Der Gegner hat nichts zu verlieren Bonner SC spielt im Abstiegskampf gegen Rhynern

BONN · Der BSC spielt im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga gegen Schlusslicht Westfalia Rhynern: die Hinspielniederlage schmerzt noch. Die Stadt Bonn muss den Sportpark-Rasen noch freigeben.

 Noch in guter Erinnerung: Daniel Somuah (Mitte) nach seinem Tor zum 1:0 in Essen mit Dario Schumacher (links) und Lars Lokotsch.

Noch in guter Erinnerung: Daniel Somuah (Mitte) nach seinem Tor zum 1:0 in Essen mit Dario Schumacher (links) und Lars Lokotsch.

Foto: Hempel

In einer Hinsicht ist Westfalia Rhynern Spitze. Der Tabellenletzte der Fußball-Regionalliga West muss acht Spiele nachholen. Bis heute. Das Mammutprogramm der Mannschaft von Cheftrainer Torsten Grabe sieht deshalb in elf Wochen bis zum laut Verband kaum verrückbaren Saisonfinale am 13. Mai 18 Spiele vor. Spielt das Wetter mit und gibt die Platzkommission der Stadt Bonn den bislang gesperrten weil tief gefrorenen Rasen im Sportpark Nord bis zum Samstag frei, spielt der Bonner SC ab 14 Uhr im Kellerduell gegen den Nachholprimus.

„So etwas habe ich noch nie erlebt, das ist brutal hart“, sagte Rhynerns Fußball-Abteilungsleiter Andreas Kersting dem Westfälischen Anzeiger. Selbst der von Spielausfällen ebenfalls gebeutelte BSC kommt mit fünf Hängepartien vergleichsweise bescheiden daher. „Aber auch für uns wird das nicht einfach“, sagt BSC-Trainer Daniel Zillken. „Zumal die Spiele alle unter der Woche stattfinden müssen. Ich hoffe, dass die Stadt alles unternimmt, dass wir am Samstag auf einem gut zu bespielenden Rasen antreten können.“

Die Krux angesichts der zahlreichen Hängepartien: Alle Vereine versuchen, irgendwie einen Rhythmus zu finden. Der BSC konnte am 16. Februar zumindest ein Punktspiel bei Rot-Weiss Essen bestreiten. Mit durchschlagendem Erfolg: dem in der Endabrechnung möglicherweise sehr wertvollen 1:0-Erfolg. „Daran können sich meine Jungs sicherlich hochziehen. Aber Rhynern wird ein ganz anderes Spiel“, sagt der BSC-Trainer, der nicht unbedingt einen extrem vorsichtigen und defensiven Gegner erwartet.

Fans können Schnäppchen machen

„Ich glaube eher, dass sie spielen, als wenn es kein Morgen gibt.“ Dass der Aufsteiger zu beachten ist, demonstrierte Rhynern mit dem 1:0-Erfolg am Mittwoch gegen Wiedenbrück. Mit bislang neun Zählern aus 17 Spielen hat das Schlusslicht in der Tat nicht viel zu verlieren. „Wir müssen deshalb in der Defensive hoch konzentriert sein und unsere Chancen nutzen“, meint Zillken.

An das Hinspiel will der 50-Jährige nicht so gerne erinnert werden. Die 1:2-Niederlage tut bis heute weh und kann den BSC noch teuer zu stehen kommen. Der BSC hatte die Partie sicher im Griff, lag lange mit 1:0 vorne und vergeigte durch haarsträubende individuelle Fehler in der Schlussphase noch den sicher geglaubten Sieg. Ein derartiges Szenario soll sich am Samstag nicht wiederholen. Mit Marco Ban und Vojna Vesic fehlen dem BSC-Trainer aktuell nur zwei verletzte Spieler.

Dennis Engelman, einziger Neuzugang des BSC während der Winterpause, hinterließ im Test gegen den Mittelrheinligisten FC Blau-Weiß Friesdorf am Sonntag nach auskurierter Verletzung eine Halbzeit lang einen guten Eindruck. Der 50-fache Drittligaspieler für Fortuna Köln kann im defensiven Mittelfeld, aber auch auf den Außenpositionen spielen. „Ich bin sehr froh, dass ich diese Option habe“, sagt Zillken. „Es kommen sehr kräftezehrende Wochen auf meine Mannschaft zu. Da brauche ich jeden einzelnen Spieler“, betont der BSC-Coach.

Damit meint Zillken auch die eigentlich ausgemusterten Akteure Ban und Abdelkader Maouel. „Jeder ist herzlich eingeladen, mich durch Wille und Leistung zu überzeugen.“ Derweil können die Fans am Samstag ein Schnäppchen machen. Wer gegen Rhynern gleich sein Ticket für das Nachholspiel am 20. März (19.30 Uhr, Sportpark Nord) gegen die U 23 des 1. FC Köln mitkauft, zahlt als Vollzahler für beide Tickets auf der Haupttribüne (die Gegengerade bleibt gegen Rhynern und den FC gesperrt) 25 Euro (ermäßigt 20 Euro) – eine Ersparnis von fünf Euro.

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