Bonner SC BSC meldet nicht für die Regionalliga 2014/15

BONN · Vom Tabellenplatz eins, der sicher zum Aufstieg in die Regionalliga berechtigt, ist der Bonner SC nach der 0:1-Niederlage bei Alemannia Aachen II als Vierter derzeit zwölf Punkte entfernt. Doch selbst wenn die Aufholjagd klappt: Der Bonner SC wird nicht für die Regionalliga melden.

Das haben Präsidium und Aufsichtsrat nach intensiven Beratungen beschlossen, teilte der Verein am Sonntag mit. „Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen und ist sicher aus sportlicher Sicht auf den ersten Blick nur schwer nachzuvollziehen“, sagt BSC-Vizepräsident Frank Crämer. Die Strukturen des Bonner SC seien einfach noch nicht so weit. Die Regionalliga sei aktuell für den Bonner SC noch eine Nummer zu groß.

"Der mögliche Sprung aus der Landesliga in die Regionalliga innerhalb von zwei Jahren würde den Verein in seiner jetzigen Aufstellung überfordern", so Crämer weiter, der allerdings betont, dass der BSC seit dem Neubeginn eine durchweg positive Entwicklung genommen und mit dem Aufstieg in die Oberliga Mittelrhein in der vergangenen Saison einen großen Schritt getan habe. Crämer: "Wir haben aber immer gesagt, dass wir den Verein langfristig und nachhaltig weiter nach oben bringen und keine unkalkulierbaren Experimente eingehen wollen, die wir nicht verantworten können.“

„Sportlich sind wir mit unserer jungen Mannschaft unter Trainer Dalibor Karnay voll im Plan, aber auch durch den anstehenden berufsbedingten Rücktritt unseres Präsidenten und des Wechsels an der Vereinsspitze müssen wir Strukturen und Finanzen weiter optimieren“, so Vize-Präsident Sascha Frenz: „Wir wollen unsere Glaubwürdigkeit nicht leichtfertig aufs Spiel setzen und möchten das Wagnis Regionalliga ohne gefestigte Vereinsstrukturen nicht eingehen. Wir tragen Verantwortung für den gesamten Verein und haben jetzt 15 Monate Zeit, um regionalligatauglich zu werden.“

Unterstützung kommt von der Sparkasse KölnBonn: „Als Hauptsponsor stehen wir voll hinter dieser Entscheidung, denn für uns ist eine kontinuierliche, verlässliche Entwicklung des Vereins wichtiger als ein unsicherer kurzfristiger Erfolg“, sagt Marketingleiter Christian Schilling dazu.

Sportlich und finanziell will der BSC in der kommenden Saison wieder oben angreifen, indem weiter auf junge Spieler aus der Region und dem eigenen Nachwuchs gesetzt wird. „Wir gehen optimistisch in das Jubiläumsjahr 2015, in dem der BSC sein 50jähriges Jubiläum feiern wird“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Harder: "Wir werden alle weiter Gas geben, um den BSC zur fußballerischen Nummer eins zwischen Köln und Koblenz, Aachen und Siegen zu machen, aber wir werden auch in Zukunft nur das Geld ausgeben, was wir haben.“

Das sei für Präsidium und Aufsichtsrat oberste Maxime. „Der BSC wird weiter den Weg der soliden Finanzen und der schwarzen Zahlen gehen. Wir wollen Strukturen optimieren und zusätzliche Mitglieder, Unterstützer und Sponsoren gewinnen, denn die Oberliga soll nicht unsere fußballerische Endstation sein“, so Harder. Der Schritt von der Oberliga in die Regionalliga sei aber ein enormer Kraftaufwand, der sehr gut vorbereitet werden müsste.

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