonner SC bekommt den Gegner des ersten DFB-Pokalauftritts seit 38 Jahren zugelost. Neben obligatorischen BSC-Fan-Gesängen gibt es auch die ersten Wünsche. „Für mich kann es nur der FC werden“, sagt ein Spieler der zweiten Mannschaft.

„Ich hoffe, es werden die Bayern“, ein anderer. Natürlich steht das vermeintliche „große Los“ im Fokus der Anhänger. Nicht so bei den Verantwortlichen des BSC. „Alle Amateurvereine wünschen sich Dortmund oder die Bayern“, so BSC-Pressesprecher Michael Pieck. „Wir würden uns wahnsinnig über den FC St. Pauli freuen. Da ist die Bude voll, und wir haben vielleicht sogar eine geringe Chance.“

Von Enttäuschung keine Spur

Um kurz nach sechs zieht der ehemalige Nationalspieler Sebastian Kehl die ersehnte Kugel – den BSC. Stille. Gebannt blicken alle Augen auf die beiden großen Leinwände. Doch Kehl hat weder die Bayern noch Dortmund oder St. Pauli in den Händen. Der 37-Jährige zieht Hannover 96. Von Enttäuschung keine Spur. Im Gegenteil: Jubel brandet auf.

„Es ist ein Bundesligist“, sagt Mario Weber. Der Innenverteidiger hat sich unter die Fans gemischt. „Das ist ein gutes Los. Gegen so einen Gegner hast du sogar eine geringe Chance. Warum nicht in diesem Spiel?“ So sieht es auch Manuel Schlack. Der Spieler der zweiten Mannschaft rechnet dem BSC sogar mehr aus. „Im Sportpark ist doch alles möglich. Für Bonn ist das eine tolle Sache.“

Er ist nicht der einzige Anwesende, der vorsichtig von mehr träumt. „96 beschäftigt sich doch erst einmal mit dem Klassenerhalt und nimmt uns gar nicht so ernst. Vielleicht ist was drin“, erklärt Stefan Post. „Und dann ist egal, wer kommt. Nur nicht Hoffenheim. Die sind zu stark, bringen dafür aber zu wenig Stimmung mit.“

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