Nach Niederlage in Siegen BSC-Cheftrainer Daniel Zillken erklärt Rücktritt

Siegen · Daniel Zillken ist nicht mehr Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC. Kurz nach der 2:3 (0:1)-Niederlage beim Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn erklärte der 51-Jährige gegenüber Vorstand und Mannschaft seinen sofortigen Rücktritt.

„Wir werden jetzt gut schlafen und dann sehen, wie es weitergeht“, hatte Zillken noch während der kurzen Pressekonferenz auf dem Rasend des Siegener Leimbachstadion gesagt. So lange wollte der BSC-Trainer offenbar nicht warten.

Viereinhalb Jahre hatte der 51-Jährige den BSC trainiert, von der Mittelrheinliga in die Regionalliga geführt und gegen den Drittligisten Fortuna Köln den Mittelrheinpokal gewonnen. In der ersten Runde des DFB-Pokals lieferte der BSC im August 2017 ein begeisterndes Spiel gegen den Bundesligisten Hannover 96 ab.

Der BSC verliert damit auch seinen Rekordtrainer. Kein Übungsleiter stand häufiger als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie. „Daniel hat sich immer 100-prozentig eingebracht und den BSC längst als seine Herzenssache betrachtet. Wir haben gemeinsam viele Erfolge feiern können“, sagte Thomas Schmitz, Sportlicher Leiter des BSC: „Er hat den Verein mit seiner akribischen, intensiven und erfolgreichen Arbeit geprägt.

Für den BSC konnte es keinen besseren Trainer geben“, meinte Schmitz. „Diese Situation hat uns alle überrascht, wir sind unvorbereitet und haben keinen Plan B. Wir werden nun ruhig analysieren, wie es weitergehen soll. Die Suche nach einem Nachfolger gehen wir jetzt an. Zum jetzigen Zeitpunkt steht nicht fest, wer das Training am Montag leitet. Fest steht aber, dass ein Trainer wie Daniel Zillken solch einen Abgang nicht verdient hat.“

Auch der BSC-Vorstandsvorsitzende Dirk Mazurkiewicz bedauerte die Entscheidung des Trainers. „Daniel ist nicht nur ein erstklassiger Trainer, sondern hat den Verein mit seiner professionellen Art weitergebracht und die gesamte Weiterentwicklung des BSC immer im Blick gehabt. Wir hätten uns eine andere Entscheidung gewünscht und danken Daniel für die tolle vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit“, sagte Mazurkiewicz.

Geschockt reagierte auch Giuseppe Brunetto, der vor kurzem in Friesdorf als Trainer zurückgetreten war und als guter Freund von Zillken gilt. In der vergangenen Woche hatte der 44-Jährige auf Einladung von Zillken beim BSC-Training hospitiert. „Sein Engagement war einfach beeindruckend.

Deshalb werde ich alles versuchen, um ihn umzustimmen“, meinte Brunetto. „Denn er lebt den BSC und es wäre sehr schade, wenn es so zu Ende gehen würde.“ Zu seinen eigenen Ambitionen wollte der Ex-Trainer des FC Blau-Weiß Friesdorf nur so viel sagen. „Für mich wäre es ein Traum, den BSC zu trainieren. Aber an erster Stelle steht für mich nach wie vor Daniel Zillken.“

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