Bonner SC Der BSC ist immer im Vollgas-Modus

BONN · BSC-Spieler absolvieren in jeder Partie ein enormes Pensum. Der Aufsteiger will am Samstag gegen Verl das Punkte-Dutzend voll machen.

 Eleganter Techniker: Kelvin Lunga (rechts) gehört zu den „jungen Wilden“ im BSC-Team.

Eleganter Techniker: Kelvin Lunga (rechts) gehört zu den „jungen Wilden“ im BSC-Team.

Foto: Hempel

Der aktuell zweite Tabellenplatz nach vier absolvierten Spielen in der Fußball-Regionalliga West interessiert Daniel Zillken nach eigener Aussage nicht die Bohne. Wohl aber die Ausbeute von neun Punkten. „Die kann uns niemand mehr nehmen. Die zählen im Kampf gegen den Abstieg. Die Tabelle interessiert mich am 34. Spieltag.“ Zillken erinnert an die SSVg Velbert, die im vergangenen Jahr nach fünf Spieltagen zehn Punkte auf dem Konto hatte und am Ende abstieg. Dass der Aufsteiger schon am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) im dritten Heimspiel am Stück gegen den Tabellendritten SC Verl in Anbetracht der bislang makellosen Heimserie das Punkte-Dutzend vollmachen kann, spielt in den Gedankenspielen des BSC-Trainers ebenfalls keine große Rolle. „Auch wenn mir vielleicht immer weniger Menschen in Bonn glauben“, betont Zillken. „Aber auch gegen Verl sind wir der Außenseiter. Und wir müssen erneut an unsere Grenzen gehen, um am Ende etwas Zählbares in den Händen zu halten.“

Nur gut, dass der 49-Jährige für derart gehäufte Grenzerfahrungen auch die geeigneten Grenzgänger hat. Zillken nennt diese nicht allzu häufig zu findende Gattung an Fußballern „Mentalitätsspieler“. Im Kader des BSC scheint es von dieser seltenen Spezies geradezu zu wimmeln. Beispiel Ugur Dündar. Der 23-Jährige, der nach Zillkens Planspielen vor dem Ahlen-Spiel, die nach der Roten Karte gegen Adis Omerbasic notwendig geworden waren, auf der Linksverteidigerposition zu seinem Startelfdebüt kam, lief sich die Lunge aus dem Hals. Dündar wurde hinten links, vorne links und des Öfteren vorne rechts gesichtet – ein irres Laufpensum von der ersten bis zur letzten Minute. „Mir tun alle Knochen weh“, meinte der Linksfuß nach dem 3:1. „Solche Spieler brauchen wir“, sagt Zillken, der nach dem guten Auftritt gegen Ahlen wenig Gründe finden dürfte, die Elf zu verändern. „Ich trage jeden Spieler gerne persönlich vom Platz, solange sie alles aus sich rausholen.“ Mentalitätsspieler eben.

Für den BSC-Coach gibt es bei dem einen oder anderen seiner Spieler sogar noch Luft nach oben. Beispiel Connor Krempicki, der nach Meinung vieler Beobachter im Sportpark Nord gegen Ahlen bester Bonner Spieler war. „Er kann noch mehr. Vor allem im Abschluss“, findet Zillken, der Verl zu den erfahrensten und deshalb schwer zu bespielenden Mannschaften der Liga zählt. Die Ostwestfalen gehören neben Dortmund II, Borussia Mönchengladbach II und dem Mit-Aufsteiger Wuppertaler SV zu den noch ungeschlagenen Teams der Liga. Gegen Wiedenbrück gelang der 1:1-Ausgleich allerdings erst in der Nachspielzeit.

Dafür ist die Geschichte der gegenseitigen Duelle aus Sicht des BSC kein Ruhmesblatt. In den bislang acht Begegnungen gegen Verl in der Regionalliga gelang dem BSC nur in der Spielzeit 1996/97 mit dem 4:1 ein Erfolg. 700 Zuschauer sahen damals zu. „Das können am Samstag gerne mehr werden“, meint Zillken. Gut 1200 waren gegen Ahlen da. „So um die 2000 wären klasse“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Michael Pieck.

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