Benefiz-Freundschaftsspiel Der BSC spielt gegen den FC munter mit

BONN · Gegen den Bundesligisten aus Köln verlieren die Bonner mit 1:3. Trotz der Niederlage zeigte der BSC eine muntere Vorstellung, die kurz nach der Pause sogar mit einem Treffer belohnt wurde. Auf FC-Seite traf Bayern-Schreck Anthony Modeste doppelt.

 Zu spät kommt FC-Spieler Marcel Risse gegen Tim Lünenbach vom Bonner SC, der sich den Ball entschlossen sichert.

Zu spät kommt FC-Spieler Marcel Risse gegen Tim Lünenbach vom Bonner SC, der sich den Ball entschlossen sichert.

Foto: Hempel

Aufmerksam verfolgten die Fans gestern Abend die Aufstellung, die vor dem Benefiz-Freundschaftsspiel zwischen dem Bonner SC und dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln im Sportpark Nord durchgesagt wurde. Als Stadionsprecher Stefan Krämer den Namen Anthony Modeste vorlas, brandete großer Jubel bei den mehr als 3200 Zuschauern auf. Am vergangenen Samstag hatte der FC-Stürmer noch Deutschlands Nationaltorhüter Manuel Neuer beim Duell gegen Bayern München mit seinem „Kung-Fu-Sprungtor“ düpiert. Und nun konnten die Fußballfans aus der Region Modeste und Co. bei ihrem 3:1 (3:0)-Testspielsieg zuschauen.

Trainer Peter Stöger ließ etliche Stars auflaufen, die in der Bundesliga für den großartigen Start des FC verantwortlich zeichnen. Die Nationalspieler Jonas Hector (Deutschland), Mergim Mavraj (Albanien), Filip Mladenovic (Serbien) und Salih Özcan (DFB-U19) fehlten, weil sie in der Länderspielpause für ihr Land aktiv sind. Dafür bewies aber Modeste sofort Präsenz. Bereits in der zweiten Minute hatte Marcel Risse seinen Teamkollegen im BSC-Strafraum bedient, und der Franzose versenkte das Leder eiskalt zum 1:0. Das war natürlich genau nach dem Geschmack der Fans.

In der 20. Minute sorgte der Stürmer aber für Erstaunen, als er aus kurzer Distanz freistehend den Ball fünf Meter über das BSC-Gehäuse bugsierte. Der Bonner Regionalligist – Coach Zillken ließ zu Beginn vor allem Akteure ran, die bisher in der Liga weniger Einsatzzeit hatten – spielte in der ersten Halbzeit munter mit. Riccardo Retterath traf in der 14. Minute die Latte. Ansonsten ließen die Stars zunächst wenig anbrennen und sorgten in der 37. Minute wieder für Applaus, als Pawel Olkowski aus zehn Metern rechts im Strafraum das Spielgerät mit voller Wucht in den oberen Bonner Torwinkel drosch. Modeste erhöhte noch vor der Pause auf 3:0 (45.). Nach Wiederbeginn durfte dann der BSC jubeln, als sich Adis Omerbasic rechts toll durchsetzte und Daniel Kaiser den Ball aus fünf Metern unter die Latte hämmerte (64.). Die Bonner gefielen mit einigen guten Spielzügen und ließen dem FC bis zum Abpfiff nur noch wenig Spielraum. Für den BSC war das Benefiz-Duell – zwei Euro pro Eintrittskarte gingen an den HistiozytoseHilfe e.V. – ein Glanzlicht in einer bisher erfreulichen Regionalliga-Saison. Der Aufsteiger steht nach elf Spielen mit 17 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz gut da und will am Samstag in Oberhausen nachlegen. Daniel Zillken: „Für uns war es eine schöne Sache. Wir haben ja munter durchgewechselt. Für die Jungs war es eine normale Belastung, die uns am Samstag nicht beeinträchtigen wird.“

Test des 1.FC Köln gegen den BSC
19 Bilder

Test des 1.FC Köln gegen den BSC

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Bonner SC: Michel (46. Harada), Wipperfürth (46. Omerbasic), Weber (46. Dick), Lünenbach (46. Dündar), Schröer (46. Krempicki), Kartal (46. Fillinger), Retterath, Somuah (46. Kaiser), Nuhi, Bors (46. Musculus), Guirino (46. Schumacher).1. FC Köln: Horn (46. Müller), Heintz, Sörensen, Höger, Risse (46. Lehmann), Jojic, Olkowski, Guirassy (46. Osako), Modeste, Hartel (46. Klünter), Rausch.

Stimmen zum Spiel:

Daniel Zillken: (BSC-Trainer) „Wir haben heute guten Fußball gezeigt und die zweite Halbzeit sogar mit 1:0 gewonnen. Der FC hat in den letzten Wochen super Fußball gezeigt und stand unter großer Belastung. Sie haben großartig gegen den FC Bayern gespielt. So etwas muss man dann natürlich berücksichtigen, wenn es gegen einen Viertligisten wie den Bonner SC geht. Wir können viel Positives aus dem Spiel ziehen und wollen den Schwung am Samstag mitnehmen.“

Peter Stöger:(FC-Trainer) „Für uns war das heute eine gute Bewegungstherapie, eine ordentliche Trainingseinheit. Alle haben sich bewegt. Der Boden im Sportpark war wirklich schlimm, und ich bin froh, dass sich keiner etwas getan hat. Man hat gesehen, dass Sehrou Guirassy uns vielleicht offensiv etwas geben kann, was uns noch fehlt. Der Bonner SC hat gut gespielt und das gezeigt, was wir von ihm erwartet haben.“

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