Bonner SC gegen Alemannia Aachen BSC will schlau spielen und clever verteidigen

BONN · Um gegen die Aachener Halbprofis zu bestehen, muss sich der Bonner SC am Freitagabend nochmals steigern. Die Bonner hoffen im Heimspiel auf 2000 Zuschauer.

 Auf gute Abwehrarbeit setzen Daniel Somuah (rechts) und der Bonner SC gegen Alemannia Aachen. L

Auf gute Abwehrarbeit setzen Daniel Somuah (rechts) und der Bonner SC gegen Alemannia Aachen. L

Foto: Boris Hempel

Die zurückliegenden Karnevalstage dürften Spielern wie Betreuer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC in guter Erinnerung bleiben. Nach einem opulenten Büffet, das BSC-Trainer Daniel Zillken nach dem Training an Weiberfastnacht in der Kabine im Sportpark Nord kredenzte, folgte am Samstag der wichtige 1:0-Sieg in Verl.

Dass SC-Schlussmann Robin Brüseke den Ball mit einer Pirouetten-Hacken-Einlage selbst nach 21 Sekunden über die Linie bugsierte, interessierte den BSC-Tross nur am Rande. Zum Abschluss des „rheinischen Teambuildings“ waren Trainer, Spieler und etliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Aufsteigers auf einem Wagen beim Bonner Rosenmontagszug mit von der Partie. „Das hat alles großen Spaß gemacht“, meinte Zillken. „Aber jetzt ist Schluss mit lustig. Unsere ganze Konzentration gilt der Partie gegen Aachen.“

Um dem Bundesligakracher 1. FC Köln gegen den FC Bayern München am Samstag aus dem Weg zu gehen, hatten sich der BSC und Alemannia Aachen auf den Freitag (19.30 Uhr, Sportpark Nord) als Spieltermin geeinigt. Zillken hofft auf mindestens 2000 Zuschauer. Weniger gut in Erinnerung ist das Hinspiel. Damals unterlag der BSC am neuen Tivoli mit 2:3. Den dritten Aachener Treffer kassierte der BSC erst in der 88. Minute. In die Halbzeit ging die Zillken-Elf seinerzeit mit einem 0:2-Rückstand.

„Wir haben Harakiri gespielt und komplett die Ordnung verloren“, sagt der BSC-Trainer heute. Erheblich besser gefiel Zillken der Auftritt seiner Schützlinge in Verl. „Haben wir in Ahlen über weite Strecken allenfalls durchschnittlich gespielt, war das in Verl über 75 Prozent der Partie eine gute Leistung.“ Gegen die „Profis“ aus Aachen müsste sich das Team nochmals steigern, um zumindest einen Punkt in Bonn zu behalten. „Wir müssen schlau und gut verteidigen“, sagt Zillken. Es gelte vor allem, Standards zu vermeiden. Zillken warnt vor den „Kanten“ in der Mannschaft von Trainer Fuat Kilic. Jannik Löhden mit seinen zwei Metern und Stürmer Daniel Hammel, der immerhin 1,90 Meter misst, seien nach Freistößen und Ecken nur schwer zu verteidigen.

Auch wenn Mario Weber nach seinem krankheitsbedingten Ausfall in Verl wieder mit der Mannschaft trainiert, dürfte es für den Bonner Innenverteidiger nicht leicht werden, in die Startelf zurückzukehren. Andreas Dick und der Ex-Aachener Tim Lünenbach erledigten ihren Job in Verl laut Zillken ohne Fehl und Tadel. Mann des Tages beim 3:1 der Alemannia gegen den SC Wiedenbrück am vorigen Samstag war Mergim Fejzullah, der in den Schlussminuten mit zwei Treffern die Partie zugunsten der Aachener drehte.

Überhaupt war den Spielern in Schwarz-Gelb am vergangenen Samstag nichts von den neuerlichen finanziellen Problemen der Alemannia anzumerken. Zwar wurde mittlerweile ein neuer Hauptsponsor bis zum Saisonende gefunden. Aber trotzdem drückt eine Unterdeckung von rund 500 000 Euro im laufenden Etat vor allem aufs Gemüt der Funktionäre des Traditionsvereins. Die steuerlichen Altlasten beliefen sich gar auf rund zwei Millionen Euro.

Eine Investorengruppe um Michael Kölmel, dem Gründer der „Kinowelt“, verlangt einen ausgeglichenen Etat und eine Regelung der Steuerschulden, um helfend einzugreifen. Trotz allem ist die Alemannia noch mit einem Etat von rund 1,3 Millionen Euro unterwegs. Eine Summe, von der der BSC nur träumen kann. „Wir wissen, wo wir herkommen, und werden deshalb nie die Bodenhaftung verlieren“, sagt der BSC-Trainer.

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