Regionalliga-West Der Bonner SC schafft den Klassenerhalt

Bonn · Trotz einer 2:3-Niederlage zuhause gegen Kaan-Marienborn hat der Bonner SC den drohenden Abstieg gerade noch abwenden können. Profitiert hat der BSC dabei von den gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenten Straelen und Lippstadt.

Der Bonner SC bleibt Fußballregionalligist – von Wattenscheids Gnaden. Trotz der 2:3 (2:2)-Niederlage gegen den 1. FC Kaan-Marienborn, der Mannschaft, nach deren 3:2-Hinspielerfolg BSC-Rekordtrainer Daniel Zillken zurückgetreten war, bleibt die Elf von Cheftrainer Markus Zschiesche viertklassig. Schützenhilfe leistete die SG Wattenscheid 09, die 3:0 gegen den SV Straelen gewann und den Aufsteiger damit in die Oberliga schoss. 1100 Zuschauer im Sportpark Nord sahen zunächst souveräne und nervenstarke Gastgeber, die durch Suheyel Najar (5.) und Dennis Brock (17.) früh mit 2:0 in Führung gingen. Aber die bereits vor der Partie abgestiegenen Gäste hielten dagegen und glichen durch den im Nachschuss verwandelten Handelfmeter von Burak Gencal (35.) und das Tor von Daniel Waldrich (45.) noch vor der Pause aus. In der Schlussminute traf Gencal mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 3:2 für die Gäste. „Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt“, meinte der BSC-Vorstandsvorsitzende Dirk Mazurkiewicz. Auch Zschiesche wirkte trotz des erreichten Ziels Klassenerhalt angefasst. „Es ist eine Katastrophe, wenn man schauen muss, was auf den anderen Plätzen passiert. Uns hat heute schlicht die mentale Stärke gefehlt.“

Was die Startelf anging, beließ es Zschiesche bei der Elf, die den Klassenerhalt mit einem überzeugenden 2:1-Erfolg bei Alemannia Aachen vorbereitet hatte. Die Veranlassung, irgendetwas zu verändern, bestand tatsächlich nicht. „Jeder hat für den anderen gekämpft“, meinte der BSC-Trainer nach dem Schlusspfiff. Dabei konnte der 37-Jährige von Glück sagen, dass sich die ersten Elf von Aachen am letzten Spieltag auch einsatzfähig melden konnten. Vor allem hinter Kris Fillinger stand bis zuletzt ein Fragezeichen. Der Sechser hatte sich beim Training an Mittwoch einen Nasenbeinbruch zugezogen und spielte dennoch mit einer Maske. Und lange mussten sich die BSC-Anhänger nicht mit Nägelkauen beschäftigen, denn bereits in der 5. Minute traf Suheyel Najar aus rund 18 Metern flach ins linke Eck zum 1:0 für den BSC. FC-Christian Bölker sah den Ball spät, stand zudem noch auf dem falschen Fuß. Sehenswert die Ballannahme von Najar. Denn der scharfe Pass von Dennis Brock flog in Hüfthöhe auf den Torschützen zu.

Kaan-Marienborn, seit dem vorletzten Spieltag abgestiegen, zeigte sich wenig beeindruckt, spielte munter auf den Ausgleich. Der BSC verlegte sich aufs Kontern und hatte mit dieser Taktik wenig später Erfolg. Und diesmal geriet das Zuspiel von Rechtsverteidiger Adis Omerbasic in der 17. Spielminute punktgenau. Brock, zuvor Vorbereiter, verwandelte mühelos zum 2:0. Zur Beruhigung der Nerven reichte der Vorsprung offenbar nicht. Denn in der 35. Minute machte es Mario Weber höchst unfreiwillig wieder spannend. Nachdem der BSC-Kapitän bei einem Kopfballversuch die Gäste offenbar die Hand im Spiel hatte, zeigte Schiedsrichter Andreas Steffens auf den Punkt. Burak Gencal lief an, scheiterte aber zunächst an BSC-Schlussmann Alexander Monath, der den Ball abwehrte, aber nicht festhalten konnte. So netzte Gencal zum Ärger von Monath per Nachschuss ein. „Eine typische Szene, in der wir zu spät geschaltet haben“, meinte Zschiesche. Ob der Torhüter des BSC das 2:2 von Daniel Waldrich in der 45. Minute hätte verhindern können, darf kontrovers diskutiert werden. Unstrittig ist, dass der Torschütze aus rund 16 Metern völlig unbehelligt abziehen konnte.

In der 50. Minute griff Monath dann entschlossen zu, als in einer unübersichtlichen Situation gleich mehrere Spieler des Aufsteigers im Fünfer des BSC die Chance auf das 3:2 hatten. Nur wenig später klärte Markus Wipperfürth für die zunehmend fahrig wirkenden Gastgeber eine Kaaner Ecke knapp vor der Torlinie. Nach einer Stunde machte das Wattenscheider 1:0 gegen den SV Straelen die Runde im Sportpark. Spätestens nach dem 2:0 und 3:0 für Wattenscheid SG dürften auch die Spieler in Rot und Blau im Bilde gewesen sein. Vielleicht hätte sonst der kurz zuvor eingewechselte Vincent Stenzel aus zehn Metern halblinke Position besser gezielt (62.) und Najar nach einer hübschen Pirouette im Kaaner Strafraum (70.) auch das Tor getroffen. Pech hatte Robin Schmidt, dessen Schuss ins Toraus abgefälscht wurde (81.). So blieb auch das 3:2 für die Gäste durch den direkten Freistoß von Gencal ohne Folgen.

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