Fußball-Regionalliga Bonner SC besiegt Wiedenbrück 3:1

Bonn · Schlechte Resultate nagen am Selbstbewusstsein oder machen trotzig. Die Mannschaft des Fußball-Regionalligisten Bonner SC fasste sich jedenfalls an die eigene Nase und beendete die über sechs Spiele ohne Dreier andauernde Durststrecke mit einem überzeugend herausgespielten 3:1 (0:0)-Erfolg beim SC Wiedenbrück.

Es war gleichzeitig der zweite Auswärtserfolg für den Aufsteiger in dieser Saison. Offenbar beflügelt von der Wahl zum GA-Sportler des Monats September, steuerte Lucas Musculus in Wiedenbrück seinen dritten Doppelpack in dieser Saison bei (50., 85.). Für den BSC-Stürmer waren es die Saisontore 13 und 14. Kelvin Lunga hatte zum 2:0 getroffen (60.). Das Tor zum 1:2 durch Robin Twyrdy (68.) erwies sich aus zum Glück für den BSC als Strohfeuer. In der Tabelle verbesserte sich der Aufsteiger mit nunmehr 20 Punkten nach 14 Spielen auf Platz acht. „Das war eine taktisch und kämpferisch starke Leistung meines Teams“, sagte BSC-Coach Daniel Zillken. „Wir standen jederzeit kompakt und waren nach vorne immer brandgefährlich. Ganz anders als am letzten Samstag. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“

Dass die 0:2-Niederlage gegen Sprockhövel vom vergangenen Samstag für den einen oder anderen BSC-Spieler Konsequenzen haben sollte, dürfte niemanden im Kader überrascht haben. So fanden sich Kris Fillinger, Joran Sobiech, Roberto Guirino und Marcel Kaiser in Wiedenbrück auf der Bank wieder. Verblüfft hatte Zillken mit der Nominierung von Mario Weber, der sein Saisondebüt in der Innenverteidigung neben dem wieder genesenen Andreas Dick feiern durfte. Für Weber rückte Ricardo Retterath auf die Sechserposition nach vorne. Für Kaiser spielte Kelvin Lunga von Beginn an.

Die Gäste begannen im mit rund 400 Zuschauern besetzten Jahnstadion druckvoll. Von Verunsicherung nach den jüngsten Negativerlebnissen war nichts zu spüren. Bereits in der 9. Minute köpfte Daniel Somuah den Ball nach einem abgefälschten Schuss von Connor Krempicki nur knapp über das Tor von SC-Schlussmann Marcel Hölscher. Auch die nächsten Gelegenheiten gehörten dem BSC. Nachdem Lucas Musculus an Hölscher gescheitert war (24.), klärte ein Wiedenbrücker Abwehrspieler den Kopfball von Retterath auf der Linie – die spektakulärste Szene der ersten Hälfte (25.).

Bonner SC vs. SC Wiedenbrück
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Der zweite Kopfball des BSC-Kapitäns nach Freistoß von Dario Schumacher strich über das Tor der Hausherrn (33.). Nach dem Seitenwechsel stieg der Unterhaltungswert der bis dahin eher zerfahrenen Partie beträchtlich. Zunächst war es Lucas Musculus, der seine vorübergehende Unpässlichkeit vor dem gegnerischen Tor beenden konnte. Nach 90 torlosen Minuten gegen Sprockhövel gelang dem BSC-Angreifer nach Vorarbeit von Connor Krempicki in der 49. Minute mit dem 1:0 für den BSC sein 13. Saisontreffer. Der Weg zum zweiten Auswärtssieg schien geebnet, zumal Lunga in der 60. Minute mit einem eleganten Heber zum 2:0 nachlegen konnte. Wieder glänzte neben Musculus Bonns bester Spieler Krempicki als Vorbereiter.

Die Rolle des Torschützen liegt dem Ex-Schalker offenbar weniger, denn in der 62. Minute hätte Krempicki freistehend vor Hölscher das 3:0 erzielen müssen. So aber fanden die Hausherrn zunächst einmal zurück ins Spiel. Robin Twyrdy brachte die Gastgeber in der 68. Minute auf 1:2 heran. „Da wurde es nochmals spannend“, meinte Zillken. Dem Nervenkostüm des BSC schadete der Wiedenbrücker Anschluss trotz der zuletzt drei Niederlagen am Stück nicht. Erneut war es Musculus, der mit seinem zweiten Treffer aus rund 14 Metern zum 3:1 aufkeimende Skepsis, der BSC sei trotz der Anfangserfolge für die Regionalliga West eventuell doch nicht konkurrenzfähig, einen stabilen Riegel vorschob.

Bonner SC: Hubert, Omerbasic, Weber, Dick, Dündar, Retterath, Schumacher (89. Fillinger), Krempicki, Somuah, Lunga (83. Kaiser), Musculus (86. Sobiech).

SC Wiedenbrück: Hölscher, Büyüksakarya, Twyrdy, Spinrath, Zech, Latkowski, Puhl (61. Merkel), Chato Nguendong (80. Wolff), Batarilo-Cerdic, Stojanovic (61. Loose), Lekesic.

Tore: 0:1 Musculus (50.), 0:2 Lunga (60.), 1:2 Twyrdy (68.), 1:3 Musculus (85.). Zuschauer: 400. Schiedsrichter: Bastian Börner.

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