Bonner SC BSC unterliegt RW Essen mit 1:2

Essen · Der Bonner SC hat eine Überraschung an der Essener Hafenstraße knapp verpasst. Das Team von Trainer Daniel Zilken unterlag RW Essen mit 1:2. Kelvin Lunga hatte den BSC noch mit 1:0 in Führung gebracht, dann wendete der Aufstiegsfavorit das Blatt.

 Torschütze zum 1:0: Kelvin Lunga (2. von rechts).

Torschütze zum 1:0: Kelvin Lunga (2. von rechts).

Foto: Boris Hempel

Der Bonner SC hat einen glänzenden Saisonstart knapp verpasst. Gegen den hoch gehandelten Aufstiegsfavoriten Rot-Weiss Essen unterlag der Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga West vor 9507 Zuschauern im Stadion Essen nach starker Vorstellung mit 1:2 (1:0). In der 27. Minute hatte Kelvin Lunga nach einem mustergültigen Konter das 1:0 für die Gäste erzielt.

Essen gelang in der 64. Minute durch den verwandelten Foulelfmeter von Kapitän Benjamin Baier der 1:1-Ausgleich. In der 83. Minute markierte Marcel Platzek mit einem Schuss ins kurze Ecke doch noch den 2:1-Siegtreffer für RWE. Bester Bonner Spieler war Schlussmann Martin Michel, der die Hausherren zum Ende der ersten Hälfte mit Glanzparaden am Fließband zur Verzweiflung brachte.

Überschattet wurde der Auftritt des Aufsteigers von der Verletzung von BSC-Kapitän Abdelkader Maouel, der nach 75 Minuten mit der Trage vom Platz gebracht werden musste. In der Nachspielzeit sah Marcel Kaiser die Rote Karte.

„Jeder ist herzlich eingeladen im Training Vollgas zu geben“, hatte Zillken unter der Woche verkündet. Eine Aufforderung, von der sich insbesondere Conner Krempicki angesprochen fühlte, denn der Ex-Schalker spielte in zentraler Position hinter den Angreifern Lucas Musculus und Kelvin Lunga. Dass der 2:1-Erfolg zum Auftakt gegen die „Zwote“ von Fortuna Düsseldorf dem Selbstbewusstsein der Gäste keinen Abbruch tat, war von Beginn an zu spüren.

Der BSC startete mutig und hatte durch Dario Schumacher auch gleich die erste Gelegenheit. Aber der Flachschuss des Sechsers, der beim Auftaktspiel zu den besten Bonnern gehörte, strich knapp am linken Tor von RWE-Schlussmann Niclas Heimann vorbei (4.). Wer nach der Anfangsphase von den rund 150 mitgereisten Bonner Fans einen Essener Sturmlauf befürchtet hatte, konnte sich zunächst beruhigt diversen Anfeuerungsritualen widmen.

Gut gestaffelt, machten die Gäste die Räume eng. Essen kam lediglich aus der Distanz zum Zug. Aber RWE-Kapitän Benjamin Bayer (7.) und Dennis Malura (18.) verfehlten das erneut von Martin Michel gehütete BSC-Tor um einiges. Den Gastgebern war der Erwartungsdruck der Fans deutlich anzumerken. Und die 27. Minute machte die Angelegenheit für die Hausherren nicht leichter.

Präzise, ja fast schon tauglich für das viel zitierte Fußball-Lehrbuch befreite sich der BSC über die linke Seite. Nach Zuspiel von Kelvin Lunga auf Musculus fand der Ball den Weg zu Krempicki, der gekonnt zu Lunga durchsteckte. Wie eiskalt der 22-Jährige dann RWE-Schlussmann Heimann zum 1:0 überlobte, dürfte selbst Zillken überrascht haben.

RWE reagierte wütend, bekam es aber mit einem glänzend aufgelegten Martin Michel zu tun. In der 34. Minute klärte der BSC-Torhüter gegen Marcel Platzek aus kurzer Distanz. Sechs Minuten später brachte Michel nach einem der seltenen Patzer von Andreas Dick den Essener Frank Löning mit einem Klassereflex zur Verzweiflung. Eine Minute vor der Pause nahm Bonns Bester den alleine vor ihm auftauchenden Löning den Ball vom Fuß.

Bis zur 64. Minute hielt der BSC dem Druck der Essener stand. Dann zeigte Schiedsrichter Marco Goldmann nach einem Schubser von Markus Wipperfürth an Marcel Platzek auf den Punkt. Eine Chance, die sich Benjamin Baier nicht entgehen ließ. Sieben Minuten vor dem Abpfiff musste sich der BSC nach dem Flachschuss von Marcel Platzek ins kurze Eck doch noch geschlagen geben. Zuvor hatten Lunga und Kaiser zwei gute Konterchancen vergeben. In der Nachspielzeit sah der eingewechselte Kaiser nach einer Notbremse gegen Baier glatt Rot.

Bonner SC: Michel, Omerbasic (87. Bors), Dick, Lünenbach, Wipperfürth, Schumacher, Maouel (77. Kartal), Krempicki, Lunga (71. Kaiser), Somuah, Musculus.

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