Bonner SC Gute Stimmung, schlechter Rasen

Bonn · Der BSC kann am Samstag im Spiel gegen Siegen einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Spieler klagen über den Untergrund im Sportpark Nord.

 Den Klassenerhalt dicht vor Augen haben Lucas Musculus, Dario Schumacher, Kelvin Lunga (von links) und ihre BSC-Kollegen.

Den Klassenerhalt dicht vor Augen haben Lucas Musculus, Dario Schumacher, Kelvin Lunga (von links) und ihre BSC-Kollegen.

Foto: Hempel

So richtig brisant ist das Aufsteigerduell am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) in der Fußball-Regionalliga zwischen dem Bonner SC und den Sportfreunden Siegen eigentlich nicht mehr. Dafür ist die aktuelle Lage bei beiden Clubs zu unterschiedlich. Während der BSC sowohl sportlich als auch wirtschaftlich auf festem Boden steht und den Klassenerhalt dicht vor Augen hat, ziehen sich die Sportfreunde so oder so aus finanziellen Gründen in die Oberliga zurück (der GA berichtete).

Trotzdem rechnet BSC-Trainer Daniel Zillken mit einem engen Spiel. „Wir haben Siegen am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen Wiedenbrück beobachtet. Die Sportfreunde hatten den Sieg verdient. Der Gegentreffer fiel erst in der Nachspielzeit. Niemand in der Mannschaft hat sich hängen lassen. Ich erwarte am Samstag also einen topmotivierten Gegner.“ Schon im Hinspiel hatte sich der BSC schwergetan. Beim 2:2 in Siegen hatte zudem der mittlerweile am Fuß operierte Innenverteidiger Joran Sobiech die Rote Karte gesehen. „Jeder der Siegener Spieler, der auch in der kommenden Saison in der Regionalliga spielen will, wird sich für andere Vereine empfehlen wollen und Vollgas geben“, sagt der BSC-Trainer.

Entsprechend akribisch und konzentriert bereitete der Chefcoach seine Spieler in dieser Woche vor. In den Tagen vor dem spielfreien Wochenende – die Partie bei der U 23 des 1. FC Köln fand ja bereits am 13. Februar statt (0:2) – ließ der 49-Jährige dagegen die Zügel etwas schleifen. Fußballtennis und das eine oder andere lockere Trainingsspielchen sorgten für beste Stimmung im Kader des Tabellenzehnten. Ohne sein Zutun ist der Aufsteiger im Ranking nach oben gerutscht, nachdem Alemannia Aachen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens satzungsgemäß neun Punkte abgezogen worden waren. Der Abstand auf Fortuna Düsseldorfs Zweite auf Platz 15 beträgt zehn Punkte. „Den Jungs hat die Pause gutgetan. Aber jetzt müssen wir uns auf die Partie gegen Siegen fokussieren“, sagt Zillken.

Außer im Kader herrscht auch im gesamten Funktionsteam beste Laune. Alle Betreuer verlängerten in der vergangenen Woche ihre Verträge um ein weiteres Jahr. „Für mich ist es wichtig, meine mir vertrauten Leute um mich zu haben. Jeder macht einen hervorragenden Job. Ich kann mich zu 100 Prozent auf sie verlassen“, meinte der Trainer.

Fehlt eigentlich nur noch ein richtig guter Rasen zum vollkommenen Glück. Dessen Zustand hatte bei den Spielern und Betreuern beim 0:0 gegen die U 23 des FC Schalke 04 für reichlich Kritik gesorgt. „Der Platz ist eine Katastrophe“, sagte Zillken damals in Richtung Stadt. „Ich hoffe, dass der Rasen jetzt in einem besseren Zustand ist. Alles andere wäre fatal“, sagt der 49-Jährige heute.

Bis auf die Langzeitverletzten Sobiech, Dominik Schröer, Markus Wipperfürth, Andreas Akbari und Abdelkader Maouel stehen alle Leistungsträger zur Verfügung. Auch Kris Fillinger, der mit Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber zuletzt gefehlt hatte, ist wieder im Mannschaftstraining. Neuzugang Thiemo-Jerome Kialka muss sich dagegen noch zwei Wochen gedulden, ehe der Ex-Profi nach seinem Muskelfaserriss aus dem Pokalspiel gegen Arnoldsweiler zu seinem Punktspieldebüt kommt.

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