Fußball-Regionalliga Bonner SC holt mit 5:2-Sieg wichtige Punkte gegen den Abstieg

Bonn · Das 5:2 gegen Rödinghausen macht dem Bonner SC Mut für die wichtige Partie am Samstag in Erndtebrück. Es ist die nächste Nagelprobe im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga.

Spätestens in der 50. Minute hatten die 498 BSC-Anhänger im Sportpark Nord ein flaues Gefühl in der Magengegend. Gerade hatte Christian März in der Nachholpartie der Fußball-Regionalliga West nach einer Ansammlung von Fehlern recht mühelos das 1:0 für den SV Rödinghausen erzielt. Drei Minuten später lag sogar das 0:2 in der Luft. März und Kollege Konstantin Möllering trafen kurz hintereinander den Pfosten. Es sah nicht gut aus für den Bonner SC.

„In dieser Phase des Spiels haben wir Harakiri gespielt“, meinte BSC-Trainer Daniel Zillken, der ansonsten mit den Darbietungen seiner Spieler am Dienstag zufrieden war. Was dann ab der 58. Minute im Sportpark passierte, dürften die BSC-Fans noch längere Zeit im Hinterstübchen behalten. Wieder riss BSC-Kapitän Dario Schumacher die Kastanien für den BSC aus dem Feuer. Sein Freistoß aus gut und gerne 23 Metern konnte Rödinghausens Schlussmann Jan Schönwälder nicht halten. „In der Jugend haben ich Freistöße häufiger geübt“, erzählte Schumacher, der in dieser Spielzeit seinen zweiten Freistoß direkt verwandeln konnte. „Danach waren wir wieder voll im Spiel und haben den Gegner mit viel Herz und Leidenschaft zu Fehlern gezwungen“, lobte Zillken.

BSC plötzlich wie entfesselt

Gegen konsterniert wirkende Gäste, die erst am vergangenen Samstag in Wattenscheid sieben Gegentreffer hatten hinnehmen müssen, spielten die Hausherrn wie entfesselt. Die Tore für den BSC fielen fast zwangsläufig: 2:1 Schumacher (Elfmeter, 67.), 3:1 David Bors (69.), 4:1 durch ein Eigentor (77.), 5:1 Daniel Somuah (81.). SV-Trainer Alfred Nijhuis, der am Mittwochabend mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden wurde, war „fassungslos. Das hatte mit Regionalligafußball nichts zu tun“, meinte der Niederländer resigniert.

Kollege Zillken dagegen hatte allen Grund zu frohlocken. „Natürlich freuen wir uns jetzt über die drei Punkte. Aber viel Zeit, den Dreier zu genießen, haben wir nicht.“ Bereits am Samstag wartet beim TuS Erndtebrück die nächste Nagelprobe im Abstiegskampf. Der Aufsteiger gewann sein Nachholspiel am Dienstagabend gegen Schlusslicht Westfalia Rhynern mit 1:0 und stockte sein Kontingent auf 26 Punkte auf. Der BSC steht nach langen Wochen mit nun 31 Zählern wieder über dem Strich und absolvierte dazu noch ein Spiel weniger als der nächste Gegner.

Den schwarzen Peter übergab die Zillken-Elf mit dem 5:2 an die punktgleiche U 23 von Fortuna Düsseldorf, die im Gegensatz zum BSC, der noch fünfmal punkten kann, nur noch drei Spiele hat. Und am 6. Mai kommt die Mannschaft von Trainer Jens Langeneke in den Sportpark Nord. Bis dahin will und muss der BSC nachlegen. „Meine Jungs werden alles daran setzen, auf dem Erndtebrücker Kunstrasen etwas mitzunehmen“, versprach Zillken. Die Chancen, aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu schaffen, sind jedenfalls exorbitant gestiegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort