Nach Pokal-Aus Bonner SC sinnt auf Wiedergutmachung

BONN · In der Fußball-Regionalliga tritt der Bonner SC am Samstag beim Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn an. Nach dem Pokal-Aus beim TV Herkenrath lässt BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz kein gutes Haar an der Mannschaft.

 Keine guten Noten verdienten sich Bernard Mwarone (links) und der Bonner SC in Herkenrath.

Keine guten Noten verdienten sich Bernard Mwarone (links) und der Bonner SC in Herkenrath.

Foto: Boris Hempel

„Sechs, setzen.“ Nach der laut Daniel Zillken über weite Strecken blamablen Vorstellung beim 2:4-Pokal-K.o. gegen den TV Herkenrath war der Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC restlos bedient. Insbesondere das Abwehrverhalten trieb dem 51-Jährigen die Zornesröte ins Gesicht. „Katastrophal“, meinte der BSC-Trainer. „Mit so einer Leistung holen wir in diesem Jahr keinen Punkt mehr.“ Eine beängstigende Vorstellung, zumal am Samstag (14 Uhr) das so wichtige Spiel beim Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn auf dem Programm steht.

Der erkältete Thomas Schmitz verließ den Ort des Geschehens am Dienstagabend beim Stand von 1:3. Was den BSC-Sportdirektor und das gesamte Betreuerteam so fassungslos machte, war die Tatsache, dass die Mannschaft drei Treffer in Überzahl hinnehmen musste. In der 33. Minute hatte Ex-BSC-Spieler Ricardo Retterath nach grobem Foulspiel die Rote Karte gesehen. Dabei hatte Vojno Jesic die Gäste auf Kunstrasen auch noch dank eines sehenswerten Freistoßes mit 1:0 in Führung gebracht.

„Jeder auf dem Platz wusste, wie wichtig der Pokal für uns ist“, schimpfte Schmitz nach dem Aus. „Wir kämpfen um jeden Euro. Die Mannschaft hat in Herkenrath leichtfertig eine gute Chance vergeben, in diesem Wettbewerb weit zu kommen. Vom DFB-Pokal will ich gar nicht sprechen. Das war eine Unverschämtheit dem Verein und seinen Mitarbeitern gegenüber“, echauffierte sich der BSC-Sportdirektor. „Ich glaube fast, dass es einigen in der Mannschaft zu gut geht.“

Kritik an mangelnder Einstellung

Selbst die reumütige Aussage von Kapitän Mario Weber, der zugab, dass die Mannschaft alles habe vermissen lassen und deshalb alles dafür tun werde, es gegen Kaan-Marienborn wiedergutzumachen, wollte Schmitz nicht akzeptieren. „Leider lässt sich dieses unnötige Ausscheiden nicht mehr gutmachen.“

Auf fünf Positionen hatte Zillken die Startelf gegenüber dem 1:1 gegen Alemannia Aachen geändert. Stammspieler wie Torhüter Alexander Monath, Adis Omerbasic, David Bors, Daniel Somuah und Kris Fillinger saßen auf der Bank. Dafür spielten Vojno Jesic, Dennis Brock, Robin Schmidt, Martin Michel im Tor, Jannik Stoffels und Ertugrul Ünal. „Was das Team dann abgeliefert hat, lag aber nicht an der Auf-, sondern an der Einstellung“, meinte Zillken. „Alle im Kader wollen Regionalliga spielen. Also auch die Spieler, die im Moment etwas hinten anstehen. Keiner, mit Ausnahme vielleicht von Markus Wipperfürth und Ünal, ist diesem Anspruch auch nur im Entferntesten gerecht geworden.“

Rütten steht wieder zur Verfügung

Bis zum Spiel in Kaan-Marienborn, das zuletzt ein beachtliches 1:1 aus Wuppertal mitbrachte, wollen Zillken und sein Trainerstab bei den noch ausstehenden Übungseinheiten ganz genau hinsehen. „Wir werden eine exakte Bestandsaufnahme machen und dann entscheiden, wer spielt und wer nicht.“ Eine Option zumindest für die Bank ist wieder Nils Rütten, der nach seinem Muskelfaserriss beim Pokalspiel bereits zum Kader zählte, aber noch geschont wurde.

Bleibt aus Trainer- und Fansicht also nur die Hoffnung, dass sich die Mannschaft des BSC am Samstag ihrer Verantwortung bewusst ist und ihre „Allergie“ gegen Aufsteiger und vermeintlich schwächere Teams ablegt. Die Erinnerung an die beiden Niederlagen aus der Vorsaison gegen den späteren Absteiger SV Rhynern sind noch frisch.

Mit einem Sieg am Samstag ließe sich der Abstand auf den Tabellen-16. auf immerhin sechs Punkte vergrößern. „Wir sind guten Mutes, dass wir das Ruder wieder herumreißen“, sagte Mario Weber.

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