Bonner SC Erinnerungen an das 5:0 bei 04

Bonn · Am Sonntag empfängt der BSC die Schalker Reserve, die seit einigen Tagen einen neuen Trainer hat. Onur Cinel feiert seine Premiere an der Seitenlinie im Sportpark Nord.

Das 1:2 gegen den SC Wiedenbrück am vergangenen Samstag brachte das Fass zum Überlaufen. Einen Tag nach der dritten Niederlage in Folge entließ Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, der seit November 2016 Manager der U 23 des FC Schalke 04 ist, Trainer Jürgen Luginger. Die Zweitvertretung der Königsblauen liegt auf Abstiegsplatz 15. Nachfolger von Luginger wird Onur Cinel, der zuletzt Assistent in der Schalker U 19 war. Am Sonntag (14 Uhr, Sportpark Nord) feiert der Neue an der Seitenlinie seine Premiere gegen den Bonner SC.

Über den „Neue-Besen-kehren-gut-Effekt“ auf Schalke macht sich BSC-Trainer Daniel Zillken keine Gedanken. „Schalke 04 ist bekannt für seine außergewöhnlich gute Nachwuchsarbeit. Jeder Spieler in der U 23 verfügt über individuelle Klasse.“ Warum es bei den Knappen trotzdem im Gebälk knirscht, kann und will der BSC-Trainer nicht beurteilen. „Wir müssen als Aufsteiger, egal gegen wen wir antreten, immer ans Limit gehen.“ Auch den durchaus bemerkenswerten 5:0-Hinspielerfolg im September will Zillken nicht zu hoch hängen. „Damals lief alles perfekt für uns. Ein frühes 1:0, das schnelle 2:0 und kurz nach der Halbzeit das 3:0. So ist das manchmal im Fußball.“

Die jüngste Niederlage in Dortmund ordnet der BSC-Coach in die Rubrik „verschmerzbar“ ein. „Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war absolut in Ordnung. Nur, in einigen Szenen haben wir uns taktisch nicht sehr klug angestellt.“ Damit meint der 49-Jährige insbesondere die Aktionen vor den beiden Treffern der Dortmunder, „bei denen man mal verlieren kann“. Optimistisch stimmt Zillken, dass seine Mannschaft in der Lage ist, immer zu marschieren und Druck nach vorne zu entwickeln. Auch das Defensivverhalten sei in der Summe nach und nach besser geworden.

Gegen Schalke kehrt Ricardo Retterath aller Voraussicht nach in die Startelf zurück. In Dortmund hatte Zillken seinen Kapitän aufgrund einer Reizung der Achillessehne noch geschont. Für Retterath feierte Winterneuzugang Günter Mabanza sein Startelfdebüt. Der Ex-Siegener dürfte damit wieder ins zweite Glied rücken.

Ein besonderes Spiel ist die Partie am Sonntag für Adis Omerbasic, Connor Krempicki und Dario Schumacher. Alle drei hofften in Schalke auf den erfolgreichen Sprung ins Profigeschäft. Vor allem Freistoßspezialist Schumacher, hinter Lucas Musculus (18) mit sechs Toren zweitbester BSC-Torschütze, hat keine sonderlich guten Erinnerung an seine Zeit bei den Königsblauen. „Ich hatte damals nicht das Gefühl, dass alle Spieler im Kader die gleichen Chancen hatten.“ Beim BSC fühlt sich der 23-Jährige dagegen pudelwohl.

Nach dem Galaauftritt gegen Alemannia Aachen (4:0) hofft Zillken gegen Schalke auf entsprechend großen Zuschauerzuspruch. „Das hat sich die Mannschaft verdient“, sagt der BSC-Trainer. Nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich scheint beim Aufsteiger derweil alles im Lot. Fristgerecht reichte der BSC beim Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit ein. Präsident Dirk Mazurkiewicz beurteilt die finanzielle Lage des Vereins vorsichtig optimistisch.

Nach der Partie am Sonntag gegen die Königsblauen hat der BSC aufgrund des vorgezogenen Spiels gegen die U 23 des 1. FC Köln ein Wochenende frei. „Zeit, zu regenerieren und mit dem einen oder anderen Spieler über deren Zukunft beim BSC zu sprechen“, sagt Zillken.

Info: Im Halbfinale des FVM-Pokals erwartet Regionalligist Bonner SC im Sportpark Nord den Liga-Rivalen und Spitzenreiter Viktoria Köln. Das ergab die Auslosung am gestrigen Abend. Gespielt wird am Ostersamstag (15. April).

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