Bonner SC Erfahren, ausgebufft und brutal effizient

Bonn · Gegen das erfolgreichste Rückrunden-Team aller Regionalligen, RW Oberhausen, ist am Donnerstag Gegner des BSC. Die Bonner wollen schnellstmöglich die magische 40-Punkte-Grenze erreichen.

 Auf BSC-Torhüter Martin Michel und seine Vorderleute dürfte gegen Oberhausen Schwerstarbeit zukommen.

Auf BSC-Torhüter Martin Michel und seine Vorderleute dürfte gegen Oberhausen Schwerstarbeit zukommen.

Foto: Hempel

Die Referenzen, mit denen sich Rot-Weiß Oberhausen anlässlich des 29. Spieltags der FußballRegionalliga West am Donnerstagabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) beim Bonner SC vorstellt, sind beeindruckend. Nach zuletzt sechs Siegen in Folge führt die Mannschaft von Trainer Mike Terranova nicht nur die Rückrundentabelle der Regionalliga West an. Aktuell sind die Kleeblätter, die sich 1972 nach insgesamt vier Jahren Zugehörigkeit bislang auf Nimmerwiedersehen aus der Bundesliga verabschieden mussten, mit dieser Bilanz sogar das erfolgreichste Regionalligateam in ganz Deutschland.

Der BSC backt dagegen kleinere Brötchen, liegt in der Rückrundentabelle auf Platz 14. Am vergangenen Spieltag setzte sich RWO mit 3:1 gegen Wiedenbrück durch und hat bei einem Spiel weniger „nur“ noch neun Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria Köln. Drittligaträume verbieten sich allerdings – RWO hat die dafür nötige Lizenz nicht beantragt und sogar aus finanziellen Gründen verkündet, die U 23 in der kommenden Spielzeit abzumelden. BSC-Coach Daniel Zillken ist klar, was da am Gründonnerstag auf ihn und seine Spieler zukommt. „RWO ist ein richtiges Brett. Oberhausen verfügt über eine erfahrene, ausgebuffte Mannschaft, die brutal effizient agiert.“

Während der Tabellenvierte derzeit alles gewinnt, gibt sich der BSC eher unstetig, Dem 4:2 gegen Siegen ließ der Aufsteiger eine sang- und klanglose 0:3-Niederlage bei der SG Wattenscheid folgen. „Damit kann ich trotzdem leben“, sagt der BSC-Trainer. „Wattenscheid war klar besser. Ärgerlich ist nur, dass wir diesmal nicht an unsere Leistungsgrenze herankamen. Aber meine Jungs können auch nicht immer am Limit spielen. 37 Punkte zu diesem Zeitpunkt sind aller Ehren wert.“

Ein Wetteinsatz auf einen Auswärtserfolg der Kleeblätter lohnt also kaum. Wenn da nicht die Heimbilanz des Aufsteigers gegen die im Vorfeld hochgehandelten Teams wäre. 3:0 gegen den Wuppertaler SV, 2:2 gegen Borussia Dortmund 2 oder zuletzt das 4:0 gegen Alemannia Aachen. „Um Ähnliches auch gegen Oberhausen zu erreichen, müssen wir uns auf allen Ebenen steigern. Wir müssen diszipliniert und leidenschaftlich spielen. Dabei können uns die Zuschauer helfen, die wir am Donnerstag unbedingt brauchen“, sagt Zillken.

Und ein Dreier gegen RWO macht für den BSC richtig Sinn. Bei dann 40 Punkten und noch fünf ausstehenden Punktspielen kann der Aufsteiger ohne Abstiegssorgen befreit aufspielen. „Jeder Punkt, den wir jetzt holen, ist also ein absoluter Big Point“, meint der BSC-Trainer. „Wir sind alle fest davon überzeugt, den Klassenerhalt zu erreichen. Das gilt auch, wenn wir gegen Oberhausen nicht punkten sollten.“

Dass die sportliche Leitung des BSC nicht mehr mit einem Abstieg rechnet, dokumentiert die Verpflichtung von Innenverteidiger Sebastian Spinrath, der von Ligakonkurrent SC Wiedenbrück zum BSC wechselt. „Sebastian Spinrath ist ein starker und sehr erfahrener Innenverteidiger mit hohen Führungsqualitäten“, sagt BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz. Der 24-Jährige kam in dieser Saison in allen Partien des SC Wiedenbrück, gegen den der BSC noch spielen muss, zum Einsatz. „Seine Entscheidung, zu uns zu kommen, zeigt, dass der BSC bereits jetzt in der Liga zu einer guten Adresse geworden ist und vor allem Perspektiven für die Zukunft verspricht“, sagt Schmitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort