Landesliga BSC steigt auf, Merten muss warten

Bonn · Die Dreiliter-Behältnisse, die üblicherweise in der Beletage des Profifußballs für die obligatorischen Bierduschen Verwendung finden, waren anlässlich des finalen Spieltags in der Landesliga nicht greifbar.

Die Spieler des Bonner SC behalfen sich deshalb nach dem 3:1 (0:0)-Erfolg beim Heiligenhauser SV und dem damit verbundenen Meistertitel mit handelsüblichen 0,5-Liter-Flaschen und allerlei alkoholischen sowie nicht-alkoholischen Getränken, um Trainer und andere Offizielle in einen derangierten Zustand zu versetzen.

Auch in Merten waren die Funktionäre nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen den SV Deutz 05 den feucht-fröhlichen Attacken der Spieler ausgesetzt. Dass der Aufstieg der Mertener, die 25 Spieltage die Liga beherrschten, jetzt noch davon abhängt, dass das Insolvenzverfahren gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV bis zum 30. Juni eröffnet wird, interessierte am Rüttersweg gestern niemanden.

Heiligenhauser SV - Bonner SC 1:3 (0:0)

In Heiligenhaus erwischte es BSC-Trainer Idris Dogan, der zweifellos großen Anteil am nun wasserfesten Aufstieg des BSC in die Oberliga Mittelrhein hat, gleich zweimal. "Nachdem ich mich in die Kabine geflüchtet hatte, haben einige Spieler einen Wasserschlauch entdeckt", erzählte er. Aber nicht nur die Akteure in Blau und Rot, auch Betreuer und Offizielle kannten nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr.

[fotostrecke]Rund 300 BSC-Anhänger feierten ihre Helden und das erste kollektive Erfolgserlebnis nach Zwangsabstieg und Beinahe-Insolvenz 2010 mit einem friedlichen Platzsturm. Daniel Feyen (46.) und zwei Treffer von Dominik Schröer (53., 58.) hatten letzte Zweifel am Aufstieg beseitigt und den BSC damit unabhängig vom Insolvenzverfahren gegen den Wuppertaler SV gemacht. Die vor allem in der ersten Hälfte munter mitspielenden Gastgeber erzielten eine Minute vor dem Abpfiff den Ehrentreffer.

"Niemand hat zur Winterpause noch einen Pfifferling auf uns gegeben", meinte Dogan. "Was die Mannschaft in der Rückrunde geleistet hat, ist der absolute Wahnsinn." Der BSC-Vorsitzende Matthias Möseler, geschäftlich in Dubai unterwegs, erfuhr via Liveticker vom glücklichen Saisonausgang. Die Frage, wer Idris Dogan als verantwortlicher Trainer nachfolgt, wollte von Vorstandsseite gestern niemand verraten.

"Es sind zwei Kandidaten in der engeren Wahl", erklärte der stellvertretende BSC-Vorsitzende Sascha Frenz. "Der eine stammt aus dem Nachwuchsbereich, der andere ist ehemaliger Profi." Eine Entscheidung soll schnellstmöglich getroffen werden. Hetzen wolle man sich allerdings nicht. "Auch Real Madrid und der 1. FC Köln starten wohl ohne Chefcoach in die Vorbereitung."

Bonner SC: Hubert, Dick, Ndao, Imhäuser, Schmitz, Zanders (65. Schwanenberg), Feyen, Schröer (80. Khutsishvilli), Abdullah (75. Broja), Vucovic, Kim.

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