Personalsorgen bei den Rheinlöwen BSC-Boss ist sich sicher: Wir steigen nicht ab

Bonn · Der Vorsitzende Dirk Mazurkiewicz spricht dem Trainerteam um Daniel Zillken das Vertrauen aus. Vor dem Spiel am Montag in Oberhausen plagen die Bonner große Personalsorgen: Auch Mabanza fällt aus.

 Die Lage ist ernst: Jan Sobiech (links) und der BSC brauchen dringend ein Erfolgserlebnis.

Die Lage ist ernst: Jan Sobiech (links) und der BSC brauchen dringend ein Erfolgserlebnis.

Foto: Boris Hempel

Dirk Mazurkiewicz mag den 1. FC Köln. Als sportliches Vorbild taugt der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga für den Vorstandsvorsitzenden des Regionalligisten Bonner SC derzeit wohl eher nicht. Beide Vereine durchschreiten aktuell ein Tal der Tränen. Die Lage beim FC ist dramatisch. Die beim BSC zumindest ernst. Dirk Mazurkiewicz weiß das. Dennoch ist der BSC-Chef die Ruhe selbst. „Wir haben in den letzten beiden Jahren immense Fortschritte gemacht“, sagt Mazurkiewicz, der seit 2015 an der Spitze des Clubs steht. „Es ging immer vorwärts. Nicht nur sportlich, sondern im gesamten Umfeld des Vereins. Uns ist klar, dass wir auch einige Schritte zur Seite machen müssen.“

Selbst das Wort Abstieg ist für Mazurkiewicz kein Tabu. „Es wird nicht passieren. Dafür sind Mannschaft und Trainerteam zu gut besetzt. Aber selbst ein Jahr in Liga fünf würde unseren Weg, mittelfristig mit Augenmaß Profifußball in Bonn zu etablieren, nicht beenden, sondern allenfalls verzögern. Wir verfügen jetzt schon über Personal, das Profifußball kennt und Profifußball kann.“ Ein gutes Beispiel war aus Sicht des BSC-Bosses das Pokalspiel gegen Hannover 96.

Und Mazurkiewicz ist nach wie vor vom Potenzial des Kaders überzeugt. „Ich würde nervös, wenn sich die Mannschaft und das Betreuerteam nicht in jedem Spiel mit aller Kraft reinhängen. Aber dies ist nicht der Fall. Und da spreche ich für den Vorstand und den Aufsichtsrat. Wir stehen voll hinter Trainern und Spielern.“ Auch das Thema Verstärkungen in der Winterpause beurteilt der Vorstandsvorsitzende gelassen. „Natürlich halten wir die Augen offen. Aber wir würden den Kader nicht verstärken, weil er schlecht ist, sondern wenn es Sinn macht.“

Außer Frage steht, dass Spieler, Betreuer, Vorstand und natürlich die Fans des BSC derzeit ein dickes Fell brauchen. Fünf Niederlagen am Stück machen mürbe. Tabellenplatz 15 mit einem Rückstand von aktuell zwei Zählern auf den 14., Rot-Weiss Essen, und die Partie am Montagabend, die erneut vor den laufenden Kameras von Sport1 bei Rot-Weiß Oberhausen stattfindet, könnten beim einen oder anderen für unruhigen Schlaf sorgen. Eine hohe Hürde, um die Wende einzuleiten.

Zu allem Übel kommen nun auch noch ernsthafte personelle Probleme auf BSC-Cheftrainer Daniel Zillken zu. Dass Kapitän Dario Schumacher, bislang mit vier Treffern bester Bonner Torschütze, aufgrund seiner fünften Gelben Karte im Niederrhein-Stadion seine Kollegen nur in Zivil von der Seitenlinie aus unterstützen kann, hat der BSC-Coach seit dem 0:2 gegen Alemannia Aachen auf dem Zettel. Von den Langzeitverletzten, zu denen nun auch Innenverteidiger Nico Perrey mit Lendenwirbelbruch gehört, ganz zu schweigen. Bei Perrey gibt es allerdings Licht am Ende des Tunnels. „Der Heilungsprozess verläuft problemlos. Wir hoffen, dass er in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen kann“, sagt Zillken.

Dass nun aber auch noch Günter Mabanza mehrere Wochen mit einem Muskelfaserriss ausfällt, ist nochmals ein heftiger Schlag ins Kontor und macht die Aufgabe für den BSC in Oberhausen nicht unbedingt einfacher. Zumal die Mannschaft von Trainer Mike Terranova nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des BSC zählt. Mabanza gehörte am vergangenen Montag auf seiner Position im linken Mittelfeld zu den wenigen offensiven Lichtblicken des BSC. „Er hat sehr gut gespielt“, meinte Zillken nach der Partie.

Mabanza stellte an diesem Abend neben Schumacher als einziger BSC-Akteur die Aachener Hintermannschaft vor Probleme, verpasste unmittelbar nach dem 0:1 den Ausgleichtreffer in der 41. Minute nur knapp. „Natürlich ist das schade, dass uns ein weiterer Spieler wegbricht. Aber der Kader ist breit genug, um die Ausfälle zu kompensieren“, sagt Zillken. „Die Jungs, die spielen, werden alles versuchen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.“

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