Abstiegskampf in der Regionalliga Bonner SC spielt seit Wochen am Leistungslimit

Bonn · Die strapaziösen englischen Wochen kosten die Spieler des Fußball-Regionalligisten Bonner SC jede Menge Kraft. Doch der Aufwand lohnt sich. An diesem Dienstag gastiert der BSC in Wiedenbrück.

 Es läuft beim BSC: Die Torschützen Dario Schumacher (links) und Adis Omerbasic beim Spiel in Erndtebrück.

Es läuft beim BSC: Die Torschützen Dario Schumacher (links) und Adis Omerbasic beim Spiel in Erndtebrück.

Foto: Hempel

25 Minuten sind überschaubar. Dennoch fiel es keinem der Spieler des Fußball-Regionalligisten Bonner SC leicht, diese von Trainer Daniel Zillken verordnete Lauf-Einheit am trainingsfreien Sonntag unter die Füße zu nehmen. Es gilt, mit den Kräften Haus zu halten, aber um keinen Deut nachzulassen. Nach dem immens wertvollen 2:0-Sieg am Samstag beim TuS Erndtebrück wartet nun am Tag der Arbeit um 16 Uhr der SC Wiedenbrück, das Überraschungsteam der Liga, auf den BSC.

„In der Schlussphase in Erndtebrück mussten wir alle auf die Zähne beißen“, meinte BSC-Kapitän Dario Schumacher. Aber der erneute Gang ans Leistungslimit lohnte sich. 34 Punkte hat der BSC mittlerweile im Abstiegskampf gesammelt. Zwei mehr als die U23 von Fortuna Düsseldorf, die am kommenden Samstag im Sportpark Nord zu Gast ist. Den Erndtebrückern, die noch dreimal spielen, fehlen bereits acht Punkte auf den BSC. Aber was zweifellos für den BSC spricht, ist die Anzahl der Chancen, das Punktekonto weiter aufzustocken. Die Fortuna spielt nur noch gegen den BSC und dann gegen Rot-Weiss Essen. Die Zillken-Elf kann noch viermal punkten: am Dienstag in Wiedenbrück, am Samstag gegen Düsseldorf, bei der SG Wattenscheid 09 am 9. Mai und dann am letzten Spieltag am 13. Mai bei der U23 von Borussia Dortmund.

Zillken warnt indes vor verfrühter Euphorie. „Noch haben wir nichts erreicht. Wir müssen nach wie vor alles geben. Und genau das verlange ich von meiner Mannschaft.“ Und die strahlt Zuversicht aus. „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig sind, wenn wir mindestens 100 Prozent geben“, sagt der BSC-Kapitän. Dass Wiedenbrück am Dienstag vom Gas geht, ist allerdings nicht zu erwarten. Die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert ist zwar in der Tabelle jenseits von Gut und Böse, spielt aber noch um die Chance, als bester Westfalen-Vertreter der Regionalliga gegen den Ersten der Oberliga Westfalen um den Einzug in die erste DFB-Hauptrunde spielen zu können. Aktuell hat Wiedenbrück drei Punkte mehr als der SV Rödinghausen und Verl auf dem Konto. Und genau diesen Pokaleinnahmen trauert Thomas Schmitz noch heute nach. „Für die kommende Saison, in der wir hoffentlich wieder in der Regionalliga spielen, fehlen uns durch das frühe Ausscheiden in Euskirchen rund 70 000 Euro“, sagt der BSC-Sportdirektor.

Unter den Erwartungen blieb auch die Zuschauerresonanz. „Die Zahlen sind ernüchternd“, sagt der BSC-Funktionär. Positives verspricht der Transfermarkt. Auch wenn die aktuelle Tabellensituation des BSC noch keine endgültige Planungssicherheit verspricht, hat Schmitz bereits zwei unterschriftsreife Verträge für neue Spieler in der Schublade. Namen will der BSC-Sportdirektor noch nicht verraten. Mit den Akteuren aus dem aktuellen Kader, die gehalten werden sollen, will Schmitz in der nächsten Tagen beginnen. „Die Mannschaft soll sich voll und ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren.“ Ganz oben auf dieser Liste stehen unter anderem Leistungsträger wie Nico Perrey, Sebastian Spinrath, Mario Weber, Jannik Stoffels und natürlich auch Kris Fillinger. Darüber hinaus sollen laut Schmitz drei bis vier Spieler aus der U19 Verträge für die 4. Liga erhalten.

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